Verkehrte Welt – Eifersucht

Verkehrte Welt – Eifersucht

Als mein Freund vor mehreren Jahren eine meiner Freundinnen kennenlernte war ich eifersüchtig bei dem Kommentar: „An der Figur ist nichts auszusetzen“…dazu muss man wissen, sie ist sehr schlank, sehr sehr schlank…

Boa…na klasse und was heißt das für mich…mit Normalfigur und muskulös-ausgeprägten (aber schönen) Beinen…das es etwas an mir auszusetzen gibt? Na der Stachel sitzt tief. Also lieber Magermodel, als Muskeln?

Und jetzt am Samstag waren wir mit seinem Freund auf dem Weihnachtsmarkt verabredet…und ich hab mich fertig gemacht, wie immer wenn wir raus gehen, nicht mehr und nicht weniger. Nicht mehr oder anders geschmickt, nicht anders gekleidet…meinem Stil entsprechend eben.

Und doch bekam ich zu hören, ich würde mich besonders für seinen Freund zurecht machen.

……? Häääääää?……

Ahaaa……Halloo? Was soll denn der Blödsinn?

Na da scheint ja Jemand etwas eifersüchtig zu sein… Keine Ahnung warum. Ich kenne den Freund nur wenig und um es mal ganz klar zu sagen: Der interessiert mich nicht die Bohne. Selbst wenn es meinen Freund nicht geben würde, wäre das kein Typ den ich interessant finden würde. Wie kommt er nur darauf?

Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, wie sehr ich meinen Freund liebe…und doch scheint auch bei ihm mal der Verstand auszuhaken.

 

 

freiwillig engagieren?

In den letzten Wochen hab ich immer mal wieder Kontakt mit dem Kassenwart unseres Vereins…also meinem Nachfolger im Ehrenamt…und der Austausch über die Dinge die im Verein geschehen oder eben nicht geschehen tut ihm gut und mir auch…

Jetzt mit dem Abstand ½ Jahres fällt mir der Kontakt wieder leicht. Ihm fällt die Arbeit im Vorstand immer schwerer, weil er immer mehr übernehmen muss…und auch er hat Frau und 2 Kinder und trainiert auch noch selbst.

Dem Verein gehen langsam die Mitglieder aus….die Fluktuation war schon immer recht hoch. Das ist nicht ungewöhnlich für einen reinen „Stadtverein“ in einer Stadt in dem vielen Arbeitnehmer nur ein paar Jahre bleiben. Uns fehlt die Altersstruktur der „Rentner“ und „Junggebliebenen“. Solche Menschen sind immer schon das Rückgrat eines funktionierenden Vereins.

Deutschland hat ca. 81 Millionen Einwohner und laut einer Statistik gibt es ca. 12 Millionen die sich in einem Ehrenamt engagieren…Das sind echt Viele und können doch nicht genug sein.

Wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich mir vorstellen in ein Ehrenamt zurück zu kehren. Nicht jetzt….aber vielleicht in 1-2 Jahren…dann wohne ich ja auch in einer Kleinstadt mit Dorfcharakter …da gibt es bestimmt genug Möglichkeiten.

Respekt für die Helfer im Hintergrund

In den letzten Tagen habe ich mich komplett aus der Informationswelt rausgehalten…

Heute nun hab ich im Radio zum Thema Ehrenamt und die Flüchtlinge gehört, was schon öfter gesagt wurde. Die Helfer kommen an ihre Grenzen und müssen vor allem auch zurück in ihr Leben. …und das Leid der Flüchtlinge lässt viele nicht mehr los.

Eine sehr nette Kollegin engagiert sich auch persönlich für die Flüchtlinge und ich muss sagen, sie hat meinen vollen Respekt und etwas schäme ich mich dafür es ihr nicht gleich zu tun.

Sie hat einen Mann und zwei halbwüchsige Kinder, kümmert sich um viele Freunde und ihre Familie und hilft trotzdem im Flüchtlingsheim

…zugegeben, sie hat in diesem Jahr kein ganz einfaches, ist oft müde und abgehetzt….aber sie macht etwas…Das ist mehr als die meisten von uns tun…mich eingeschlossen.

 

 

Lob ins Krankenhaus

Jetzt muss ich endlich auch mal loben. Also die Ärzte im Krankenhaus.

Ich musste zwar warten, weil die Termine Morgens um 7.30 Uhr scheinbar mehrfach vergeben wurden, aber die Wartezeit für mich war ziemlich normal.

