Einfach geklaut

Als ich Sonntagvormittag zu meinem Auto in die Tiefgarage kam, war ich etwas verdattert und im ersten Moment auch sprachlos.

Auf meinem Stellplatz hatte ich vor ein paar Tagen an der Wand einen 40l Sack mit guter Blumenerde angelehnt. Einen hatte ich direkt mit in die Wohnung genommen…mich aber etwas am Gewicht verhoben, deshalb blieb der andere Sack vorläufig in der Garage.

Das ist ja kein Problem, jeder hat auf seinem Stellplatz irgendetwas herumstehen, das ist zwar eigentlich nicht erlaubt, wird aber geduldet.

Jetzt ist der Sack weg. Geklaut!

Andere Mieter horten auf ihren Stellplätzen Getränke-Kisten (volle und leere) und allerlei Krams und bisher hab ich noch von keinem gehört, das etwas weg gekommen ist.

Der finanzielle „Verlust“ ist unerheblich – aber ich bin etwas erschüttert, da man ja nur mit einem Schlüssel oder der Funk-Fernbedienung in die Garage kommt, wenn man zur Wohnanlage gehört und mit dem Schlüssel dann auch ins Haus und die Keller.

Vor 2 Wochen hab ich über den Hausverwalter mitgekommen, das es neue Schlüssel für die Garage geben wird…aber er hatte dafür eine Erklärung gehabt, die nicht vermuten ließ, das es dabei evtl. um vermehrte Diebstähle geht…ich glaub ich muss mal meine beiden Nachbarn Mirko und Klausi fragen…die bekommen mehr mit als ich .

Eigentlich wollte ich ab diese Woche mein Fahrrad wieder hinter meinem Auto abstellen. Natürlich schließe ich es auch immer ab…aber es gibt dort keine Möglichkeit es irgendwo fest anzuketten. Das Abstellen eines Rads ist sogar ausdrücklich erlaubt.

Ich glaube ich warte lieber noch damit.

Das Schlimmste ist ja nicht, das ein Sack Blumenerde geklaut wurde, sondern das Vertrauen und das Sicherheitsgefühl, welches man durch so eine Aktion verliert.

Urlaubsgefühl – klasse

Es ist so ein richtig tolles Urlaubsgefühl – wie schon lange nicht mehr.

DAS ist das Gefühl von Freiheit … ich kann..muss aber nichts tun. Endlich mal wieder unbeschwert die Zeit geniessen, einfach weil es freie unverplante Zeit…gerade mal keine Sorgen und Nichts, um das ich mich kümmern muss.S

Schlendern, Zeit „vertrödeln“, Seele baumeln lassen. Ich darf das, ich kann das …und es macht Spaß

Es war also eine gute Entscheidung einfach mal wieder weg zu fahren. Das hab ich bereits gestern gespürt und genau so geht es heute weiter.

Ich schlendere noch einmal durch Celle schaue mich hier und da um…laufe und schaue zu den schönen Fachwerkhäusern hinauf

das älteste Fachwerkhaus aus 1522

…jetzt sitze ich im Cafè und trinke einen Kaffee. Die meisten Geschäfte haben noch geschlossen und die Menschen gehen ihren Beschäftigungen nach…gehen ins Büro und schließen ihre Geschäfte auf oder arbeiten an den Gebäuden.

Gerade dieses Normale eines Alltags der Anderen, die meine Wege kreuzen, verstärkt mein Gefühl von Freizeit und Freiheit.

Das Hotel ist meinem Wunsch nach einem ruhigen Zimmer nachgekommen…es war ein herrlich ruhiges Zimmer, sauber und relativ neu eingerichtet…das Bett war gut…ich konnte super schlafen.

Beim Frühstück konnte ich sehen, das die meisten Gäste beruflich hier waren: Handwerker, Handlungreisende und Techniker/Ingenieure (das hab ich aus der Unterhaltung des Nebentisches entnommen, die unterhielten sich in Englisch über die komplexe Umsetzung eines Problems).


