Simplicissimus als Verbindungs-Element

Noch einmal werfe ich einen kleinen Blick zurück auf meinen Urlaub in Hessen. Weniger als 60km von Frankfurt entfernt liegt ein Kleinod…eine kleine schmucke Stadt mit viel Geschichte: Gelnhausen

Ich wäre eigentlich nie auf die Idee gekommen hierhin zu fahren, da mir der Name zwar bekannt ist, wie so viele Orte hier in der Gegend, aber in mir keinen Klang ausgelöst hat…und so wusste ich gar nicht was für eine schöne kleine Stadt das ist:

  • zwischen 2007-2013 war ein Ortsteil von Gelnhausen die geografische Mitte der EU (durch die Erweiterung der EU verschob sich die Mitte allerdings später wieder)
  • die Stadt wurde von Kaiser Friedrich 1 gegründet und wird deshalb auch Barbarossastadt genannt
  • Es gibt noch 5 erhaltene Tortürme und Teile der Stadtbefestigung aus dem Mittelalter
  • Es war mal eine Reichsstadt und hat eine Kaiserpfalz
  • Geburtsstadt des Autors Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (Simplicissimus)

Und mit dem Autor des 17.Jahrhunderts schließt sich sogar ein Kreis zu der Stadt, in der ich aufgewachsen bin….Soest. In dieser Kleinstadt in NRW hat Grimmelshausen einige Zeit gelebt und so hat die Stadt auch Einzug gehalten in sein Werk: Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch, ein satirischer Abenteuerroman über den 30jährigen Krieg….in dem sein Protagonist einige Zeit als „Jägerken von Soest“ sein schelmisches Unwesen trieb.

Und heute ist die Kunstfigur des „Jägerken von Soest“ als Anlehnung an den Simplicissimus, ein Wahrzeichen der alten Hansestadt…..besonders zur jährlichen Soester Allerheiligenkirmes, die immer am Mittwoch nach Allerheiligen für 5 Tage die historische Altstadt in ein einzigartiges Spektakel verwandelt. Das war für uns Kinder immer unsere „5. Jahreszeit“… Ausnahmezustand in der gesamten Stadt.

Aber zurück zu Gelnhausen…es macht einfach Spaß durch diese alte kleine Stadt zu laufen…..und überall wird liebevoll die Stadt aufgehübscht, um den altertümlichen Charakter auf moderne Art zu erhalten: Wie bei diesen 2 alten Rädern, die als Tische eines Cafés dienen

Später saßen wir mitten auf einer kleinen schmalen Fußgänger-Gasse im Außenbereich eines Restaurants und ich hatte das Gefühl im Süden Europas zu sein…es wurde dazu auch noch schwülwarm und unsere langanhaltende angeregte Unterhaltung konnte auch der später einsetzende sehr heftige Regen nicht stoppen….. allerdings mussten wir uns ins Restaurant retten…Wind und Regen waren so heftig, das sich sogar auf dem alten Holzboden im Restaurant ein kleiner See bildete…der Regen wurde durch die geöffneten Türen reingedrückt….

Nach dem Regen sind wir dann aber auch bald aufgebrochen…es war spät geworden und ich bin ja noch am gleichen Abend weiter nach Kassel gefahren…

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