Sonntagsausflug: Aabenraa allein erkunden

Und so hab ich mich dann tatsächlich noch einmal auf den Weg über die Grenze gemacht…und bin nach Aabenraa (Appenrade) gefahren, das sind nur knappe 30km von Flensburg aus.

Appenrade ist eine Kleinstadt mit Seehafen…hier war ich noch nie (obwohl wir ja als Kinder mit unseren Eltern in Flensburg gewohnt haben)…unsere sehr wenigen Ausflüge über die Grenze nach Dänemark, gingen ausschließlich nach Rømø zum Baden.

Appenrade im Dauerregen zeigte sich erst einmal trübe und trostlos….erst später hörte dann der Regen für eine Weile auf und sofort fühlte es sich fast gemütlich an (bei knappen 10 Grad), als das Wetter aufklarte.

Es gibt sogar einen Strand…okay – also im Vergleich zu Rømø ist dieser hier geradezu winzig, dafür unmittelbar in der Stadt, neben dem Hafen.

Später zog es mich dann in die Innenstadt…hier gibt es viele kleine Häuser und Geschäfte …und viele Geschäfte waren auch gerade dabei, sich jetzt schon weihnachtlich zu präsentieren….etwas früh für meinen Geschmack…die Fußgängerzone und die Straßen drumherum gefallen mir auch so gut…Kleinstadt-Feeling (knappe 17.000 Einwohner) eben.

In Dänemark dürfen Geschäfte auch an Sonntagen geöffnet sein….vor allem Lebensmittelgeschäfte und Einkaufszentren nutzen das…und ich schlenderte auch durch 3 verschiedene Läden. Ich finde das interessant, was dort anders ist, als in Deutschland…und was sich gar nicht unterscheidet.

Zum Beispiel gibt es in den Lebensmittelläden, in denen ich war, so gut wie keinen gemahlen Kaffee in Vakuum-Verpackungen (diese 500g Packungen, die es in Deutschland überall und von jeder Marke gibt), dafür jede Menge abgepackte Kaffee-Bohnen.

Oder auch: überall gibt es Lakritz und Gummibärchen jeder Art in großen überdimensionalen Vorratsbehältern, so das man sich selber eine gemischte Tüte zusammenstellen kann. Dänisches Lakritz hab ich schon öfter von unserer Firma bekommen – ist nicht so mein Geschmack.

Aber na klar hab ich Schokolade und Haferkekse mit genommen…und meine Kreditkarte wurde anstandslos akzeptiert….es liegt also eindeutig nicht an meinen Bankkarten, das auf der Dienstreise in dem Restaurant, KEINE meiner Karten angenommen wurde.

Es war schon später Nachmittag, als ich mich auf die Heimreise machte und mit jedem Kilometer weiter in Richtung Hamburg, wurde das Wetter nasser und windiger…so das ich tatsächlich bei strömendem Regen zuhause ankam.

Aaaach wie herrlich war es sich mit kuscheliger Wolldecke, ein paar Kerzen auf dem Tisch und heißem Tee in der Hand, auf die Couch zu verziehen. Zuhause ist es doch immer noch am Schönsten. So nach insgesamt ca. 240 km Autofahrt und guten 16km zu Fuß war es auch genug für einen Tag.

Und der niedliche Weihnachtswichtel/-Elch hat auch schon seinen Platz im Wohnzimmer gefunden…auch wenn es mir eigentlich noch zu früh ist…aber er ist doch so niedlich…und das passende Deckchen hab ich auch gleich hervor gekramt…aber mehr gibt es noch nicht an ans Deko…also fast 😉

Das Wochenende war sehr schön und ich bin froh auch den Ausflug alleine nach Aabenraa gemacht zu haben…ich bin eben sehr gerne nur für mich … bin mir meistens selber genug.

Regenwanderung in Frøslev

Regenwanderung in Frøslev

Sonntag war das Wetter grau-in-grau und vor allem sehr regnerisch, so das mein Schwager eine gute Begründung hatte, warum er lieber zuhause bleiben wollte, anstatt mit uns einen Wanderausflug zu machen….mit Krücken im Regen ist nicht besonders gut…zumal er ja aufpassen muss, er darf auf keinen Fall wegrutschen, ausrutschen oder hinfallen. Ach ja und Regen mag er sowieso überhaupt nicht.

Wir haben uns daher, nach dem Frühstück, nur zu Zweit ins Auto gesetzt und sind dann direkt hinter die dänischen Grenze nach Frøslev gefahren.

