Draußen – auf dem Balkon

Wie herrlich jetzt wieder öfter morgens auf dem Balkon sitzen zu können, wie jetzt…mit einem heißen Kaffee (wenn auch erst einmal entkoffeiniert), einer warmen Jacke, Schal und einer Wolldecke…aber eben draußen.

Heute Morgen ist es windstill und der Himmel ist blau….die Vögel zwitschern und noch ist es drumherum still….eine wunderbare Stille. In dieser Woche war es gar nicht so einfach, ruhige Zeiten auf dem Balkon zu ergattern…und so weiche ich gerne auf die Zeiten auf, die für Andere nicht attraktiv sind: früh am Morgen bei relativer Kälter (12 Grad) oder Abends spät.

Gestern hab ich bereits schon sehr früh Feierabend gemacht. SO -jetzt hab ich tatsächlich ein paar Tage Urlaub…bis einschließlich nächsten Donnerstag (Christi-Himmelfahrt)…das sind insgesamt 6 freie Tage PLUS den Nachmittag gestern. Das hab ich einfach gemacht. Basta…alles Wichtige war erledigt und jetzt will ich in den nächsten Tagen nichts mehr von der Firma hören.

Es war also erst 14.30 als ich zuhause ankam…die Nachbarn unter mir waren gerade auf dem Weg aus dem Haus…..prima – also bin ich sofort auf den Balkon gegangen und hab es mir bei dem schönen Wetter (21 Grad) bequem gemacht….einfach himmlisch.

Seit der männliche Teil der Nachbarn unter mir, so krank ist, bleiben die fast ununterbrochen zuhause und nutzen auch ihre Terrasse viel öfter und bekommen so auch mehr Besuch. Die haben ihre Terrasse im letzten Jahr etwas verbreitert, so das sie jetzt quasi nicht mehr direkt unter mir sitzen, sondern schon leicht neben meinem Balkon, so das jedes Wort und jede Bewegung unmittelbar bei mir oben ankommt. Wenn die Beiden alleine sind, dann geht das, dann unterhalten sie sich ruhig und unaufgeregt….sobald jemand anderer Dabei ist, wird es lebendig und laut.

Da helfen mir auch meine Kopfhörer nicht und ich räume dann freiwillig meinen Platz….und nutze dann andere Zeiten. In den ersten Tagen fiel es mir wieder einmal schwer zu akzeptieren, das natürlich auch andere Nachbarn ihre Balkone und Terrassen nutzen. Inzwischen hab ich mich wieder daran gewöhnt und meine Wohlfühl-Formel lautet jetzt wieder:

Also EINMAL am Tag möchte ich wenigstens für 30 bis 60 Minuten meine Ruhe auf dem Balkon haben…DANN bleibe ich entspannt und ausgeglichen. Da ich so eine Ruhezeit nicht aktiv einfordern kann (nicht mal in der Mittagszeit)….muss ich mir diese eben bewusst suchen…natürlich sitze ich oft länger hier…aber dann muss ich akzeptieren, das hier auch Leben herrscht mit Kindergeschrei, lauten Unterhaltungen und telefonierenden Menschen. Leben eben.

Und dann kommt wieder der Wunsch irgendwo in der Einöde zu leben…direkt am Waldrand, möglichst ohne Nachbarn…oder außerhalb eines Dorfes…umgeben von viel Grün…hab früher in NRW für ein paar Jahre am Rande eines Dorfes gewohnt….am Ende eines Weges nur mit wenigen Nachbarn und einer Straße die ansonsten nur von den Bauern drumherum genutzt wurde…jaaaa das hatte etwas.

Okay, es war natürlich nicht nur schön,…..die Bauern kamen mit ihren Landmaschinen oft schon vorbei gerasselt, wenn andere noch schlafen wollten und die Maschinen liefen auch an den Wochenenden, manchmal bis spät am Abend…und wenn das Feld dahinter mit Gülle besprüht wurde, war das schon sehr unangenehm…nicht nur durch den Geruch, sondern auch durch die vielen Insekten, die dann kamen….bis ich die Fliegenschutzgitter anbrachte. Zu unserer Wohnung gehörte auch eine schöne geschützte Loggia und mein damaliger Mann hatte kein Interesse am diesem „Zimmer draußen“…also war es meine eigene kleine Oase.

Genau wie heute noch. Wenn ich einen Balkon oder eine Loggia habe, dann nutze ich diese auch gerne.

Zwischen Mitgefühl und eigenem Frust

Der Controller ist mal wieder hochgradig unzufrieden. Womit? Natürlich mit dem Job und seiner gesamten Situation.

Und wieder bricht diese Unzufriedenheit aus ihm heraus…wie schon so oft…es kommt und geht in Wellen. Mal will er endlich, das sich für ihn jetzt endlich etwas ändert, mal gibt er auf und möchte alles einfach so hinnehmen…bis zum nächsten Ausbruch.

