depressive Verstimmung

Irgendetwas ist ja immer…und so kegelt es mich auch schon wieder aus meinem Gleichgewicht.

Während ich also gut gelaunt und entspannt letzten Freitag ins Büro fuhr, bis auf einen Kollegen hatten tatsächlich alle Anderen entweder einen Brückentag oder Urlaub, holte mich gleich die zweite E-Mail aus meiner ruhigen Gemütslage.

Tatsächlich war da eine E-Mail aus der Zentrale, in der expliziert MIR mitgeteilt wurde, wann ich meine Quartalsabschlüsse fertig haben soll.

Während wir alle schon im letzten Quartal von 4 Wochen, auf 3 Wochen gedrückt wurden, gibt es jetzt die Anweisung das alle Firmen, die in den Quartalsabschluss fallen, bereits in der 2. Woche fertig sein müssen…und die „restlichen“ Firmen, die nur in den Halbjahresabschluss müssen, erst danach folgen sollen. Da beides zum Stichtag 30.06. ist, klingt das zwar erst einmal kurios, hat aber etwas mit den verschiedenen Eigentumsverhältnissen zu tun.

Sooo und mir, und zwar nur MIR wurde jetzt mitgeteilt, das ich die Quartalsabschlüsse bereits am Ende der 1. Woche des neuen Monats fertig haben muss. Na danke auch. Ich hab mit der entsprechenden Leiterin telefonisch gesprochen und gefragt, warum ich mich so hetzen soll. Antwort: Damit die Second Controller genügend Zeit haben, die entsprechenden Gegenfirmen abzugleichen….und da die auch noch andere Firmen haben, brauchen die etwas Spielraum…ob ich eine Möglichkeit sehe, das hinzubekommen. Mir blieb fast die Spucke weg….also ich hab auch noch mehr Firmen, als nur diese 7 Gesellschaften.

Aber na klar krieg ich das schon irgendwie hin…so ganz ohne endgültige Daten und ohne die offiziellen Monatsmarktwerter (die werden erst ab der 2. Woche bekannt gegeben)…na klar….ich bastele da schon etwas zusammen. Zusätzlich werde ich bereits im Juni noch viel mehr vorbereiten, alles was schon geht….dazu ein paar Überstunden, die Abläufe noch straffer organisieren und die ganze Woche im Homeoffice wegen der Ruhe…also in der 1. Juli Woche werde ich mich verkriechen und genau das machen…so das am Ende der Woche alles fertig sein wird. Deadlines einhalten – das zu schaffen, hab ich Laufe meines Lebens gelernt. Irgendwie geht es immer.

Aber das war nur der kleinere Teil, der mich aus der Bahn gebracht hat…der viel größere Teil war die im wieder einmal im Raum stehende Drohung des Controllers zu kündigen.

Ohne es wirklich zu realisieren bin schon die Tage vorher in eine negative Was-wäre-Wenn Spirale geraten und hab den Ausgang nicht mehr gefunden. Antriebslosigkeit machte sich breit…unendliche Müdigkeit, bereits Morgens kurz nach dem Aufstehen. Die Muskeln fühlten sich ausgelaugt an, Gelenke und Knochen fühlten sich uralt an und wie aus Blei. Magen-und Darm waren komplett aus dem Gleichgewicht und ich wollte mich nur noch verkriechen….Unzufrieden fühlte ich mich damit, konnte es aber nicht ändern…meine Seele war in einer Art Schockstarre.

Die Walkingrunden hab ich teilweise ausfallen lassen – war ja im Urlaub seeeehr viel gelaufen – also okay dann ist jetzt eben Zeit zum Ausruhen – aber davon wurde ich nur noch müder. Ich musste mich regelrecht zwingen wenigsten kleine Runden zu laufen. Ich hab es währenddessen nicht gemerkt, aber im Nachhinein erkenne ich das als depressiver Verstimmung. Das hatte ich schon einmal auf die gleiche Art vor ein paar Jahren. Damals ausgelöst durch einen Vitamin D-Mangel. Seit Sonntag nehme ich wieder Vitamin-D in Tablettenform und was soll ich sagen, seit gestern Abend ist alles wieder NORMAL.

Das ist echt gruselig…hätte nicht gedacht, das mir das so noch einmal passiert. In den nächsten Wochen muss ich eh zur Blutabnahme, dann lasse ich meinen VitaminD-Spiegel mal wieder bestimmen.