Solche Gäste sind meistens ein gutes Zeichen für ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis. Bodenständig ohne Schnickschnack…genau das, was ich von einem Hotel erwarte (außer ich mache „Wellness-Urlaub“ da hab ich andere Ansprüche an das Hotel)

Ich werde nachher noch ein wenig durch die Geschäfte ziehen…seit langer Zeit hab ich mal wieder Lust auf ein Kleid….gestern hab ich eines im Schaufenster gesehen…ein Leinenkleid das bis zum Knie geht, schmal geschnitten und troztdem luftig um die Hüften sitzt und keine Spaghetti-Träger hat…hahaha…also so ziemlich die perfekten Voraussetzungen für mich mitbringt…außerdem kann man es super mit weißen Turnschuhen tragen.

Während ich bis vor ein paar Jahren sehr häufig Kleider und Röcke getragen habe, waren es in den letzten Jahren fast aussschließlich Hosen…schon allein wegen meiner eingeschränkten Auswahl an Schuhen…aber dann trage ich jetzt eben Sneaker dazu…ich hab jetzt 2-3 Paar, die passen könnten.

Kurzurlaub – halbwegs spontan

Sooo die grobe Planung steht….noch sitze ich auf dem Balkon und erfreue mich an der ersten Tasse Kaffee des Tages.

Gleich packe ich dann meine Tasche für eine Übernachtung, incl. Wanderrucksack und -schuhen, schnappe mir dann meine Wahlbenachrichtigung und fahre als Erstes zum Wahllokal (Kommunalwahl).

Anschließend geht es auf die Autobahn in Richtung Schneverdingen…ich war schon lange nicht mehr im Pietzmoor zum Wandern. Reine Fahrtzeit von hier etwas mehr als 1 Stunde.

Später geht es dann weiter nach Celle, das sind noch einmal knappe 60 km…dort hab ich ein Hotelzimmer reserviert, also bleibt mir genügend Zeit mir diese schöne, alte Stadt etwas genauer am Abend und am nächsten Tag anzuschauen. Montagnachmittag geht es dann wieder nach Hause.

Und obwohl es nur eine Übernachtung ist, hatte ich seit der Reservierung gestern Mittag schon mehrmals das Bedürfnis, das gleich wieder zu stornieren…..das wird echt immer krasser….ich schlafe eben am Liebsten zuhause. Warum soll ich auch woanders schlafen wollen…hier hab ich doch alles genau so, wie ich es möchte. hahaha

Aber dem Impuls hab ich bisher nicht nach gegeben. Es wird mir gut tun, mal wieder raus zu kommen. Es ist ein schönes Hotel mit guter Bewertung und zu einem akzeptablen Preis.

Auf jeden Fall werde ich heute vor 11 Uhr meinen Ort hier verlassen haben, dann nämlich fängt das Bürgerfest an und da ja auch noch Kommunalwahl und Muttertag ist, wird hier überall viel Unruhe sein….bereits seit ein paar Minuten schallt Musik vom Rathausplatz herüber und die Nachbarn drumherum richten ihre Terrassen für die Besucher her….also Zeit für mich, aufzubrechen.

Ich wünsche Euch einen tollen Sonntag …

Muttertag – ohne mich!

Das der Muttertag für mich keine Bedeutung hat, hab ich bereits früher einmal erwähnt und so denke ich auch eigentlich nicht weiter über diesen Feiertag nach.

Ich habe keine eigenen Kinder. Das war eine selbst gewählte Entscheidung, die ich auch heute noch genau so, immer wieder, treffen würde. Ich bereue es nicht. Ich war und bin für die Mutterrolle nicht geschaffen.

Und meine eigene Mutter? Sie müsste jetzt so ca. 82 Jahre alt sein…und ich hab seit 42 Jahren keinerlei Kontakt zu ihr. Das war ihre Entscheidung – nicht meine.

Bin ich ihr noch böse, DAS sie weg gegangen ist? – Nein, das war ich nie. Auch als Kind war ich schon in der Lage zu erkennen, das es keinen Sinn macht, das sie gehen sollte, wenn es sich für sie besser anfühlt. Ihre Unzufriedenheit konnten wir Kinder durchaus spüren..auch wenn wir nicht wussten, warum das so war.

Bin ich ihr noch böse, WIE sie gegangen ist? – Na sagen wir mal so, alles kam ja nur durch einen blöden Zufall zu Tage und das anschließende Drama, hat ja auch mein Vater mit verursacht…jaa also als Kinder fanden wir das daraus resultierende Drama beängstigend..das hätte ich mir anders gewünscht.