…und wieder einmal überlegt er zu kündigen. Ich bin echt gespannt, wie es dieses Mal ausgeht…man kann ja nicht immer nur damit drohen…irgendwann muss man es dann auch machen.

Während er mir erneut seine Situation gestern geschildert hat, hatte er noch mein volles Mitgefühl…das ist an vielen Stellen echt blöd für ihn…andererseits sind einige seiner Probleme auch hausgemacht…d.h. er könnte sie selber ändern – tut es aber nicht.

Nach unserer Diskussion heute allerdings, weiß ich nicht, was ich ihm tatsächlich wünschen soll…das er doch bleibt und es besser wird oder das er jetzt lieber doch gehen soll. Ich bin da ganz schön ambivalent….denn wenn er kurzfristig geht, befürchte ich, das bei der aktuellen Knappheit an Buchhaltern, die Chefs zu mir schauen werden und denken, ich könnte das ja machen. Will ich aber überhaupt nicht. Neeeee – auf keinen Fall will ich seinen Job. Wenn ich Stress will ja – will ich aber nicht.

Naja, also heute war ich wieder einmal wie vor den Kopf gestoßen, als er SCHON wieder eine Grundsatzdiskussion um die Freigabe von Zahlungen anzettelte. Er würde das „Geschäft hinter der Zahlung nicht verstehen“.

Hallo? das brauchst Du auch nicht zu verstehen….es gibt eine von 2 Personen freigegebene Rechnung (die Freigabe ist sichtbar) und jetzt soll er nur noch Betrag und Bankverbindung in der Zahlung prüfen, die ich initiiert und unterschrieben habe und dann in der Bank online freigeben. Er hat die Berechtigung für diese Bankverbindung…aber auf einmal fühlt er sich nicht mehr berechtigt, weil er in seinen Augen mit der Firma nichts zu tun hat.

Ich hab sehr schnell genervt reagiert…und sein herausfordernder Ton, auf Grund welcher Basis er denn angeblich die Berechtigung habe, diese Zahlung freizugeben hat mich sprachlos gemacht. Meine Antwort: Ich verstehe die Frage nicht…Du hast in der Banking-Software die Berechtigung für diese Firma und machst es doch sonst auch…was willst Du denn noch?

Er wurde lauter, ich immer genervter….bis ich dann nach einigem hin-und-her meinte, wenn Du es nicht freigeben willst, dann schick mir die Mail zurück mit einem entsprechenden Hinweis und ich frage die dänischen Kollegen, ob die es freigeben. Bei seiner letzten Aktion dieser Art, hat eine der Teamleiterinnen in DK eine entsprechende Mail an ihn geschrieben, das wir deutschen Controller uns gegenseitig die Freigaben geben sollen.

Zum Schluß meinte er, er würde es jetzt doch freigeben…aber nur auf „Vertrauensbasis“ – also weil ich es bin. Wieso vertraut er MIR jetzt dann doch, aber nicht den von Vorgesetzten freigegebenen Rechnungen? Also ich verstehe einfach sein Problem nicht.

Aber ich glaube ich ahne es. Wie immer stehen Aktion und Reaktion bei ihm nicht unmittelbar im Zusammenhang. Also die Reaktion ist schon so weit weg von Aktion, das man schon keinen Zusammenhang mehr herstellen kann und dann passt sie einfach nicht wirklich…aber er hat sich in einem Satz darauf bezogen.

Vor ein paar Wochen gab es einen Vorfall, von dem ich nur über meinen Chef erfahren habe. Der Controller und sein Zuarbeiter haben eine Zahlung initiiert und freigegeben, die aufgrund einer angeblichen E-Mail vom deutschen GF getätigt werden sollte. Das war ein seehr hoher Betrag und der ist jetzt wohl verloren. Zum Glück war ich hier nicht involviert, weil wir jetzt ja zu Dritt in der Abteilung sind.

Natürlich ärgert er sich im Nachhinein die Zahlung so leichtfertig, ohne weitere Nachfragen, beauftragt und freigegeben zu haben und es hat wohl auch einige Wellen in den oberen Etagen geschlagen.

Dabei wurden wir schon vor einigen Monaten von der IT-Abteilung gewarnt, Zahlungen nicht aufgrund einer einzigen Mail von irgendwelchen Chefs zu tätigen, sondern in solchen Sonderfällen lieber noch einmal per Telefon Rücksprache zu halten.

Aber jetzt meine regulären Rechnungen MIT Freigabe aus dem entsprechenden System zu verweigern, weil er mal einen anderen Fehler gemacht hat, ist wie das Kind mit dem Bade auszugießen….es ist eine Über-Reaktion. Ja er wolle jetzt vorsichtiger sein und deshalb hinterfragt er jetzt diese Zahlung…wobei die Höhe meiner Zahlungen jetzt nicht wirklich relevant war….die Rechnung die er nicht verstand betrug weniger als 200 EUR.