Die Ärztin mit der ich es heute zu tun hatte, hat sich echt Zeit genommen…war ruhig, echt nett, hat alles erklärt und sich sehr akribisch durch die Ultraschall-Anzeigen meiner inneren Organe gewühlt. Ungeachtet der vielen Menschen im Warteraum, schien ICH für diesen Zeitraum in Ihrem Kosmos die Einzige zu sein. Ich bin sehr überrascht und auch beeindruckt.

Da zeigt es sich mal wieder, man muss nur die richtigen Ärzte finden…und das ist meistens gar nicht so einfach.

Und nun mal für´s Protokoll: Der Zustand meiner Nieren ist der, einer viel jüngeren Person…von wegen 47. Lach – Am Anfang hatte mein Freund mal die Befürchtung ich wäre Alkoholiker …nur weil ich gerne mal zum Essen oder auch nur so ein Glas Wein getrunken habe. Vor allem nachdem ich ihm gesagt habe, das mein Vater ein Gewohnheitstrinker ist. Und Gewohnheitstrinker sind eben abhängige Alkoholiker.

Mein Süßer hat seine Aussage zwar später revidiert – aber getroffen hat mich dieser „Verdacht“ schon.

Die Anspannng lässt nach…

…nur um einer gewissen Panik Platz zu machen.

Also: Ich hab die Zusage für die Wohnung und sogar schon mit dem neuen Vermieter gesprochen. HURRA!

Mietbeginn ist der 1.2. und da ich jetzt rechtzeitig kündigen kann ist die Überlappung nur 1 Monat. Es wird nämlich noch Parkett verlegt….

Und kaum habe ich das begriffen, fängt es in meinem Kopf an zu rattern…

  • Wohnung kündigen
  • Umzugsunternehmen suchen
  • Meine Wohnung mit Inhalt kritisch unter die Lupe nehmen und aussortieren
  • Was kommt an Möbeln mit
  • Was kann ich jetzt schon mal bei meinem Süßen „parken“
  • Alles was zu dieser Wohnung hier gehört schon mal kritisch überprüfen: z.B. Kücheneinrichtung: hab ich bereits angefangen die Schränke mal wieder von Innen und oben zu putzen…
  • Welche Räume müssen renoviert werden
  • Wie schaffe ich die Renovierung möglichst noch vor dem Umzug
  • Je mehr ich vorbereite umso einfacher ist es dann im Februar
  • Wie stelle ich die Möbel in der neuen Wohnung
  • Was brauche ich neu

….ich WAR mal ein Umzugs-„Profi“… ich bin in 7 Jahren 8x umgezogen…bin es gewohnt rational zu denken und zu handeln, doch nach fast 10 Jahren in der gleichen Wohnung ergreift mich eine Panik, als ob ich noch nie umgezogen wäre.

Sooo und jetzt erst mal tief durchatmen… jetzt wäre ein Glas Wein genau das Richtige….geht nicht, stehe unter „Pinkel-Beobachtung“ vom Nephrologen und hab Morgen ein Termin beim Arzt.

 

Klare Struktur versus Weihnachtskitsch

Ich bin ein Mensch der mit klaren Vorstellungen vom Leben durch die Welt geht. Ich liebe klare Strukturen und gradlinige Formen. Ich bin der Typ „Bauhaus-Stil“. Ohne Schnörkel, ohne Schnick-und-Schnack und vor allem ohne Nippes, Gedöns und Staubfänger.

Es gibt nur eine Zeit im Jahr wo das nicht gilt: zu Weihnachten.

Weihnachten kommt all dieser Krims-Krams aus den Tiefen meines Kellers: Weihnachtsengel, niedliche Tierfiguren und kleine Nippes-Dinger tummeln sich vor allem auf Fensterbänken, in Weihnachtsdeko-Schalen (natürlich selbst zusammen gebastelt) und auf dem Boden im Wohnzimmer.

Seit fast 3 Jahren sind es vor allem Elche in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Materialien die es mir / uns angetan haben. Jeds Jahr entdecke ich neue und „ohhhhh süßßßß“ ohne gehe ich dann nicht nachhause.

Mittlerweile sage ich schon, wir feiern nicht Weihnachten, sondern unser Elchfest.

Die Weihnachtszeit soll besinnlich sein und auf die Geburt Christi vorbereiten. Ein Fest der Liebe, Familie und des Friedens. Das funktioniert schon nicht mit der Besinnlichkeit durch meinen Job, der mich bereits jetzt fest im Stress-Griff hat.