Bin ich ihr noch böse, das sie den Kontakt zu uns Kindern abgebrochen hat? – Absolut! Aber auch das war ihre Entscheidung – nicht unsere..

Bin ich ihr noch böse, das sie auch spätere Kontaktversuche meinerseits nicht genutzt hat, eine Bindung aufzubauen? – Ja, Lange war ich ihr böse…denn es war sehr, sehr verletztend.

Irgendwann war es dann vorbei und es hat mich nicht mehr weiter verletzt und ich hab mir mein Leben auch so aufgebaut.

Bin mental stark geworden, glaube aber nicht an die natürliche starke Mutterliebe, die alles überwindet und verbindet.

Ich glaube an meine eigene Stärke und an meine Fähigkeit mich selber gut durch alle Stürme zu lotsen.

Und wenn ich von meiner Familie rede, gehören da mittlerweile nur noch meine Schwester und mein Schwager dazu.

JA – natürlich hatte all das massive Auswirkungen auf uns. Mein Vater ist nie damit klar gekommen..meine Schwester hatte in ihren Teenager-Jahren den Halt verloren und ich….ich zog mich schon als Kind immer weiter zurück in mein Schneckenhaus.

Alles was wir erleben beeinflusst uns. Jede Erfahrung kann uns schwer belasten und manchmal auch zerbrechen oder wir werden durch die Erfahrungen stärker.

Ich bin mental stark geworden und unabhängig…und vor allem ziemlich zufrieden mit meinem Leben….allen Widrigkeiten zum Trotz

Wochenende

Wochenende

Während mich gestern Abend noch meine Lieblingsrunde aus dem Ort heraus führte, hab ich schon mal überlegt, was ich mit den kommenden freien Tagen eigentlich anstellen möchte….hab mal wieder ein paar Dinge im Kopf.

Morgen findet neben der Kommunalwahl (Schleswig-Holstein), auch ein großes Bürgerfest in Quickborn statt…auf dem Rathausplatz und mit Live-Musik….also ist schon mal klar: Morgen früh geht es zuerst an die Wahlurne und anschließend fahre ich in Richtung Lüneburger Heide…ich hab schon 2 Zielorte ausgesucht, mich aber noch nicht entschieden….evtl. buche ich nachher sogar noch eine Übernachtung.

Weitere Pläne hab ich nicht…ich lasse mich einfach etwas treiben…so ein paar kleine Dinge muss ich noch erledigen….Hauptsache ich muss mich nicht hetzen oder stressen….ich wünsche Allen einen schönen Samstag.

Draußen – auf dem Balkon

Wie herrlich jetzt wieder öfter morgens auf dem Balkon sitzen zu können, wie jetzt…mit einem heißen Kaffee (wenn auch erst einmal entkoffeiniert), einer warmen Jacke, Schal und einer Wolldecke…aber eben draußen.

Heute Morgen ist es windstill und der Himmel ist blau….die Vögel zwitschern und noch ist es drumherum still….eine wunderbare Stille. In dieser Woche war es gar nicht so einfach, ruhige Zeiten auf dem Balkon zu ergattern…und so weiche ich gerne auf die Zeiten auf, die für Andere nicht attraktiv sind: früh am Morgen bei relativer Kälter (12 Grad) oder Abends spät.

Gestern hab ich bereits schon sehr früh Feierabend gemacht. SO -jetzt hab ich tatsächlich ein paar Tage Urlaub…bis einschließlich nächsten Donnerstag (Christi-Himmelfahrt)…das sind insgesamt 6 freie Tage PLUS den Nachmittag gestern. Das hab ich einfach gemacht. Basta…alles Wichtige war erledigt und jetzt will ich in den nächsten Tagen nichts mehr von der Firma hören.

Es war also erst 14.30 als ich zuhause ankam…die Nachbarn unter mir waren gerade auf dem Weg aus dem Haus…..prima – also bin ich sofort auf den Balkon gegangen und hab es mir bei dem schönen Wetter (21 Grad) bequem gemacht….einfach himmlisch.