Was erkenne ich jetzt daraus: er ist hochgradig verunsichert und seine Gedanken schaukeln ihn immer weiter in eine Enge, aus der er sich gerade nicht lösen kann und das Schlimmste: er sieht es nicht und ich kann es ihm momentan auch nicht verständlich machen. Alles sehr frustrierend.

Termine per Telefon? – das war mal

Nachdem die Errungenschaften der modernen Technik uns an vielen Stellen das Leben vereinfachen, muss ich in der letzten Zeit feststellen, das der immer größer-werdende Personalmangel zu einem Rückschritt führt.

Also bis zur Corona-Pandemie hab ich tatsächlich Arzttermine ausschließlich per Telefon ausgemacht…und manchmal sogar per E-Mail. In der heutigen Zeit erreiche ich jedoch fast nie eine Facharzt-Arztpraxis per Telefon und es gibt auch immer seltener die Möglichkeit eine Sprachnachricht zu hinterlassen. Nur bei meinem Hausarzt geht das noch unkompliziert.

Einzig eine Bandansage wirbt beim Facharzt um Verständnis, das man sich bei der personellen Situation nicht in der Lage sieht, Telefongespräche entgegenzunehmen. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als persönlich zu fahren und Vorort nach einem Termin oder dem Ergebnis einer Untersuchung zu fragen…oder um zu erfahren, ob man bei dem Arzt als neuer Patient überhaupt angenommen wird.

Das ist alles nicht so schlimm, wenn sich die Ärzte im gleichen Ort befinden würden, aber heute muss ich immer erst zwischen 8-16 km in die Nebenorte fahren. Früher hat mich das auch nicht gestört, aber jetzt finde ich diese zusätzliche Fahrerei überflüssig und nervig. Wozu gibt es denn das Telefon, wenn man es nicht für kurze Fragen benutzen kann.

Na zum Glück hab ich beim Zahnarzt sogar zügig jemanden ans Telefon bekommen….und bei dem hätte ich auch online Termine buchen können….so jetzt hab ich den jährlichen Checkup-Termin und sogar einen für die Zahnreinigung erhalten.

Aber zum Lungenfacharzt musste ich tatsächlich persönlich hinfahren und nachdem ich gesagt hatte, welche Kardiologische Praxis mich zu Ihnen geschickt hat, hab ich sogar schon einen Termin in nur 3 Monaten erhalten – Nehm ich !

Auf der Rückfahrt von Norderstedt nach Hause bin ich mal wieder am Ranzauer Forst vorbei gekommen….prima – dann laufe ich gleich hier durch den schönen Wald .

Es war warm und sonnig, der Waldboden schön weich und der Blick ins helle grün tat einfach gut. Nur hatte ich leider nicht die richtigen Schuhe dabei und so machte mein Fuß relativ klar….also lange geht das so nicht mehr.

Aber immerhin war es eine kleine schöne Wanderung durch den Wald.

Laufen – und lernen ganz nebenbei

Ich schreibe weniger über meine Walkingrunden, bin aber trotzdem oft unterwegs….was soll ich auch groß darüber berichten, da ich zur Zeit keine neuen Strecken erkunde, sondern meine liebgewonnenen Runden laufe…nur der Himmel, der sieht immer wieder anders aus und jedes Mal fühle ich mich wunderbar entspannt, bei dem Blick nach Oben.

Es sind für mich die schönsten Zeiten eines Tages und gerade abends laufe ich gerne um das Erlebte Revue passieren zu lassen. Was war schön, was war gut und was nicht so…und wenn ich das hinter mir habe und die Schönheit des Abends genug genossen habe, bleibt noch genügend Strecke übrig um ….ja um was genau zu tun, außer zu laufen und die Landschaft zu genießen?

Ich nutze diesen letzten Teil der Strecke oft, um mich an die dänischen Vokabeln, Grammatik-Regeln, Standard-Sätze usw. zu erinnern und diese zu wiederholen – das ist schon manchmal etwas kurios, wenn ich durch die Felder und über die schönen ruhigen Wege laufe und dabei halblaut Sätze einer fremden Sprache vor mich hin rezitiere. Dabei starte ich gar nicht bewusst damit, sondern irgendwann kommt mir ein Wort in den Sinn und dann geht es immer weiter…..und schon bin ich drin in der Wiederholung.

Genauso hab ich schon immer neues Wissen gefestigt: laut wiederholen, niederschreiben, immer und immer wieder laut wiederholen und meistens in dem ich das im Laufen tue…bin früher auch in meinem Zimmer auf-und-ab gelaufen, um Dinge zu rekapitulieren und diese Methode funktioniert noch immer. Selbst komplizierte Wörter oder feststehende Redewendungen kann ich auf diese Weise relativ zügig abrufen….nur das mit der Grammatik ist und bleibt meine Schwäche und wie schon öfter erwähnt diese extrem kurzen Wörter bleiben nicht so gut bei mir haften.