Also muss unser Zuhause in dieser Zeit schon eine ganz besonders wohlige und heimelige Atmosphäre ausstrahlen…dabei helfen Kerzen, Tannengrün und jede Menge Weihnachtsdeko (Aber bitte alles ohne dieses LED-Geblinke). Dann kuscheln wir uns aneinander und geniessen die Zeit die wir zusammen haben. DAS ist meine Besinnlichkeit und dann kann auch Weihnachten kommen.

Ich WARTE….

Ich warte… und warten macht mir keinen Spaß, wenn ich nicht weiß, ob es klappt.

Seit der Wohnungsbesichtigung warte ich auf eine Entscheidung. Zuerst auf die Entscheidung der Maklerin mich überhaupt als Mieter vorzuschlagen. 1. Hürde geschafft. Seitdem warte ich darauf, dass der Vermieter sich meldet und seine Entscheidung trifft.

Schon lange gab es nichts mehr, was ich so herbei gesehnt habe, wie diese Entscheidung. Ich möchte die Wohnung. Und wenn ich sie nicht bekomme, dann möchte ich das wenigstens auch schnell wissen.

Warten kostet Nerven, denn ich müsste bis nächste Woche Montag spätestens die Kündigung bei meinem jetzigen Vermieter haben, habe also etwas Zeitdruck im Nacken. Zudem hat es weitreichende Konsequenzen mitten im Dezember/Januar einen Umzug und eine Wohnungsrenovierung durch zu führen, wenn man – wie ich – eben genau in dieser Zeit fast GAR KEINE Zeit hat. So etwas muss dann noch viel akribischer geplant werden.

Warten kostet viel Kraft, denn ständig muss ich mich zur Ordnung rufen, um mein Gehirn von weitreichenden Planungen abzuhalten…Planen ohne zu wissen ob es klappt reibt mich nur auf.

Ich habe jetzt 2 Tage Urlaub und fühle mich durch die Warterei in meinem Handeln blockiert. Ständig ertappe ich mich dabei wie ich meine Mails checke…ich kann mich nicht wirklich aufraffen etwas Sinnvolles zu tun.

Die Maklerin hat gesagt, dass der Vermieter sich z.Z. in Asien aufhält und sie nicht weiß, wie schnell er reagieren wird…also heißt es warten….warten….

Hab ich jemals erwähnt, dass ich keine große Geduld habe? Um nicht zu sagen ich bin sehr ungeduldig und warten ist gegen meine Natur, ich hasse unklare Situationen. Wenn dann erst mal alles klar ist, dann kann ich auch auf die Durchführung warten…aber es muss eine Entscheidung her.

Los jetzt….

Stellvertreter-Streit

Der Freizeit-Psychologe in mir kam gestern wieder mal zum Vorschein. Nachmittags hatte ich mich aus dem Staub gemacht, weil mein Süßer seine Mutter zum Besuch erwartete. Da mein Verhältnis zu ihr nicht ganz entspannt ist, hab ich lieber – gaaanz uneigennützlich natürlich – schon mal bei mir Zuhause Wäsche gebügelt und gewaschen.

Und wie immer wenn meine Quasi-Schwiegermutter zu Besuch ist, passt das zeitlich nie in den Rahmen, den mein Freund mir vorher vorgegeben hat…es dauert immer länger und alle nachfolgenden Pläne für den Abend lösen sich in Luft auf…weil es sowieso zu spät dafür ist.

Zusätzlich kommt es i.d.R. nach diesen Besuchen immer zu einem Streit zwischen uns und angeblich bin ich diejenige, die den Streit verursacht.

Okay…ich bin also mit sehr viel guter Laune und Schwung und bereit in die Stadt zu fahren wieder zu meinem Freund gefahren (SIE war schon gegangen) und es hat ca. 15 Minuten gedauert und mein Freund fing voll an mit mir zu streiten…

Und je mehr er in Rage kam umso absurder wurden die Anschuldigungen und umso wahlloser die Themen zusammen gemixt und verschoben. Es war so grotesk…weil ich dieses Mal genau aus seine und meine Reaktionen geachtet habe…das ich das Gespräch abgebrochen habe.