Seit der männliche Teil der Nachbarn unter mir, so krank ist, bleiben die fast ununterbrochen zuhause und nutzen auch ihre Terrasse viel öfter und bekommen so auch mehr Besuch. Die haben ihre Terrasse im letzten Jahr etwas verbreitert, so das sie jetzt quasi nicht mehr direkt unter mir sitzen, sondern schon leicht neben meinem Balkon, so das jedes Wort und jede Bewegung unmittelbar bei mir oben ankommt. Wenn die Beiden alleine sind, dann geht das, dann unterhalten sie sich ruhig und unaufgeregt….sobald jemand anderer Dabei ist, wird es lebendig und laut.

Da helfen mir auch meine Kopfhörer nicht und ich räume dann freiwillig meinen Platz….und nutze dann andere Zeiten. In den ersten Tagen fiel es mir wieder einmal schwer zu akzeptieren, das natürlich auch andere Nachbarn ihre Balkone und Terrassen nutzen. Inzwischen hab ich mich wieder daran gewöhnt und meine Wohlfühl-Formel lautet jetzt wieder:

Also EINMAL am Tag möchte ich wenigstens für 30 bis 60 Minuten meine Ruhe auf dem Balkon haben…DANN bleibe ich entspannt und ausgeglichen. Da ich so eine Ruhezeit nicht aktiv einfordern kann (nicht mal in der Mittagszeit)….muss ich mir diese eben bewusst suchen…natürlich sitze ich oft länger hier…aber dann muss ich akzeptieren, das hier auch Leben herrscht mit Kindergeschrei, lauten Unterhaltungen und telefonierenden Menschen. Leben eben.

Und dann kommt wieder der Wunsch irgendwo in der Einöde zu leben…direkt am Waldrand, möglichst ohne Nachbarn…oder außerhalb eines Dorfes…umgeben von viel Grün…hab früher in NRW für ein paar Jahre am Rande eines Dorfes gewohnt….am Ende eines Weges nur mit wenigen Nachbarn und einer Straße die ansonsten nur von den Bauern drumherum genutzt wurde…jaaaa das hatte etwas.

Okay, es war natürlich nicht nur schön,…..die Bauern kamen mit ihren Landmaschinen oft schon vorbei gerasselt, wenn andere noch schlafen wollten und die Maschinen liefen auch an den Wochenenden, manchmal bis spät am Abend…und wenn das Feld dahinter mit Gülle besprüht wurde, war das schon sehr unangenehm…nicht nur durch den Geruch, sondern auch durch die vielen Insekten, die dann kamen….bis ich die Fliegenschutzgitter anbrachte. Zu unserer Wohnung gehörte auch eine schöne geschützte Loggia und mein damaliger Mann hatte kein Interesse am diesem „Zimmer draußen“…also war es meine eigene kleine Oase.

Genau wie heute noch. Wenn ich einen Balkon oder eine Loggia habe, dann nutze ich diese auch gerne.

Zwischen Mitgefühl und eigenem Frust

Der Controller ist mal wieder hochgradig unzufrieden. Womit? Natürlich mit dem Job und seiner gesamten Situation.

Und wieder bricht diese Unzufriedenheit aus ihm heraus…wie schon so oft…es kommt und geht in Wellen. Mal will er endlich, das sich für ihn jetzt endlich etwas ändert, mal gibt er auf und möchte alles einfach so hinnehmen…bis zum nächsten Ausbruch.

…und wieder einmal überlegt er zu kündigen. Ich bin echt gespannt, wie es dieses Mal ausgeht…man kann ja nicht immer nur damit drohen…irgendwann muss man es dann auch machen.

Während er mir erneut seine Situation gestern geschildert hat, hatte er noch mein volles Mitgefühl…das ist an vielen Stellen echt blöd für ihn…andererseits sind einige seiner Probleme auch hausgemacht…d.h. er könnte sie selber ändern – tut es aber nicht.

Nach unserer Diskussion heute allerdings, weiß ich nicht, was ich ihm tatsächlich wünschen soll…das er doch bleibt und es besser wird oder das er jetzt lieber doch gehen soll. Ich bin da ganz schön ambivalent….denn wenn er kurzfristig geht, befürchte ich, das bei der aktuellen Knappheit an Buchhaltern, die Chefs zu mir schauen werden und denken, ich könnte das ja machen. Will ich aber überhaupt nicht. Neeeee – auf keinen Fall will ich seinen Job. Wenn ich Stress will ja – will ich aber nicht.