Aber ich identifiziere immer mehr die Besonderheiten dieser Sprache, das z.B. Fragewörter anders eingesetzt werden, als im Deutschen, was mich immer noch schnell durcheinander bringt. Oder das in manchen Sätzen ein Verb einfach weggelassen wird…so das für mich der Satz unvollständig klingt, das ist für mich schwer zu akzeptieren hihi.

Aber ich bleibe dran und erweitere langsam aber beständig meinen Wortschatz und schlingere so durch die verschiedenen Zeitformen und z.Z. im Besonderen durch den Einsatz von Reflexivpronomen.

Wenn ich dann am Ende meiner Runde nach etwas mehr als 1 Stunde zuhause ankomme, hab ich gleich zwei positive Dinge getan: ich habe mich zügig bewegt und ein weiteres Wortschatz-Training absolviert…so ganz nebenbei.

Projekt : Sichtschutz durch Pflanzen

Für den Samstag hatte ich alles vorbereitet….ich war bereit meinen Balkon zu Bepflanzen….ein paar zusätzliche Pflanzen hatte ich besorgt, dazu neue Blumenerde…denn es musste auch einiges umgetopft werden, ein paar Töpfe und Untersetzer hatte ich schon vor einiger Zeit besorgt. Das Tagesziel schien erreichbar: Neue Balkonbepflanzung als Sichtschutz.

Einzig das Wetter wollte so gar nicht mitspielen…keine Sonne, dazu etwas Wind und nur 11 Grad. Okay ich hatte schon mollig-warm eingepackt 1,5 Stunden auf dem Balkon gesessen mit dem Laptop auf den Knieen. Immerhin war das eine Zeit, wo kein Nachbar sich draußen aufhielt…ich liebe diese Ruhe.

Scheinbar waren ohnehin viele Menschen lieber in der Wohnung, denn auch im Supermarkt um die Ecke war gar nichts los…achja es war der Krönungstag in Großbritannien…hahaha – das hat bestimmt viele Menschen vor den Fernseher gezogen.

Ich hab am frühen Nachmittag die Kopfhörer auf die Ohren gezogen und auch den Fernseher angemacht und mir die Nachbesprechung der Krönung mit ihren Highlights auf BBC angehört, während ich gleichzeitig mit den Händen in der Erde wühlte, um die vorhanden Gewächse auf dem Balkon umzupflanzen….und ca. 4 Stunden später hatte ich tatsächlich alles umgetopft und eingetopft, umgruppiert und verschoben und den gesamten Balkon, auf den Knieen rutschend, wieder sauber gemacht. Der Rücken tat mir im gleichen Verhältnis weh, wie meine Zufriedenheit mit dem Ergebnis zunahm….

Hmmm aber mir fehlt tatsächlich noch eine kleine Blumenbank und ein weiterer Hängekasten für das Balkongeländer…..Die gesamte Breite des Balkongeländers möchte ich mit halbhohen Pflanzen bestücken…

Meine Sitzecke ist jetzt schon richtig gut geschützt :

Als kleines Experiment hab ich mir sogar eine Clematis zugelegt….ich konnte nicht dran vorbeigehen….und die ersten Blüte ist sogar schon aufgegangen.

Ich muss nur noch ein paar zusätzliche Ranggitter besorgen und mich um die Unterbepflanzung kümmern, damit das Wurzelwerk beschattet bleibt… eine Clematis ist etwas Besonderes aus meiner Kindheit für mich…ich hab es immer mit perfekter Schönheit und Zerbrechlichkeit gleichgesetzt….und mich bisher nie selber an eine Clematis gewagt. Mal schauen, ob diese Pflanze sich jetzt bei mir wohlfühlt.

Die neue Großzügigkeit der Arbeitgeber

Nach dem tollen Gespräch mit meinem Chef, hatte mich die Euphorie erfasst…Alles ist gut und alles bleibt wie es ist. SUPER.

Es fiel mir danach schwer, mich Donnerstag und Freitag auf die Arbeit zu konzentrieren…und da es meine beiden Bürotage in dieser Woche waren, hab ich stattdessen wieder viel kommuniziert. Das ist dann immer der Ausgleich für meine sehr stillen Tage im Homeoffice…und immerhin hab ich gerade das stressigste 1.Quartal des Jahres hinter mir gelassen.

Endlich schaffe ich es mal hinter mir „aufzuräumen“…also ich mache jetzt all die kleinen Dinge, die so liegen geblieben sind, bevor es nächste Woche wieder an die nächsten großen Themen geht.

Wie gesagt, so richtig konzentriertes ruhiges Arbeiten über mehrere Stunden war jetzt nicht so mein Ding….hab mich mit unser Assistentin über viele Dinge ausgetauscht…bei ihr kann ich offen meine Meinung sagen.

Denn einige Kollegen nehmen unsere still-eingeräumten Freiheiten, als so grandios-selbstverständlich, das so mancher vergisst, was der Anstand einem gebietet und manchmal wünschte ich mir ein wenig mehr bewusste Dankbarkeit, für so einen großzügigen Arbeitgeber.