Was hat mich also so umgeworfen: Unsere Verträge haben keine langen Kündigungsfristen und was wäre wenn der Controller bereits im Juni geht? Er hat mit seiner großen Gesellschaft per 30.06. den Jahresabschluss und natürlich würden die Chefs auf die Idee kommen, das ich diesen viel wichtigeren Abschluss würde machen müssen…aber wie sollte das gehen mit dem Fast Close für Quartals- und Halbjahresabschlüsse… und vor allem, ich will seinen Job ja nicht machen….also hab ich mir Sorgen gemacht und mich selber damit immer weiter gestresst….weil ich ja eigentlich diesen Job behalten möchte…also MEINEN.

….

Der Controller hatte sich Freitag nicht mehr gemeldet, der GF lief etwas angespannt im Büro herum… aber keiner hat etwas gesagt.

Montag dann hat mich auch niemand informiert…also hab ich Mittags mal angerufen und als der Controller von der Urlaubsplanung im Oktober erzählte, fragte ich: Also zu bleibst? Ja – also er hätte einen Vertrag mit einer anderen Firma in der Tasche, hätte sich aber im letzten Moment dagegen entschieden und er würde unserer Firma jetzt noch eine Chance geben. Vorläufig bleibt er also.

Klar bin ich erleichtert und könnte ihm gleichzeitig den Hals umdrehen…also das nächste Mal möchte ich vorher nichts von seinen Absichten wissen…das stresst mich gewaltig. Aber immerhin hab ich das Thema jetzt hin-und her gewälzt und meine Entscheidung zu dem Thema getroffen. Das zumindest ist positiv – so brauche ich durch das Dilemma nicht mehr zu gehen….ich weiß jetzt genau, wie ich agieren und argumentieren werde und in welcher Reihenfolge ich welche Konsequenzen ziehen werde In Kürze werde ich das auch mal bei meinem Chef in der Zentrale thematisieren.

Wieder Zuhause

Ich komme immer wieder gerne Nachhause…ja der Kurzurlaub war echt schön – aber jetzt freue ich mich, wieder hier zu sein…Die Blumen auf dem Balkon brauchen Wasser und die Vögel draussen neues Futter. Ich brauche einen frischen Filterkaffee auf der Couch und für heute Nacht mein eigenes Bett.

Immerhin bin ich an beiden Tagen je mehr als 13km gelaufen…und meine Füße lechzten nach einem warmen Fußbad (ich hab immer noch Moor- und Schlammrückstände in den Ecken der Fußnägel)….und einem Pflegebalsam…haaaach tut das gut. Ich muss unbedingt schauen, ob es so einen Barfußpark hier in der Nähe gibt…mir hat es super gefallen und meine Füße haben gut mitgemacht.

Was ich leider in Celle nicht gemacht habe ist Kajak fahren, obwohl es dort die Aller gibt und man Kajaks ausleihen konnte….eigentlich schade, wo ich das doch so gerne mache. Aktuell ist es mein „Kopf“ der mich zögern lässt..hmmmm na mal sehen – ich nähere mich dem Thema wieder ganz langsam.

Gestern während draußen der Wind stark die Bäume und Büsche durchschüttelte, saß ich mit Kopfhörern und ruhiger Musik am Laptop, hab eine neue Dänisch Lektion gestartet, meine Beiträge geschrieben und mich später um die Wäsche gekümmert….und erst mit der Zeit drangen die Geräusche von Baumaschinen zu mir durch.

Tatsächlich wird jetzt an der Bahntrecke hinter dem Haus, also vor meinem Balkon, gebaggert. Immer noch etwas geschützt, weil unsere Bäume und Büsche immer noch stehen…die haben tatsächlich 4 Monate gebraucht, um bis hierhin zu kommen, um endlich die Aushub-Arbeiten neben den Bahngleisen zu starten….ob die diesen Streckenabschnitt tatsächlich in diesem August fertig bekommen? Im Moment sieht es auf dem gesamten Abschnitt nicht danach aus. Aber richtig beurteilen kann ich das natürlich nicht.

Das Wetter wurde gegen Mittag besser bei ca. 14 Grad, aber auf den Balkon zu gehen, war durch das Baggern keine Option. Also auf nach Hamburg in den Wohldorfer Wald. Auch hier war ich schon länger nicht mehr zum walken/wandern.