Naja, also heute war ich wieder einmal wie vor den Kopf gestoßen, als er SCHON wieder eine Grundsatzdiskussion um die Freigabe von Zahlungen anzettelte. Er würde das „Geschäft hinter der Zahlung nicht verstehen“.

Hallo? das brauchst Du auch nicht zu verstehen….es gibt eine von 2 Personen freigegebene Rechnung (die Freigabe ist sichtbar) und jetzt soll er nur noch Betrag und Bankverbindung in der Zahlung prüfen, die ich initiiert und unterschrieben habe und dann in der Bank online freigeben. Er hat die Berechtigung für diese Bankverbindung…aber auf einmal fühlt er sich nicht mehr berechtigt, weil er in seinen Augen mit der Firma nichts zu tun hat.

Ich hab sehr schnell genervt reagiert…und sein herausfordernder Ton, auf Grund welcher Basis er denn angeblich die Berechtigung habe, diese Zahlung freizugeben hat mich sprachlos gemacht. Meine Antwort: Ich verstehe die Frage nicht…Du hast in der Banking-Software die Berechtigung für diese Firma und machst es doch sonst auch…was willst Du denn noch?

Er wurde lauter, ich immer genervter….bis ich dann nach einigem hin-und-her meinte, wenn Du es nicht freigeben willst, dann schick mir die Mail zurück mit einem entsprechenden Hinweis und ich frage die dänischen Kollegen, ob die es freigeben. Bei seiner letzten Aktion dieser Art, hat eine der Teamleiterinnen in DK eine entsprechende Mail an ihn geschrieben, das wir deutschen Controller uns gegenseitig die Freigaben geben sollen.

Zum Schluß meinte er, er würde es jetzt doch freigeben…aber nur auf „Vertrauensbasis“ – also weil ich es bin. Wieso vertraut er MIR jetzt dann doch, aber nicht den von Vorgesetzten freigegebenen Rechnungen? Also ich verstehe einfach sein Problem nicht.

Aber ich glaube ich ahne es. Wie immer stehen Aktion und Reaktion bei ihm nicht unmittelbar im Zusammenhang. Also die Reaktion ist schon so weit weg von Aktion, das man schon keinen Zusammenhang mehr herstellen kann und dann passt sie einfach nicht wirklich…aber er hat sich in einem Satz darauf bezogen.

Vor ein paar Wochen gab es einen Vorfall, von dem ich nur über meinen Chef erfahren habe. Der Controller und sein Zuarbeiter haben eine Zahlung initiiert und freigegeben, die aufgrund einer angeblichen E-Mail vom deutschen GF getätigt werden sollte. Das war ein seehr hoher Betrag und der ist jetzt wohl verloren. Zum Glück war ich hier nicht involviert, weil wir jetzt ja zu Dritt in der Abteilung sind.

Natürlich ärgert er sich im Nachhinein die Zahlung so leichtfertig, ohne weitere Nachfragen, beauftragt und freigegeben zu haben und es hat wohl auch einige Wellen in den oberen Etagen geschlagen.

Dabei wurden wir schon vor einigen Monaten von der IT-Abteilung gewarnt, Zahlungen nicht aufgrund einer einzigen Mail von irgendwelchen Chefs zu tätigen, sondern in solchen Sonderfällen lieber noch einmal per Telefon Rücksprache zu halten.

Aber jetzt meine regulären Rechnungen MIT Freigabe aus dem entsprechenden System zu verweigern, weil er mal einen anderen Fehler gemacht hat, ist wie das Kind mit dem Bade auszugießen….es ist eine Über-Reaktion. Ja er wolle jetzt vorsichtiger sein und deshalb hinterfragt er jetzt diese Zahlung…wobei die Höhe meiner Zahlungen jetzt nicht wirklich relevant war….die Rechnung die er nicht verstand betrug weniger als 200 EUR.

Was erkenne ich jetzt daraus: er ist hochgradig verunsichert und seine Gedanken schaukeln ihn immer weiter in eine Enge, aus der er sich gerade nicht lösen kann und das Schlimmste: er sieht es nicht und ich kann es ihm momentan auch nicht verständlich machen. Alles sehr frustrierend.