Gerade die jungen Kollegen haben oft noch gar keine Erfahrungen in anderen Firmen sammeln können und bekommen bei uns eine so relaxte Individualität für jeden Kollegen vorgelebt, das ich mir manchmal wünschte, es gäbe doch ein paar mehr Regeln, damit das nicht noch weiter ausufert. Denn wir bieten ein schlechtes Vorbild.

Z.B.: haben wir unglaublich viele verschiedenen Teesorten vorrätig, finde dann auf unser Einkaufstafel aber noch zusätzlich besondere Sorten, die jemand dazu geschrieben hat, da hält sich mein Verständnis für noch mehr Auswahl echt in Grenzen.

Wenn die Bio-Milch (von der Kuh und auch Hafermilch) die für den Kaffee sein soll, ständig benutzt wird, um täglich damit sein Müsli-Frühstück zu vervollständigen, dann finde ich das den anderen Kollegen gegenüber nicht fair und auch nicht dem Arbeitgeber…der nun noch mehr Milch kaufen muss.

Und bitte nicht falsch verstehen, ich gönne jedem auch sein Glas Milch, anstelle des Kaffees/Tees, aber wenn nun jeder Mitarbeiter sein Frühstück und teilweise sein Mittagessen, aus den Beständen des Arbeitgebers, die für andere Anlässe gedacht sind, bestreitet, dann verschiebt sich das Gleichgewicht.

Und bei uns sind es Menschen, die ganz weit weg sind von Mindestlohn oder prekärer Beschäftigung…Wir reden von gut-ausgebildeten und hochqualifizierten Mitarbeitern in Dauerbeschäftigung.

Es sollte Grenzen geben, die auch offen ausgesprochen werden müssen, sonst glaubt bald jeder er hat ein Anrecht auf das, was die Firma freiwillig und als Teil der Firmenkultur kostenlos anbietet.

Ich kenne noch Firmen, da musste man sich den Kaffee gegen Geld am Automaten ziehen und da galt die Einführung von speziellen Wasserspendern als Revolution der Freigiebigkeit. Als nächste Stufe kam dann der firmeneigene Wasserkocher und man konnte sich seinen Tee selber mitbringen…jeder die Sorte, die er wollte. Bei machen Firmen gab es auch die obligatorische Kaffee-Kasse, in die jeder seinen Obolus einzahlte und davon wurden Kaffee, Milch und Tee für die Belegschaft gekauft.

In meiner Lehrfirma mussten wir öfter helfen die großen Meeting-Räume einzudecken und dann gab es immer einen großen Aufschrei, wenn die Keksdose schon wieder unerwartet leer war…dann mussten wir auf die Schnelle zum Tengelmann und die teuren Kekse kaufen…bis die Chef-Sekretärin (sagt man heute nicht mehr – damals hieß das aber so) diese heiligen Keksdosen unter Verschluss nahm, um immer genügend Kekse für die Chefs zur Verfügung zu haben.

Nur was dann später in der allgemeinen Kaffee-Küche offen ausgestellt wurde, durften die Mitarbeiter einfach so nehmen…da gab es dann oft auch übrig gebliebene Canapès und andere Leckereien….das war dann immer ein kleines Fest.

Na klar haben wir heute andere Zeiten und die Arbeitgeber müssen sich mehr um ihre Mitarbeiter bemühen, trotzdem fällt es mir schwer dieses Anspruchsdenken der Kollegen als normal hinzunehmen.

Unsere Firma hatte am Freitag etwas zu Feiern….also saßen wir ab 15 Uhr zwanglos zusammen und wurden mit leckerem Fingerfood und Getränken (mit und ohne Alkohol) versorgt….und zwar so großzügig, das doch noch viel übrig blieb…da war für jeden etwas dabei: Fleisch-Esser, Vegetarier und Veganer…..wir haben nett zusammen gesessen, geplaudert und viel gelacht.

Ich bin mit ein paar Kollegen auch später noch da geblieben…wir haben alles weggeräumt und sauber gemacht und uns anschließend noch etwas zusammen gesetzt….das war ein schöner Nachmittag. So fördert man auf jeden Fall den Zusammenhalt unter den verschiedenen Kollegen, denn es waren ALLE Kollegen am Standort eingeladen, egal aus welcher Abteilung. Das hat einen größeren Effekt als der obligatorische Obstkorb der jede Woche neu gefüllt wird.

lieber Gestalten – statt hinnehmen

(ACHTUNG – nur langweiliges Arbeitszeugs !)

Manchmal ist es schwierig seinen eigenen Gedanken zu entkommen.

Schon seit ich den Termin für mein jährliches 1to1-Gespräch mit meinem Chef bestätigt hatte, hab ich mir merkwürdigerweise Sorgen gemacht.

Warum bin ich z.Z. die Einzige, die schon ihren Termin hat? Und warum hat er mit mir den Termin freiwillig gemacht…normalerweise muss man ihn mehrfach bitten, endlich mal einen Terminvorschlag zu schicken. Selbst die Controller-Kollegen in der Zentrale haben noch nicht alle ihre Termine erhalten. Dazu noch der Hinweis vom Controller er hätte gehört, das unser Chef diese Verpflichtung zu den Gesprächen gerne an den Deutschen GF abgeben würde.