Dort gibt es ein ehemaliges Internierungslager für politische Gefangene (kein Vernichtungslager – aber schlimm genug, denn auch hier sind Menschen zu Tode gekommen) aus dem 2. Weltkrieg, welches heute zum Teil als Museum genutzt wird, und auf dem frei zugänglichen Gelände drumherum, ist viel Wald und eine wunderschöne Heidelandschaft…auch jetzt im Herbst.

Über das Gelände führen kleine, fast unsichtbare (aber minimal ausgeschilderte) Wege, die uns durch die schöne Landschaft lotsten….Sonntagmorgen und Regen….hach war das himmlisch ruhig dort im Wald.

Nach fast 8km, von Oben nass, die Wanderschuhe nass und schlammig, kamen wir wieder auf dem Parkplatz an….was für eine schöne Runde.

Meine Wanderschuhe hatten Wasser und Matsch nicht lange genug trotzen können (die muss ich mal wieder imprägnieren). Meine Socken waren gut durchnässt…na gut – dann wechsle ich die Schuhe lieber erst, wenn ich in der Nähe frischer Socken bin….hahaha

Wieder zuhause bei meiner Schwester, hab ich mich umgezogen und mich dann von Beiden verabschiedet…und eigentlich wollte ich auch unmittelbar nach Hause fahren…aber ich hab ja Urlaub…und wenn ich doch schon mal hier „Oben“ bin…dann….dann könnte ich doch noch einen weiteren Ausflug machen…pssst… so ganz alleine, wie ich es gerne mache.

Dienstreise – 1.Teil – Ankunft

Die Fahrt ab Mittwochnachmittag war, nach einem normalen Arbeitstag im Büro, richtig gut….ich bin trotz des Dauerregens, gut durchgekommen, hatte einen echt tollen Mietwagen mit dem das Fahren viel Spaß machte und hatte für die Fahrt eines der älteren Hörbücher in meiner „Online-Mediathek“ angeschaltet ( „Größer als das Amt“ von James Comey, dem von Trump 2017 gefeuerten Ex-FBI Chef). So war die Fahrt kurzweilig.

Kurzer Zwischenstopp in Flensburg zum Tanken, an der Grenze gab es keine Kontrolle und ich kam tatsächlich bereits um kurz nach 20 Uhr, nach knappen 400km, am Zielort an. Auf dem Parkplatz des Hotels war es schwierig einen freien Platz zu finden…achja- da war ja was – unsere Firma hatte für ein mehrtägig stattfindendes „On-Boarding für neue Mitarbeiter“, an diesem Abend ein Bankett arrangiert …zwei meiner Deutschen Kollegen waren als „Referenten“ auch mit dabei.

Beim Einchecken fragte mich der Rezeptionisto, b ich noch dazu wolle oder ob ich im Restaurant essen möchte….ohh neee – danke schön, zum Einen ist das ein ganz anderer Kollegenkreis und.ich lasse das Abendessen heute mal lieber ausfallen…war mittags mit den Kollegen doch noch zum Pizza-Essen rausgegangen und war irgendwie noch gar nicht wieder hungrig. Eigentlich schade, das Hotelessen ist dort echte klasse.

Aber na klar hab ich, vor meinem kleinen Spaziergang runter zum Fjord, noch einen Abstecher zu den Kollegen gemacht…hab kurz Hallo gesagt und mich dann nach kurzer Zeit verabschiedet. Der Spaziergang zum Fjord war dieses Mal nur kurz…es regnete immer noch heftig und der Wind nahm immer mehr zu, alles war matschig und da auch kein Mond schien, war es stockfinster….meine kleine Taschenlampe half da auch nur wenig.

Ich bin daher früh ins Bett gefallen…und der nächste Tag, würde ja wieder aufregend werden.

Alleine auf Dienstreise

Heute ist in Nord- und Ostdeutschland Feiertag….Es ist Dienstag und ich hab irgendwie ein Sonntags-Gefühl…draußen regnet es und so soll es heute auch bleiben…natürlich werde ich nachher trotzdem meine Runde laufen.

Aber ich bleibe in der Umgebung, denn ab Morgennachmittag fahre ich ja beruflich wieder knappe 400km nach Dänemark und komme erst Freitag wieder zurück. Da fahre ich heute nirgendwo hin.

Wie in den letzten Jahren, hab ich mich auch dieses mal, mit dem Controller zusammen getan…so das wir uns die Autofahrt teilen und viele Dinge auch schon während der Fahrt besprechen können. Unsere gemeinsamen Dienstreisen waren so immer sehr kurzweilig und angenehm. Gehen wir uns auch sonst manchmal auf den Zeiger – waren diese Fahrten immer entspannt und gut.