Da ich nicht schon wieder meine Wanderschuhe anziehen wollte, bin ich auf Sneaker umgestiegen…Aber mit der Wahl hab ich mir keinen Gefallen getan, schon nach kurzer Zeit hatte ich an beiden Füßen Schmerzen….also hab ich ein wenig mit der Schnürung experimentiert, bis es dann doch irgendwie für eine Weile ging…schön ist es hier:

Recht zügig verzog sich jedoch der blaue Himmel und es wurde trübe und düster und dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis der Regen kam…darauf war ich jedoch vorbereitet…meine Regenjacke hat eine großzügig geschnittene Kapuze:

Mit 4,5 km war das dann auch eher eine beschauliche Runde…aber für heute hatte ich dann auch genug…mit einem kleinen Schlenker zum Supermarkt war mein Bewegungsdrang für heute auch gestillt….Zuhause wartet immer noch der Kleiderschrank, den ich noch Umräumen möchte und ein kleiner Berg Bügelwäsche liegt auch noch herum.

Urlaubsfeeling in Fachwerk – Celle

Nach dem schönen Nachmittag im Moor, ging es über die Landstrassen ganz entspannt nach Celle…Das Wetter war immer noch wunderbar sonnig und warm, ohne heiß zu sein.

Beim Einchecken im Hotel gab es dann für mich erst einmal eine Irritation: Es war geschlossen.

Nicht nur das die Türen zu waren, teilweise waren die Fenster auch von Innen abgeklebt…sieht nach Umbau aus. Auf der Rückseite war die Tür auch verschlossen…aber es gab ein Schild mit einem Hinweis auf einen „Nachteinlass 24/7“ und eine Telefonnummer. Hmmm es ist noch nicht einmal Abend? – Na gut, ich hab die Telefonnummer angerufen.

Per Telefon wurde ich dann zu einen geheimen Ort neben der Tür gelotst, wo die Kartenschlüssel der heute ankommenden Gäste bereit lagen: jede Karte mit einem Aufkleber welcher Name zu welchem Zimmer gehört. Der Mann am Telefon war freundlich und wies mir dann noch den Weg zum Gästehause nebenan… aber ich fand es trotzdem merkwürdig, das man mir bei der Buchung diese besondere Eincheck-Methode nicht vorher mitgeteilt hat.

Ich hab auch schon vor ein paar Jahren schon in einem Automaten-Motel übernachtet. Aber da war schon bei der Buchung klar, das es kein Personal Vorort geben wird. Den Zimmerschlüssel musste man sich an einem Eincheck-Automaten ziehen, mit einem Sicherheitscode, den ich bei der Buchung per Mail erhalten hatte. Das war mal eine neue Erfahrung.

Das Gästehaus war relativ neu und mein Zimmer ruhig und sauber…. mit Blick in einen Garten. Nach einer erfrischenden Dusche und einer kleinen Ruhepause auf dem Bett, ging es in die Altstadt.

Was für eine schöne Stadt…ich liebe Fachwerkhäuser (bin ja in NRW in einer kleinen Stadt mit viel Fachwerk groß geworden) und hier gibt es unzählige davon…na gut – also gezählt wurden sie schon. Laut dem Tourismusbüro sind es über 480 und man kann hier wirklich kreuz und quer laufen und überall findet man tolle Häuser…nicht nur Fachwerkhäuser, sondern auch andere Baustile mit viel Verzierungen und alles fügt sich harmonisch zusammen.

In keiner anderen Stadt Europas stehen so viele Fachwerkhäuser lückenlos zusammen wie in Celle. Rund 500 Gebäude bilden einen kompakten, in sich geschlossenen Altstadtkern – einmalig im internationalen Vergleich. Das belegt nun auch ein Gutachten.

https://www.db-bauzeitung.de/news/weltweit-dichtestes-fachwerk-ensemble-celle/

Selbst an unauffälligen Durchgängen, durch den ich nur durch Zufall geegangen bin, kommt man am Fachwerk nicht vorbei:

Und dann gibt es ja noch das alte Rathaus und das Schloss mit dem schönen kleinen Schlosspark drumherum.

Zum Abendessen ging es auf den Markplatz, noch war es warm genug zum draussen sitzen und anschließend noch durch den französischen Garten….ein richtig toller Urlaubstag war das heute.

Geschlafen hab ich anschließend super.

Im Moor

Im Moor

Nun gut, der verschwunde Sack Blumenerde hat mich nicht lange aufgehalten. Weg ist nun mal weg….ich bin also Sonntagvormittag losgefahren. Die Kaffee-Becher waren gefüllt, Wasserflasche auch, Butterbrote geschmiert….hahahaha ich könnte ja unterwegs verhungern so in der weitern Prärie über deutsche Autobahnen.