Ich war also besorgt und das nicht weil ich glaube schlechte Arbeit geleistet zu haben, sondern eher weil ich befürchtete er schiebt mich jetzt in eine der anderen Verantwortungsbereiche ab und genau DAS möchte ich auf keinen Fall. Ich mag seine lockere unkomplizierte Art und das er mir so viele Freiheiten lässt.

Ich brauche nicht viel Betreuung, eigentlich brauche ich nur jemanden der meine Urlaubsscheine abzeichnet, einmal im Jahr das Gespräch mit mir sucht und wenn irgend möglich, eine Gehaltserhöhung genehmigt. Ansonsten funktioniere ich ohne weiteres Zutun des Chefs. Wenn ich Fragen habe, frage ich per Mail (dann kann er schauen, wann er antwortet)….wenn er Fragen hat, ruft er an und fragt mich direkt. Was will ich mehr.

Ich hab mir also mehr Sorgen gemacht, als dem Anlass entsprechend…weil ich etwas zu verlieren habe…meine Unabhängigkeit und Freude am Job. Im Nachhinein war es schon interessant, wie mich meine Gedanken immer weiter in das Thema reingezogen haben…Normalerweise bin ich bei solchen Gesprächen relativ entspannt: ich weiß was ich kann und ich weiß was ich leiste….und mein Chef weiß es ja auch.

Nun gut…an dem Tag war ich im Büro und hatte für das Teams-Meeting mit meinem Chef einen Meetingraum reserviert, alle Themen stichwortartig aufgeschrieben: was war gut, was war schlecht, was wird kommen, was liegt bei mir an, was brauche ich usw.

Worauf ich mich bei meinem Chef verlassen kann, sind die ca. 10 Minuten, die er immer zu spät ist…hahaha…aber dann hatten wir 1,5 Stunden ein wirklich tolles Gespräch. Vor allem ging es in in der ersten Hälfte der Zeit fast nur darum wie es mir geht (also gesundheitlich mit dem Herzen usw.) und wie ich mit dem aktuell ansteigendem Arbeitslevel und Druck klar komme und es bei mir mit der psychischen Gesundheit aussieht.

Er hätte wohl mitbekommen, das ein Teil der dänischen Kollegen mit dem gestiegenen Arbeitspensum so langsam auch der psyche Druck steigt und manche nicht so gut damit umgehen können. Da konnte ich ihn beruhigen…mir geht es körperlich z.Z. so gut, wie es mir eben mit der Diagnose und mit den Tabletten gehen kann und die nervliche Belastung während der ersten Monate ist zwar auch für mich deutlich spürbar, hat sich aber jetzt wieder einigermaßen normalisiert. Zumal der psychische Stress ja auch durch die OP meiner Schwester noch dazu kam.

Nichts anderes hatte er auch angenommen und er hätte von allen Seiten nur Positives über mich gehört und wie im letzten Jahr ist er hochzufrieden mit mir, unserer Kommunikation und unserer Zusammenarbeit….also eine volle Breitseite Lob – jaaa ich gebe zu, das tat mir mehr als gut….das tat mir sehr gut.

Ganz kurz vor Ende des Gesprächs kam dann noch das Thema Gehalt und sein Angebot einer 8%igen Gehaltserhöhung. Wow – das ist ja klasse. Ich hatte so auf 7% Inflationsausgleich gehofft, aber eher mit 5% gerechnet…immerhin bekommen wir ja auch noch einen Erfolgsbonus seit dem letzten Jahr. Also – alles ist gut – er bleibt mein Chef, ist zufrieden mit mir, ich zufrieden mit ihm und es gibt sogar mehr Geld als erwartet.

Ja es werden noch eine ganze Menge Änderungen auf uns zukommen….und ich hab angeboten bei dem bald anstehenden System-Wechsel unserer Buchhaltungs-Software den deutschen Teil zu testen, wenn es soweit ist…nicht weil ich soviel Zeit dazu habe, sondern eher aus Selbstschutz.

Wenn ich von Anfang an mit teste, kann ich noch Einfluss auf die Ausgestaltung nehmen, Bedenken äußern oder Vorschläge machen…immerhin hab ich schon so einige Software-Änderungen in anderen Unternehmen mit begleitet…ich weiß also genau, wo die Fallstricke liegen zwischen IT-Grundeinstellungen und den Anforderungen für die tägliche Arbeit der Buchhalter. Gerne hat er mein Angebot angenommen…der zuständige dänische Kollege, ist derselbe mit dem ich schon eng bei der Rechnungssoftware zusammen arbeite. Wir kommunizieren auf Augenhöhe und freundschaftlich. Das macht es für uns Beide einfach.