Aber: der Controller hatte die letzten 2 Wochen Urlaub zuhause und hat sich gestern mit einer Erkältung abgemeldet. Er fühle sich angeschlagen und bleibe die Woche lieber im Homeoffice, um die Kollegen nicht anzustecken und sich ordentlich auszukurieren…er arbeitet soviel wie es eben geht.

Eine weise Entscheidung, seit Corona bleiben wir alle lieber öfter mal im Homeoffice, anstatt ins Büro zu gehen – vorbei die ungesunden Zeiten, wo man sich trotzdem ins Büro geschleppt hat. Seit gestern Abend hat er auch einen positiven Corona-Test.

Ich fahre also allein…was für mich nicht schlimm ist. Lange Strecken alleine zu fahren, machen mir nichts aus, die Strecke kenne ich inzwischen sowieso ganz gut, ich kenne das Hotel und die Firmenzentrale und viele Kollegen dort, kenne ich auch…also es gibt keinen Grund für mich, meine Dienstreise jetzt auch zu stornieren…meine Themen sind ja i.d.R. andere, als die des Controller….ich spreche mit anderen Kollegen, über andere Themen und habe andere berufliche Schwerpunkte.

Aber ausgerechnet dieses Mal gibt es zwei Themen, die uns Beide gemeinsam angehen, hier überlappen sich auf einmal die Fragen…in das eine Thema werde ich mehr und mehr reingezogen, wie in ein schwarzes Loch…ich versuche mich dagegen zu stemmen…aber es gelingt mir nicht…und prompt muss ich mich mit Dingen auseinander setzen (hier wieder zum Thema: unklare Anweisungen), die eigentlich an anderer Stelle entschieden werden müssten…aber es kommt einfach keine Klarstellung.

Dieses Mal entfällt aber mein Komfort, am Reisetag vom Controller aus dem Homeoffice abgeholt zu werden…schade auch….aber gut. So werde ich nachher also meine Reisetasche packen und morgen früh ins Büro fahren…dann bis zum frühen Nachmittag arbeiten, den Mietwagen abholen und dann geht die Reise los in den Norden Dänemarks…geplante Ankunft im Hotel ca. 20 Uhr – wenn alles glatt läuft.

Anstrengend: unklare Anweisungen

Diese Auszeit Freitagabend war nötig….Die letzten Tage im Büro dann doch anstrengender als erwartet….was es so anstrengend für mich macht ist ganz klassisch: unklare Anweisungen, dadurch unterschiedliche Interpretationen, große Kommunikationslücken, keine Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen….und immer noch höre ich meinen Chef sagen: wir Alle müssen mehr miteinander kommunizieren.

Ja – schön – mache ich ja…laufe aber immer öfter ins Leere, weil auch die Kollegen entweder keine Zeit haben oder oft selber nur einen Bruchteil des Ganzen wissen….das kommt davon, wenn immer mehr Leute für eine bestimmte Aufgabe eingestellt werden…aber niemand WEIß, wie die sich mit welcher Arbeit, wie zwischen die einzelnen Abteilungen einfügen.

Ach ich soll mich mit meinem Thema erst an eine bestimmte allgemeine E-Mail-Adresse wenden…ja super – und woher weiß ich, das es diese Mail-Adresse gibt? …ach die ist neu…und WIE soll ich das wissen? Ach so – kann ich nicht? ja – das sehe ich auch so…warum sagt mir das dann keiner? Ach ihr wusstet es auch nicht?…ja super…aber als ihr es erfahren habt…sonst schreibt ihr ja auch alles im Abteilungs-Chat…

In der kommenden Woche bin ich ja mal wieder für kurze Zeit Vorort in der Zentrale im hohen Norden Dänemarks….und das einzige Gespräch was ich bisher fixieren konnte, ist das mit meinem Chef….das Meiste wird sich hoffentlich, wie so oft, spontan oder durch Zufall ergeben.

Was ich toll finde, der Kollege, der mit der Umstellung auf das neue ERP-System beschäftigt ist und WIRKLICH keine Zeit, weil die nächste Woche einen Teil Live-schalten, der freut sich riesig das ich komme und will sich extra etwas Zeit nehmen, so das er mir schon etwas dazu zeigen kann…wie wir zukünftig arbeiten werden….ich soll einfach bei ihm vorbei kommen.

Feierabend-Urlaub am Fjord

Mittwoch nach Feierabend in der Zentrale war dann doch fast so etwas wie Urlaubsfeeling.

Vom Hotel aus, gingen wir runter zum Fjord und sind knappe 45 Minuten immer an der Fjord-Küste entlang bis in den Ort gelaufen…Direkt am Hafen ging es in das Restaurant. Es gibt hier nicht so viele und es ist das Einzige am Hafen und es ist eine echt gute Alternative zum Hotel-Restaurant.