Kurz noch der Stopp um meine Bürgerpflicht bei der Wahl zu erfüllen und dann ging es in Richtung Süden…bis kurz vor Hamburg ging es dann auch flott…aber dann gab es einen Unfall noch vor dem Elbtunnel….Stau! und zwar mit Stillstand…..und auch hinter dem Elbtunnel später ging es durch die Baustellen nur langsam weiter…alles zusammen hat das dann ca. 2,5 Stunden anstatt 1 Stunde gedauert ..mir aber trotzdem kaum etwas ausgemacht…ich war ja versorgt.

So war es dann gegen Ende der Mittagszeit, als ich im Pietzmoor bei Schneverdingen ankam. Tolles Wetter, Sonntag, Muttertag = der Parkplatz war brechend voll….aber meine Hoffnung trog mich nicht, die meisten hatten sich um diese Zeit in das Wald-Restaurant begeben…das hatte ich für diesen Tag erst gar nicht in Betracht gezogen…obwohl das Essen im Schäferhof sehr gut ist. Gute Qualität, regional und saisonal. Dafür gab es ja meine Butterbrote.

Die Rundtour durch das Moor ist knappe 5 km lang und zuerst waren noch einige kleinere Familientrupps vor mir auf dem Weg..aber die hab ich dann schnell ein- und überholt und dann hatte ich tatsächlich wieder die Ruhe, die ich so mag…es war zwar nicht menschenleer, aber viel weniger Menschen auf den Wegen, als gedacht und vor allem war es meistens schön ruhig.

Sofort fühlte ich mich ruhig und zufrieden…die Landschaft ist einfach herrlich hier…locker und leicht lief ich die Wege und hätte gefühlt ewig so weiter laufen können

Am Ende des Rundwegs wollte ich noch nicht zurück zum Auto…bin dann einen etwas kleineren leicht versteckten Weg gegangen…hab mich dann irgendwann ins Gras gesetzt und einfach nichts weiter gemacht als bei meinen Problemfuß die Schmerzen weg zu kneten und die Umgebung zu geniessen.

Als ich wieder am Auto ankam waren es knappe 8km und das bei dieser schönen Umgebung. Ich war schon mittendrin im Urlaubs-Feeling.

Einfach geklaut

Als ich Sonntagvormittag zu meinem Auto in die Tiefgarage kam, war ich etwas verdattert und im ersten Moment auch sprachlos.

Auf meinem Stellplatz hatte ich vor ein paar Tagen an der Wand einen 40l Sack mit guter Blumenerde angelehnt. Einen hatte ich direkt mit in die Wohnung genommen…mich aber etwas am Gewicht verhoben, deshalb blieb der andere Sack vorläufig in der Garage.

Das ist ja kein Problem, jeder hat auf seinem Stellplatz irgendetwas herumstehen, das ist zwar eigentlich nicht erlaubt, wird aber geduldet.

Jetzt ist der Sack weg. Geklaut!

Andere Mieter horten auf ihren Stellplätzen Getränke-Kisten (volle und leere) und allerlei Krams und bisher hab ich noch von keinem gehört, das etwas weg gekommen ist.

Der finanzielle „Verlust“ ist unerheblich – aber ich bin etwas erschüttert, da man ja nur mit einem Schlüssel oder der Funk-Fernbedienung in die Garage kommt, wenn man zur Wohnanlage gehört und mit dem Schlüssel dann auch ins Haus und die Keller.

Vor 2 Wochen hab ich über den Hausverwalter mitgekommen, das es neue Schlüssel für die Garage geben wird…aber er hatte dafür eine Erklärung gehabt, die nicht vermuten ließ, das es dabei evtl. um vermehrte Diebstähle geht…ich glaub ich muss mal meine beiden Nachbarn Mirko und Klausi fragen…die bekommen mehr mit als ich .

Eigentlich wollte ich ab diese Woche mein Fahrrad wieder hinter meinem Auto abstellen. Natürlich schließe ich es auch immer ab…aber es gibt dort keine Möglichkeit es irgendwo fest anzuketten. Das Abstellen eines Rads ist sogar ausdrücklich erlaubt.

Ich glaube ich warte lieber noch damit.

Das Schlimmste ist ja nicht, das ein Sack Blumenerde geklaut wurde, sondern das Vertrauen und das Sicherheitsgefühl, welches man durch so eine Aktion verliert.

Urlaubsgefühl – klasse

Es ist so ein richtig tolles Urlaubsgefühl – wie schon lange nicht mehr.