Außerdem erspare ich mir durch dieses Angebot noch weitere Firmen übernehmen zu müssen, die dann auch noch mit allen anderen gleichzeitig fertig sein müssen (der Chef hatte auf meine Frage schon abgewunken), gerne würde er mich mehr noch als zusätzliche Unterstützung für die dänischen Kollegen einsetzen, also das was ich jetzt schon außerhalb der Buchhaltungssoftware mache: Briefe auf Deutsch schreiben, Anrufe tätigen um Sachverhalte zu klären. Mails auf Deutsch schreiben.

Manchmal hilft so ein formell formuliertes Schreiben auf Deutsch echt dabei, bessere und schnellere Informationen zu bekommen. Englisch ist gerade in deutschen Ämtern eben oft nicht hilfreich und unsere saloppen Kollegen haben mit den formalen Beamten bei uns, so ihren Kultur-Clash.

Nur innerhalb der alten Software kann ich die Kollegen nicht unterstützen, da die Versionen so weit auseinander liegen. Die deutsche Software hat noch einen Stand von 2009 und die dänische ist bei 2016….und wir arbeiten mit komplett unterschiedlichen Kontenplänen….Das alles soll sich ja bald ändern…Ein Konzern, eine Software für alle Landesgesellschaften, ein Kontenplan, eine Struktur….DAS wird spannend. Und bevor ich das passiv über mich ergehen lasse, arbeite ich lieber aktiv daran mit.

Brot mit Joghurt

Beim Blick in den Kühlschrank ist mir Samstag noch ein Naturjoghurt ins Auge gefallen….sag mal….wie lange stehst du denn schon da rum?….okay, also die sensorische Prüfung ergab: absolut genießbar…nur das ich in den letzten Tagen überhaupt keine Lust auf Joghurt hatte…aber nun gut…jetzt ist er schon mal da…

Kurzerhand hab ich das gesamte Glas Joghurt für mein nächstes Brot verwendet…ein helles fluffiges Weizenmehl-Brot mit Hefe…..der Joghurt hat es wirklich sehr luftig gemacht…lecker.

und diente mir dann auch noch als Beilage zum Gemüse-Ragout…

Ansonsten hab ich nicht wirklich viel gekocht….okay, es gab noch einen Topf mit Milchreis als Nachtisch…so schön mit Zimt und Zucker.

Die Sorgen der Anderen

Während es mir also gut geht, höre ich aus meiner engeren Umgebung nicht ganz so Gutes:

  • Meine liebe Kollegin in Brandenburg ist geradezu verzweifelt, weil ihre Mutter in dieser Woche nachts einen Schlaganfall bekam. Zum Glück konnte sie noch ihre Tochter anrufen….und kam noch rechtzeitig ins Krankenhaus. Sie hatte wohl noch 2-3 kleinere Schlaganfälle direkt im Krankenhaus und leidet jetzt unter ihrer halbseitigen Lähmung…aber sie lebt …mit ihren erst 65 Jahren ist sie auch noch jung. Meine Kollegin hat ein super enges Verhältnis zu ihrer Mutter und leidet entsprechend stark. Vor allem macht ihr Angst, das die Ärzte das auslösende Gerinnsel bisher nicht lokalisieren konnten. (Boa hab ich Glück, das ich jetzt mit meiner Arterien-Verkalkung unter kardiologischer Kontrolle bin. Hoffe das bleibt mir längerfristig erspart).
  • Eine ehemalige Kollegin aus Hessen macht sich Sorgen um ihre fast erwachsene Tochter, weil diese bei einem Krebstest einen positiven Befund hatte…Der Test sagt aber noch nichts genaues aus, sondern nur, das vermehrt Zellen mutiert sind, nicht aber ob die Veränderungen bösartig sind…Das wird noch 1/2 Jahr dauern bis hier mehr Klarheit rein kommt. Was für eine zermürbende Situation für die gesamte Familie.
  • Meine andere liebe Kollegin, mit der ich viel Kontakt habe, wurde von ihrem Mann verlassen. Wir hatten uns vor ein paar Tagen mal wieder im Büro getroffen und konnten etwas reden. Die Beiden haben keine Kinder, wollten immer gerne welche haben, aber es hat nicht geklappt. Der Mann ist seit Anfang des Jahres jetzt unter der Woche ein paar Hundert Kilometer entfernt tätig und wohnt dort auch. Sie meint es ist die Midlife-Crisis bei ihm, denn so ganz lösen will oder kann er sich dann doch nicht von ihr…er weiß wohl selber nicht, was er möchte oder braucht. Die Beiden waren fast 20 Jahre zusammen und sie leidet jetzt nicht nur unter der Trennung, sondern auch daran das er so zerrissen ist und nicht weiß, was er will,…sie liebt ihn noch immer und natürlich macht sie sich doch noch etwas Hoffnungen, das alles wieder gut wird.
  • Und meine Schwester hat sich gestern ganz fürchterlich mit ihrem Mann gestritten, so das sie ihn der Wohnung verwiesen hat…also nur für den Moment. Es ging mal wieder ums liebe Geld. Er möchte jetzt einen Teil seiner gerade vor Gericht erstrittenen Abfindung ,für einen neuen großen 3D-Fernseher ausgeben. Obwohl er immer noch arbeitslos ist, meine Schwester immer noch im Krankenstand und ich die Beiden finanziell unterstütze. Meine Schwester möchte, das Geld als Rücklage anlegen. Immerhin weiß Niemand, wie sich das bei den Beiden noch so entwickelt. Ich unterstütze den Plan mit der Rücklage. Mein Schwager muss irgendwann noch seine 2.Hüfte operieren lassen, das sind auch wieder mehrere Monate, die er dann nicht arbeiten kann…und bei den niedrigen Gehältern, die Beide ohnehin haben, wenn sie denn arbeiten, führen solche „Ausfälle“ sofort zu existenzieller Not…wie in den letzten Monaten.

