Der Samstag plätschert so vor sich hin…..sonnig, warm, entspannt, unaufgeregt und ruhig…..naja bis gerade….
Zum ersten Mal seit wir hier wohnen, hat die Kirche nebenan doch tatsächlich eine Art Klimaanlage angeworfen und es gibt jetzt permanent ein Grundrauschen dieser Anlage….hmmmm blöd, aber das kann man noch einigermaßen ignorieren.
Schlimmer sind für mich die Telefonate auf der gegenüberliegenden Seite der Kirche….da telefonieren ein paar der Flüchtlinge….sie lehnen sich aus den Fenstern und sprechen in ihrer Landessprache schnell und hart in die Handys….laut und lange und noch lauter….
Trotz der vielen Bäume und Büsche scheint der Schall fast ungebremst bis zu uns zu kommen…aus ist es mit der schönen Ruhe.
Der Klang dieser Sprache ist ähnlich wie bei den slawischen Sprachen: für meine Ohren sehr durchdringend und hart im Klang….Dabei sagt man ja auch der deutschen Sprache nach hart in der Aussprache zu sein. Wahrscheinlich hält jeder seine Muttersprache für lieblich im Klang…lach….
Der irische Komödiant Dylan Moran schrieb über den Klang der deutschen Sprache: „ Wie eine Schreibmaschine die Alufolie frisst“ und auch Mark Twain hielt unsere Sprache für „unordentlich und systemlos“…..und da hat er gar nicht mal Unrecht. Ich bewundere heute Kinder in den Schulen und Erwachsene die unsere Sprache lernen.
Ich bin kein Meister in Grammatik…spreche und schreibe intuitiv…so wie ich es früher einmal gelernt habe…kann aber nur wenige Regeln „runter-beten“….ich weiß wann es „dem“ oder „den“ heißt, wann sich der Artikel eines Wortes wie verändert…..aber das könnte ich keinem so richtig erklären…
Aber ich selber liebe die unzähligen Möglichkeiten im Deutschen etwas auszudrücken… Es gibt unzählige Arten ein und dasselbe zu beschreiben und immer ist es eine Nuance anders in der Beurteilung der Situation des Satzes und in der Beurteilung des Erzählers…..Herrlich.
Diese Möglichkeit sich differenziert auszudrücken und dabei auf einen riesigen Wortschatz (egal ob Ur-Deutsch, Dialekt oder angepasste Fremdwörter) zurückgreifen zu können ist schon beachtlich und fehlt mir z.B. in der englischen Sprache….
Unsere Sprache kann kalt, beschreibend und distanziert sein, blumig , schnörkelig und warm….und all das wird unterstrichen vom jeweils eingesetzten Mittel der Stimme….schmeichelnd und zart, rau und grob, fordernd oder mitfühlend…..