DAS ist das Gefühl von Freiheit … ich kann..muss aber nichts tun. Endlich mal wieder unbeschwert die Zeit geniessen, einfach weil es freie unverplante Zeit…gerade mal keine Sorgen und Nichts, um das ich mich kümmern muss.S

Schlendern, Zeit „vertrödeln“, Seele baumeln lassen. Ich darf das, ich kann das …und es macht Spaß

Es war also eine gute Entscheidung einfach mal wieder weg zu fahren. Das hab ich bereits gestern gespürt und genau so geht es heute weiter.

Ich schlendere noch einmal durch Celle schaue mich hier und da um…laufe und schaue zu den schönen Fachwerkhäusern hinauf

das älteste Fachwerkhaus aus 1522

…jetzt sitze ich im Cafè und trinke einen Kaffee. Die meisten Geschäfte haben noch geschlossen und die Menschen gehen ihren Beschäftigungen nach…gehen ins Büro und schließen ihre Geschäfte auf oder arbeiten an den Gebäuden.

Gerade dieses Normale eines Alltags der Anderen, die meine Wege kreuzen, verstärkt mein Gefühl von Freizeit und Freiheit.

Das Hotel ist meinem Wunsch nach einem ruhigen Zimmer nachgekommen…es war ein herrlich ruhiges Zimmer, sauber und relativ neu eingerichtet…das Bett war gut…ich konnte super schlafen.

Beim Frühstück konnte ich sehen, das die meisten Gäste beruflich hier waren: Handwerker, Handlungreisende und Techniker/Ingenieure (das hab ich aus der Unterhaltung des Nebentisches entnommen, die unterhielten sich in Englisch über die komplexe Umsetzung eines Problems).


Solche Gäste sind meistens ein gutes Zeichen für ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis. Bodenständig ohne Schnickschnack…genau das, was ich von einem Hotel erwarte (außer ich mache „Wellness-Urlaub“ da hab ich andere Ansprüche an das Hotel)

Ich werde nachher noch ein wenig durch die Geschäfte ziehen…seit langer Zeit hab ich mal wieder Lust auf ein Kleid….gestern hab ich eines im Schaufenster gesehen…ein Leinenkleid das bis zum Knie geht, schmal geschnitten und troztdem luftig um die Hüften sitzt und keine Spaghetti-Träger hat…hahaha…also so ziemlich die perfekten Voraussetzungen für mich mitbringt…außerdem kann man es super mit weißen Turnschuhen tragen.

Während ich bis vor ein paar Jahren sehr häufig Kleider und Röcke getragen habe, waren es in den letzten Jahren fast aussschließlich Hosen…schon allein wegen meiner eingeschränkten Auswahl an Schuhen…aber dann trage ich jetzt eben Sneaker dazu…ich hab jetzt 2-3 Paar, die passen könnten.

Kurzurlaub – halbwegs spontan

Sooo die grobe Planung steht….noch sitze ich auf dem Balkon und erfreue mich an der ersten Tasse Kaffee des Tages.

Gleich packe ich dann meine Tasche für eine Übernachtung, incl. Wanderrucksack und -schuhen, schnappe mir dann meine Wahlbenachrichtigung und fahre als Erstes zum Wahllokal (Kommunalwahl).

Anschließend geht es auf die Autobahn in Richtung Schneverdingen…ich war schon lange nicht mehr im Pietzmoor zum Wandern. Reine Fahrtzeit von hier etwas mehr als 1 Stunde.

Später geht es dann weiter nach Celle, das sind noch einmal knappe 60 km…dort hab ich ein Hotelzimmer reserviert, also bleibt mir genügend Zeit mir diese schöne, alte Stadt etwas genauer am Abend und am nächsten Tag anzuschauen. Montagnachmittag geht es dann wieder nach Hause.

Und obwohl es nur eine Übernachtung ist, hatte ich seit der Reservierung gestern Mittag schon mehrmals das Bedürfnis, das gleich wieder zu stornieren…..das wird echt immer krasser….ich schlafe eben am Liebsten zuhause. Warum soll ich auch woanders schlafen wollen…hier hab ich doch alles genau so, wie ich es möchte. hahaha

Aber dem Impuls hab ich bisher nicht nach gegeben. Es wird mir gut tun, mal wieder raus zu kommen. Es ist ein schönes Hotel mit guter Bewertung und zu einem akzeptablen Preis.