Na zum Glück haben sie sich gestern wieder vertragen und mein Schwager hat eingesehen, das jetzt nicht der beste Zeitpunkt für so eine Investition ist. Ich hoffe, das klappt jetzt bald mit einem neuen Job für ihn.

Es sind die Sorgen der Anderen, aber die lassen mich ja nicht kalt. Immerhin sind das Menschen, die ich mag und die mir auch nahe oder näher stehen.

Erziehung oder freier Wille?

Als Kind hab ich immer schnell gesagt: das mag ist nicht und bekam regelmäßig die Antwort meines Vaters: „Bevor Du sagst, zu magst es nicht – probiere es wenigstens“. Also hab ich mich gezwungen etwas davon zu Essen oder zu trinken, um dann trotzig bei meiner Meinung zu bleiben: Das mag ich nicht.

Denn eigentlich ging es nicht darum, ob ich etwas mag oder nicht, sondern ob ich es will oder eben nicht.

Unser Vater war streng und so blieb das Prinzip „alles wird probiert“ nicht seine einzige Grundregel, aber schon eine sehr Dominante….vor allem wenn man bedenkt, das seine Kochkünste erst im Laufe vieler Jahre besser wurde. Auch als Jung-Erwachsene hab ich immer und überall das mir Dargebotene wenigstens probiert. Gelernt ist eben gelernt.

Aber irgendwann kam die Rebellion. Warum soll ich etwas probieren, das ich nicht probieren möchte. Damit war mein Argument ab sofort: Ich bin alt genug, um zu Entscheiden, das ich nicht probieren MÖCHTE“.

Und erst mit diesem Gegenspruch, konnte ich mich dem erlernten Zwang entziehen. Denn erst wenn ich mich der Doktrin meiner Erziehung entziehe, hab ich tatsächlich den freien Willen zu entscheiden, was ich mache.

Und was mache ich jetzt mit dieser Freiheit: in der Regel probiere ich heute gerne …aber eben NICHT mehr alles, z.b. möchte ich kein Pferdefleisch probieren oder wir waren mal in einem Restaurant wo es Klapperschlange und Krokodil gab….nein Danke – das reizt mich nun wirklich nicht…und wenn ich verwunderte Blicke ernte, das ich es nicht wenigstens probieren möchte, dann kommt wieder mein Spruch.

Die Frage die ich mir jetzt stelle ist, Hat die Erziehung meines Vaters jetzt gewirkt oder nicht? Also offensichtlich ja nicht, weil ich eben nicht alles versuche zu essen? Oder etwa doch, weil ich eben doch fast alles probiere…aber jetzt freiwillig?

Ich denke das ist nur mit einem „das kommt darauf an“ zu beantworten. Kommt darauf an, was er mit dieser Grundregel bezwecken wollte.

  • Wenn er Gehorsam wollte, dann hat er ihn bekommen…zumindest solange, wie wir noch in seinem Einfluss-Bereich lebten.
  • Wenn er uns zu selbständig entscheidenden Menschen erziehen wollte – naja – dann eher über Umwege
  • Wenn er unsren Widerspruchsgeist stärken wollte – dann ist ihm das exzellent gelungen

Ich reagiere heute noch intuitiv auf jede Form von „Du solltest“ oder suggestiven Vorschlägen zuerst einmal mit sofortiger Abwehr. Aber zum Glück nur solange, bis mein Verstand den Sinn dahinter verstanden hat und dann kann ich mich über schöne Vorschläge freuen und sie auch übernehmen.

So zum Beispiel den Vorschlag, es doch einmal mit entkoffeiniertem Kaffee zu versuchen…um die Zeit morgens zwischen Tabletten-Einnahme und Kaffee zu überbrücken. Noch während ich mein Nein formulierte und aussprach, hab ich es sofort zurück genommen – das musss ich auf jeden Fall einmal probieren …und ja ich hab es versucht…gestern zum Frühstück.

Prima Idee – obwohl es die gleiche Kaffee-Marke ist, schmeckt er zwar etwas anders…aber gar nicht mal schlecht….JAAA – das ist eine wirklich gute Alterenative….