Termine per Telefon? – das war mal

Nachdem die Errungenschaften der modernen Technik uns an vielen Stellen das Leben vereinfachen, muss ich in der letzten Zeit feststellen, das der immer größer-werdende Personalmangel zu einem Rückschritt führt.

Also bis zur Corona-Pandemie hab ich tatsächlich Arzttermine ausschließlich per Telefon ausgemacht…und manchmal sogar per E-Mail. In der heutigen Zeit erreiche ich jedoch fast nie eine Facharzt-Arztpraxis per Telefon und es gibt auch immer seltener die Möglichkeit eine Sprachnachricht zu hinterlassen. Nur bei meinem Hausarzt geht das noch unkompliziert.

Einzig eine Bandansage wirbt beim Facharzt um Verständnis, das man sich bei der personellen Situation nicht in der Lage sieht, Telefongespräche entgegenzunehmen. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als persönlich zu fahren und Vorort nach einem Termin oder dem Ergebnis einer Untersuchung zu fragen…oder um zu erfahren, ob man bei dem Arzt als neuer Patient überhaupt angenommen wird.

Das ist alles nicht so schlimm, wenn sich die Ärzte im gleichen Ort befinden würden, aber heute muss ich immer erst zwischen 8-16 km in die Nebenorte fahren. Früher hat mich das auch nicht gestört, aber jetzt finde ich diese zusätzliche Fahrerei überflüssig und nervig. Wozu gibt es denn das Telefon, wenn man es nicht für kurze Fragen benutzen kann.

Na zum Glück hab ich beim Zahnarzt sogar zügig jemanden ans Telefon bekommen….und bei dem hätte ich auch online Termine buchen können….so jetzt hab ich den jährlichen Checkup-Termin und sogar einen für die Zahnreinigung erhalten.

Aber zum Lungenfacharzt musste ich tatsächlich persönlich hinfahren und nachdem ich gesagt hatte, welche Kardiologische Praxis mich zu Ihnen geschickt hat, hab ich sogar schon einen Termin in nur 3 Monaten erhalten – Nehm ich !

Auf der Rückfahrt von Norderstedt nach Hause bin ich mal wieder am Ranzauer Forst vorbei gekommen….prima – dann laufe ich gleich hier durch den schönen Wald .

Es war warm und sonnig, der Waldboden schön weich und der Blick ins helle grün tat einfach gut. Nur hatte ich leider nicht die richtigen Schuhe dabei und so machte mein Fuß relativ klar….also lange geht das so nicht mehr.

Aber immerhin war es eine kleine schöne Wanderung durch den Wald.

Laufen – und lernen ganz nebenbei

Ich schreibe weniger über meine Walkingrunden, bin aber trotzdem oft unterwegs….was soll ich auch groß darüber berichten, da ich zur Zeit keine neuen Strecken erkunde, sondern meine liebgewonnenen Runden laufe…nur der Himmel, der sieht immer wieder anders aus und jedes Mal fühle ich mich wunderbar entspannt, bei dem Blick nach Oben.

Es sind für mich die schönsten Zeiten eines Tages und gerade abends laufe ich gerne um das Erlebte Revue passieren zu lassen. Was war schön, was war gut und was nicht so…und wenn ich das hinter mir habe und die Schönheit des Abends genug genossen habe, bleibt noch genügend Strecke übrig um ….ja um was genau zu tun, außer zu laufen und die Landschaft zu genießen?

Ich nutze diesen letzten Teil der Strecke oft, um mich an die dänischen Vokabeln, Grammatik-Regeln, Standard-Sätze usw. zu erinnern und diese zu wiederholen – das ist schon manchmal etwas kurios, wenn ich durch die Felder und über die schönen ruhigen Wege laufe und dabei halblaut Sätze einer fremden Sprache vor mich hin rezitiere. Dabei starte ich gar nicht bewusst damit, sondern irgendwann kommt mir ein Wort in den Sinn und dann geht es immer weiter…..und schon bin ich drin in der Wiederholung.