Auf jeden Fall werde ich heute vor 11 Uhr meinen Ort hier verlassen haben, dann nämlich fängt das Bürgerfest an und da ja auch noch Kommunalwahl und Muttertag ist, wird hier überall viel Unruhe sein….bereits seit ein paar Minuten schallt Musik vom Rathausplatz herüber und die Nachbarn drumherum richten ihre Terrassen für die Besucher her….also Zeit für mich, aufzubrechen.

Ich wünsche Euch einen tollen Sonntag …

Muttertag – ohne mich!

Das der Muttertag für mich keine Bedeutung hat, hab ich bereits früher einmal erwähnt und so denke ich auch eigentlich nicht weiter über diesen Feiertag nach.

Ich habe keine eigenen Kinder. Das war eine selbst gewählte Entscheidung, die ich auch heute noch genau so, immer wieder, treffen würde. Ich bereue es nicht. Ich war und bin für die Mutterrolle nicht geschaffen.

Und meine eigene Mutter? Sie müsste jetzt so ca. 82 Jahre alt sein…und ich hab seit 42 Jahren keinerlei Kontakt zu ihr. Das war ihre Entscheidung – nicht meine.

Bin ich ihr noch böse, DAS sie weg gegangen ist? – Nein, das war ich nie. Auch als Kind war ich schon in der Lage zu erkennen, das es keinen Sinn macht, das sie gehen sollte, wenn es sich für sie besser anfühlt. Ihre Unzufriedenheit konnten wir Kinder durchaus spüren..auch wenn wir nicht wussten, warum das so war.

Bin ich ihr noch böse, WIE sie gegangen ist? – Na sagen wir mal so, alles kam ja nur durch einen blöden Zufall zu Tage und das anschließende Drama, hat ja auch mein Vater mit verursacht…jaa also als Kinder fanden wir das daraus resultierende Drama beängstigend..das hätte ich mir anders gewünscht.

Bin ich ihr noch böse, das sie den Kontakt zu uns Kindern abgebrochen hat? – Absolut! Aber auch das war ihre Entscheidung – nicht unsere..

Bin ich ihr noch böse, das sie auch spätere Kontaktversuche meinerseits nicht genutzt hat, eine Bindung aufzubauen? – Ja, Lange war ich ihr böse…denn es war sehr, sehr verletztend.

Irgendwann war es dann vorbei und es hat mich nicht mehr weiter verletzt und ich hab mir mein Leben auch so aufgebaut.

Bin mental stark geworden, glaube aber nicht an die natürliche starke Mutterliebe, die alles überwindet und verbindet.

Ich glaube an meine eigene Stärke und an meine Fähigkeit mich selber gut durch alle Stürme zu lotsen.

Und wenn ich von meiner Familie rede, gehören da mittlerweile nur noch meine Schwester und mein Schwager dazu.

JA – natürlich hatte all das massive Auswirkungen auf uns. Mein Vater ist nie damit klar gekommen..meine Schwester hatte in ihren Teenager-Jahren den Halt verloren und ich….ich zog mich schon als Kind immer weiter zurück in mein Schneckenhaus.

Alles was wir erleben beeinflusst uns. Jede Erfahrung kann uns schwer belasten und manchmal auch zerbrechen oder wir werden durch die Erfahrungen stärker.

Ich bin mental stark geworden und unabhängig…und vor allem ziemlich zufrieden mit meinem Leben….allen Widrigkeiten zum Trotz

Draußen – auf dem Balkon

Wie herrlich jetzt wieder öfter morgens auf dem Balkon sitzen zu können, wie jetzt…mit einem heißen Kaffee (wenn auch erst einmal entkoffeiniert), einer warmen Jacke, Schal und einer Wolldecke…aber eben draußen.

Heute Morgen ist es windstill und der Himmel ist blau….die Vögel zwitschern und noch ist es drumherum still….eine wunderbare Stille. In dieser Woche war es gar nicht so einfach, ruhige Zeiten auf dem Balkon zu ergattern…und so weiche ich gerne auf die Zeiten auf, die für Andere nicht attraktiv sind: früh am Morgen bei relativer Kälter (12 Grad) oder Abends spät.

Gestern hab ich bereits schon sehr früh Feierabend gemacht. SO -jetzt hab ich tatsächlich ein paar Tage Urlaub…bis einschließlich nächsten Donnerstag (Christi-Himmelfahrt)…das sind insgesamt 6 freie Tage PLUS den Nachmittag gestern. Das hab ich einfach gemacht. Basta…alles Wichtige war erledigt und jetzt will ich in den nächsten Tagen nichts mehr von der Firma hören.