Irgendwo in dem Verhältnis zu seiner Mutter kommt er immer zu kurz und das trifft ihn auch heute noch – so erwachsen er auch ist. Ich wünsche ihm fast, seine Mutter wäre eine von der Sorte, die ihren Sohn über den Klee lobt und ihm immer vermittelt was für ein toller Sohn er ist…leider ist sie das nicht…und sie erzählt lieber aus ihrem Leben, als ihm zuzuhören. DAS kenne ich aus meiner eigenen Familie nur zu gut. Das ist verletzend.

Der Streit mit mir, ist dann nur der „Stellvertreter-Streit“ um den Ärger und die Verletzung durch den Besuch zu verdauen…nur das ich das auch verletzend finde.

Ich werde mir ab jetzt eine andere Strategie für die Abende nach „Mutter-Besuchen“ zurecht legen…dann geht es hoffentlich bald ohne Streit.

Wohnung mit Aussicht….

Neben all den großen Weltereignissen, geht das normale Leben ja auch noch weiter. Und neben all dem Beruflichen, gibt es auch noch das Private.

Ich hab mir heute eine Wohnung angeschaut….und was soll ich sagen, ich würde diese gerne haben. Zum Glück war mein Süßer mit dabei…seine Meinung ist mir wichtig und es betrifft immerhin auch ihn, wo und wie ich wohne.

Wir sind uns einig, aus der Wohnung kann man was machen. Jetzt liegt es an der Maklerin und dem Vermieter, ob ich den Zuschlag auch bekomme.

Warum wir jetzt doch bei 2 getrennten Wohnungen bleiben? So etwas zu entscheiden geht nur wenn man absolut ehrlich zu sich und dem Anderen ist. In der letzten Zeit haben wir viel geredet und uns ist bewusst das es für uns Beide eben wichtig ist, sich auch mal so richtig zurück ziehen zu können…Nicht nur in einen einzelnen Raum, obwohl das auch geht.

Das Spannendste und Wichtigste an dieser Wohnung ist….sie ist im selben Haus…ein Stockwerk unter meinem Süßen…leicht versetzt. Von seinem Balkon oben, kann er so schräg auf einen der Balkone  dieser Wohnung unten schauen…. Sogar die Autostellplätze sind schräg gegenüber…also PERFEKT.

Jetzt heißt es Daumen drücken…

Änderst Du Dein Leben?

Jetzt nach dem Anschlag in Paris? Ich werde nichts ändern sage ich, glaub ich zumindest. Aber das stimmt wahrscheinlich nicht ganz. Denn schon gestern Abend am Bahnhof in FFM hab ich mich etwas unwohler gefühlt.

Es kann immer und überall geschehen…warum sollte Deutschland eine Ausnahme sein?…warum sollte ich glauben, dass es mich nicht treffen kann? Weil ich mit all dem Terrorismus nichts zu tun habe. Genau, aber all die Menschen in Paris, die vom Attentat betroffen sind, gestorben sind oder verwundet wurden, doch auch nicht. Warum also sollte ich mich sicherer fühlen.

Und schon bin ich gedanklich in der Spirale in der sich wahrscheinlich viele befinden.

Nein ich habe nicht mehr Angst vor den Flüchtlingen, aber ich fühle mich nicht ganz wohl an so zentralen Orten wie einem Bahnhof. Nein ich bin nicht ängstlicher in meinem Wohnviertel (mit einem hohen Anteil an Ausländern), aber ich fühle mich verunsichert, wenn ich darüber nachdenke ein Fest oder eine Disco zu besuchen. Trotzdem möchte ich mein Leben nicht verändern…ich will mich der Angst nicht hingeben und trotzdem habe ich meinem Freund beim Abschied Sonntagabend gesagt, er solle auf sich aufpassen.

Wenn also immer und überall ein Anschlag passieren könnte, könnte doch auch immer und überall ein Unfall passieren, ein Zug- oder Flugzeugunglück, ein Auto-Crash…also heißt doch die Konsequenz nicht ängstlicher Leben, sondern bewusster.

Ich lasse mir mein Leben nicht so einfach vermiesen, weder von den notorischen Debatten über zu viele Flüchtlinge, zu hohe Überfremdung , noch von Terroristen.

Ach ja…und na klar schaffen wir das, es bleibt uns doch auch gar nichts übrig. Wir sind ein Land welches sich auf seine christlichen Werte beruft, da können wir doch schon aus Humanitätsgründen die Menschen nicht verhungern oder erfrieren lassen…oder wer will sich mit Waffengewalt an der Grenze gegen die Flüchtlinge „wehren“. Welche Wahl haben wir also…

…eben…uns nicht unterkriegen lassen. Soooo, das wollte ich mal sagen.