Genauso hab ich schon immer neues Wissen gefestigt: laut wiederholen, niederschreiben, immer und immer wieder laut wiederholen und meistens in dem ich das im Laufen tue…bin früher auch in meinem Zimmer auf-und-ab gelaufen, um Dinge zu rekapitulieren und diese Methode funktioniert noch immer. Selbst komplizierte Wörter oder feststehende Redewendungen kann ich auf diese Weise relativ zügig abrufen….nur das mit der Grammatik ist und bleibt meine Schwäche und wie schon öfter erwähnt diese extrem kurzen Wörter bleiben nicht so gut bei mir haften.

Aber ich identifiziere immer mehr die Besonderheiten dieser Sprache, das z.B. Fragewörter anders eingesetzt werden, als im Deutschen, was mich immer noch schnell durcheinander bringt. Oder das in manchen Sätzen ein Verb einfach weggelassen wird…so das für mich der Satz unvollständig klingt, das ist für mich schwer zu akzeptieren hihi.

Aber ich bleibe dran und erweitere langsam aber beständig meinen Wortschatz und schlingere so durch die verschiedenen Zeitformen und z.Z. im Besonderen durch den Einsatz von Reflexivpronomen.

Wenn ich dann am Ende meiner Runde nach etwas mehr als 1 Stunde zuhause ankomme, hab ich gleich zwei positive Dinge getan: ich habe mich zügig bewegt und ein weiteres Wortschatz-Training absolviert…so ganz nebenbei.

Projekt : Sichtschutz durch Pflanzen

Für den Samstag hatte ich alles vorbereitet….ich war bereit meinen Balkon zu Bepflanzen….ein paar zusätzliche Pflanzen hatte ich besorgt, dazu neue Blumenerde…denn es musste auch einiges umgetopft werden, ein paar Töpfe und Untersetzer hatte ich schon vor einiger Zeit besorgt. Das Tagesziel schien erreichbar: Neue Balkonbepflanzung als Sichtschutz.

Einzig das Wetter wollte so gar nicht mitspielen…keine Sonne, dazu etwas Wind und nur 11 Grad. Okay ich hatte schon mollig-warm eingepackt 1,5 Stunden auf dem Balkon gesessen mit dem Laptop auf den Knieen. Immerhin war das eine Zeit, wo kein Nachbar sich draußen aufhielt…ich liebe diese Ruhe.

Scheinbar waren ohnehin viele Menschen lieber in der Wohnung, denn auch im Supermarkt um die Ecke war gar nichts los…achja es war der Krönungstag in Großbritannien…hahaha – das hat bestimmt viele Menschen vor den Fernseher gezogen.

Ich hab am frühen Nachmittag die Kopfhörer auf die Ohren gezogen und auch den Fernseher angemacht und mir die Nachbesprechung der Krönung mit ihren Highlights auf BBC angehört, während ich gleichzeitig mit den Händen in der Erde wühlte, um die vorhanden Gewächse auf dem Balkon umzupflanzen….und ca. 4 Stunden später hatte ich tatsächlich alles umgetopft und eingetopft, umgruppiert und verschoben und den gesamten Balkon, auf den Knieen rutschend, wieder sauber gemacht. Der Rücken tat mir im gleichen Verhältnis weh, wie meine Zufriedenheit mit dem Ergebnis zunahm….

Hmmm aber mir fehlt tatsächlich noch eine kleine Blumenbank und ein weiterer Hängekasten für das Balkongeländer…..Die gesamte Breite des Balkongeländers möchte ich mit halbhohen Pflanzen bestücken…

Meine Sitzecke ist jetzt schon richtig gut geschützt :

Als kleines Experiment hab ich mir sogar eine Clematis zugelegt….ich konnte nicht dran vorbeigehen….und die ersten Blüte ist sogar schon aufgegangen.

Ich muss nur noch ein paar zusätzliche Ranggitter besorgen und mich um die Unterbepflanzung kümmern, damit das Wurzelwerk beschattet bleibt… eine Clematis ist etwas Besonderes aus meiner Kindheit für mich…ich hab es immer mit perfekter Schönheit und Zerbrechlichkeit gleichgesetzt….und mich bisher nie selber an eine Clematis gewagt. Mal schauen, ob diese Pflanze sich jetzt bei mir wohlfühlt.