Es war also erst 14.30 als ich zuhause ankam…die Nachbarn unter mir waren gerade auf dem Weg aus dem Haus…..prima – also bin ich sofort auf den Balkon gegangen und hab es mir bei dem schönen Wetter (21 Grad) bequem gemacht….einfach himmlisch.

Seit der männliche Teil der Nachbarn unter mir, so krank ist, bleiben die fast ununterbrochen zuhause und nutzen auch ihre Terrasse viel öfter und bekommen so auch mehr Besuch. Die haben ihre Terrasse im letzten Jahr etwas verbreitert, so das sie jetzt quasi nicht mehr direkt unter mir sitzen, sondern schon leicht neben meinem Balkon, so das jedes Wort und jede Bewegung unmittelbar bei mir oben ankommt. Wenn die Beiden alleine sind, dann geht das, dann unterhalten sie sich ruhig und unaufgeregt….sobald jemand anderer Dabei ist, wird es lebendig und laut.

Da helfen mir auch meine Kopfhörer nicht und ich räume dann freiwillig meinen Platz….und nutze dann andere Zeiten. In den ersten Tagen fiel es mir wieder einmal schwer zu akzeptieren, das natürlich auch andere Nachbarn ihre Balkone und Terrassen nutzen. Inzwischen hab ich mich wieder daran gewöhnt und meine Wohlfühl-Formel lautet jetzt wieder:

Also EINMAL am Tag möchte ich wenigstens für 30 bis 60 Minuten meine Ruhe auf dem Balkon haben…DANN bleibe ich entspannt und ausgeglichen. Da ich so eine Ruhezeit nicht aktiv einfordern kann (nicht mal in der Mittagszeit)….muss ich mir diese eben bewusst suchen…natürlich sitze ich oft länger hier…aber dann muss ich akzeptieren, das hier auch Leben herrscht mit Kindergeschrei, lauten Unterhaltungen und telefonierenden Menschen. Leben eben.

Und dann kommt wieder der Wunsch irgendwo in der Einöde zu leben…direkt am Waldrand, möglichst ohne Nachbarn…oder außerhalb eines Dorfes…umgeben von viel Grün…hab früher in NRW für ein paar Jahre am Rande eines Dorfes gewohnt….am Ende eines Weges nur mit wenigen Nachbarn und einer Straße die ansonsten nur von den Bauern drumherum genutzt wurde…jaaaa das hatte etwas.

Okay, es war natürlich nicht nur schön,…..die Bauern kamen mit ihren Landmaschinen oft schon vorbei gerasselt, wenn andere noch schlafen wollten und die Maschinen liefen auch an den Wochenenden, manchmal bis spät am Abend…und wenn das Feld dahinter mit Gülle besprüht wurde, war das schon sehr unangenehm…nicht nur durch den Geruch, sondern auch durch die vielen Insekten, die dann kamen….bis ich die Fliegenschutzgitter anbrachte. Zu unserer Wohnung gehörte auch eine schöne geschützte Loggia und mein damaliger Mann hatte kein Interesse am diesem „Zimmer draußen“…also war es meine eigene kleine Oase.

Genau wie heute noch. Wenn ich einen Balkon oder eine Loggia habe, dann nutze ich diese auch gerne.

Zwischen Mitgefühl und eigenem Frust

Der Controller ist mal wieder hochgradig unzufrieden. Womit? Natürlich mit dem Job und seiner gesamten Situation.

Und wieder bricht diese Unzufriedenheit aus ihm heraus…wie schon so oft…es kommt und geht in Wellen. Mal will er endlich, das sich für ihn jetzt endlich etwas ändert, mal gibt er auf und möchte alles einfach so hinnehmen…bis zum nächsten Ausbruch.

…und wieder einmal überlegt er zu kündigen. Ich bin echt gespannt, wie es dieses Mal ausgeht…man kann ja nicht immer nur damit drohen…irgendwann muss man es dann auch machen.

Während er mir erneut seine Situation gestern geschildert hat, hatte er noch mein volles Mitgefühl…das ist an vielen Stellen echt blöd für ihn…andererseits sind einige seiner Probleme auch hausgemacht…d.h. er könnte sie selber ändern – tut es aber nicht.

Nach unserer Diskussion heute allerdings, weiß ich nicht, was ich ihm tatsächlich wünschen soll…das er doch bleibt und es besser wird oder das er jetzt lieber doch gehen soll. Ich bin da ganz schön ambivalent….denn wenn er kurzfristig geht, befürchte ich, das bei der aktuellen Knappheit an Buchhaltern, die Chefs zu mir schauen werden und denken, ich könnte das ja machen. Will ich aber überhaupt nicht. Neeeee – auf keinen Fall will ich seinen Job. Wenn ich Stress will ja – will ich aber nicht.

Naja, also heute war ich wieder einmal wie vor den Kopf gestoßen, als er SCHON wieder eine Grundsatzdiskussion um die Freigabe von Zahlungen anzettelte. Er würde das „Geschäft hinter der Zahlung nicht verstehen“.

Hallo? das brauchst Du auch nicht zu verstehen….es gibt eine von 2 Personen freigegebene Rechnung (die Freigabe ist sichtbar) und jetzt soll er nur noch Betrag und Bankverbindung in der Zahlung prüfen, die ich initiiert und unterschrieben habe und dann in der Bank online freigeben. Er hat die Berechtigung für diese Bankverbindung…aber auf einmal fühlt er sich nicht mehr berechtigt, weil er in seinen Augen mit der Firma nichts zu tun hat.

Ich hab sehr schnell genervt reagiert…und sein herausfordernder Ton, auf Grund welcher Basis er denn angeblich die Berechtigung habe, diese Zahlung freizugeben hat mich sprachlos gemacht. Meine Antwort: Ich verstehe die Frage nicht…Du hast in der Banking-Software die Berechtigung für diese Firma und machst es doch sonst auch…was willst Du denn noch?

Er wurde lauter, ich immer genervter….bis ich dann nach einigem hin-und-her meinte, wenn Du es nicht freigeben willst, dann schick mir die Mail zurück mit einem entsprechenden Hinweis und ich frage die dänischen Kollegen, ob die es freigeben. Bei seiner letzten Aktion dieser Art, hat eine der Teamleiterinnen in DK eine entsprechende Mail an ihn geschrieben, das wir deutschen Controller uns gegenseitig die Freigaben geben sollen.

Zum Schluß meinte er, er würde es jetzt doch freigeben…aber nur auf „Vertrauensbasis“ – also weil ich es bin. Wieso vertraut er MIR jetzt dann doch, aber nicht den von Vorgesetzten freigegebenen Rechnungen? Also ich verstehe einfach sein Problem nicht.

Aber ich glaube ich ahne es. Wie immer stehen Aktion und Reaktion bei ihm nicht unmittelbar im Zusammenhang. Also die Reaktion ist schon so weit weg von Aktion, das man schon keinen Zusammenhang mehr herstellen kann und dann passt sie einfach nicht wirklich…aber er hat sich in einem Satz darauf bezogen.

Vor ein paar Wochen gab es einen Vorfall, von dem ich nur über meinen Chef erfahren habe. Der Controller und sein Zuarbeiter haben eine Zahlung initiiert und freigegeben, die aufgrund einer angeblichen E-Mail vom deutschen GF getätigt werden sollte. Das war ein seehr hoher Betrag und der ist jetzt wohl verloren. Zum Glück war ich hier nicht involviert, weil wir jetzt ja zu Dritt in der Abteilung sind.

Natürlich ärgert er sich im Nachhinein die Zahlung so leichtfertig, ohne weitere Nachfragen, beauftragt und freigegeben zu haben und es hat wohl auch einige Wellen in den oberen Etagen geschlagen.

Dabei wurden wir schon vor einigen Monaten von der IT-Abteilung gewarnt, Zahlungen nicht aufgrund einer einzigen Mail von irgendwelchen Chefs zu tätigen, sondern in solchen Sonderfällen lieber noch einmal per Telefon Rücksprache zu halten.

Aber jetzt meine regulären Rechnungen MIT Freigabe aus dem entsprechenden System zu verweigern, weil er mal einen anderen Fehler gemacht hat, ist wie das Kind mit dem Bade auszugießen….es ist eine Über-Reaktion. Ja er wolle jetzt vorsichtiger sein und deshalb hinterfragt er jetzt diese Zahlung…wobei die Höhe meiner Zahlungen jetzt nicht wirklich relevant war….die Rechnung die er nicht verstand betrug weniger als 200 EUR.

Was erkenne ich jetzt daraus: er ist hochgradig verunsichert und seine Gedanken schaukeln ihn immer weiter in eine Enge, aus der er sich gerade nicht lösen kann und das Schlimmste: er sieht es nicht und ich kann es ihm momentan auch nicht verständlich machen. Alles sehr frustrierend.