Die haben hier tolles modernes Essen, allerdings auch viel Fleisch oder aber auch Fisch. So standen dort tatsächlich auch Muscheln auf der Speisekarte…allerdings erst ab 2 Personen…och schade… Aber der Controller hat sich dann auch für die Muscheln entschieden…und wir haben es nicht bereut…die Portion für 2 Personen war riesig und alle Muscheln hatten sich auch geöffnet…dazu gab es selbstgemachtes Brot und super knusprige dicke Pommes und eine Knoblauch-Aioli. Das war ein richtiger Schmaus und ich war danach angenehm satt und das ganze für umgerechnet 25 EUR pro Person. Ein fairer Preis.

Nach dem Essen ging es dann knappe 45 Minuten wieder am Fjord entlang zurück zum Hotel….und den Rest des Abends hab ich dann auf dem Zimmer verbracht….hab etwas gelesen auf dem Balkon und später noch mein Hörbuch gehört…Achja und ich hab mal versucht den Nachrichten im dänischen Fernsehen zu folgen….hahaha.

Am Donnerstag hab ich tatsächlich doch noch die meisten meiner Fragen zufriedenstellend klären können, es ist tatsächlich einfacher mal eben jemanden in ein Gespräch zu ziehen, wenn man Vorort ist.

Für den letzten Abend hier hatten der Controller und ich schon zuvor beschlossen, das wir getrennte Wege gehen. Er wollte joggen und ich mir endlich einmal die kleine Stadt ansehen.

Ich hab ihn also nach der Arbeit ins Hotel gefahren, hab Laptop und Unterlagen in mein Zimmer gebracht und bin anschließend mit dem Leihwagen in die Stadt gefahren. Am Hafen gibt es genügend freie Parkplätze…der Ort ist kein Touristenort…er ist klein und verschlafen, die Geschäfte schließen früh und auch die wenigen Restaurants schließen wohl schon um 20 Uhr…aber es wird schon seit Jahren daran gearbeitet, es für Touristen attraktiver zu machen. Das wäre ein Ort für mich: ruhig und verschlafen, direkt am Fjord, mit viel Wald drumherum.

Außer dem Hafen, hab ich trotz mehrfacher Besuche, bisher noch nicht viel vom Ort selber gesehen…Das Hotel liegt im Wald und auch die Firmen-Zentrale liegt außerhalb am Rande eines ruhigen Gewerbe-/Industriegebiets, umgeben von vielen Feldern und Wiesen.

Es war also ca. 17.30 Uhr als ich das Auto abstellte und mir den Weg in die „Innenstadt“ suchte…die kleinen Geschäfte waren schon dabei ihre Waren einzuräumen…es gibt eine kleine Fußgängerzone….und letztlich bin ich kreuz und quer gelaufen…und hab sogar das kleine italienische Restaurant wieder gefunden…hier waren wir schon einmal essen, als ich das 1. Mal vor 3 Jahren die Zentrale besucht habe. Die haben tolle dünne knusprige Pizzen:

Das Lustige ist, es waren so wenige Gäste, das ich mich mit dem Wirt und der Bedienung unterhalten habe…und als ich meinte ich komme aus Hamburg und bin beruflich hier…meinte er, er kenne einen Controller aus Hamburg….Juuuup – was soll ich sagen, nach ein paar Fragen hin und her war klar…hahaha er kennt tatsächlich meinen Kollegen, der ja schon wesentlich öfter reisen musste, aber auch nur selten hierhin zum Essen geht.

Der Wirt hat ein gutes Gedächtnis…Aber es sagt auch etwas über den Ort…es kommen nicht so viele Fremde, so das der Wirt sich tatsächlich an den Gast aus Deutschland erinnert, der nur alle Jubeljahre mal bei ihm zum Essen kommt.

Die Pizza war auf jeden Fall toll und anschließend bin ich noch auf der anderen Fjordseite bei nun doch wieder strahlendem Sonnenschein spazieren gegangen….bis zur Marina und noch weiter bis zum Badestrand…naja also Strand ohne Sand…dafür mit viel Seetang….die Kollegen sagen, sie gehen ungern im Fjord baden….bei dem Geruch kann ich es gut nachvollziehen…Aber der Blick aufs Wasser ist himmlisch.

Das vermittelt einem schon fast ein Urlaubsgefühl…es ist ein kleiner Feierabend-Urlaub….und ich hab später gut schlafen können..

Dienstreise mit neuen Erkenntnissen

Diese Woche war anstrengend…Dienstagnachmittag ging es mal wieder auf Dienstreise in die Zentrale, es sind sind tatsächlich schon wieder 6 Monate her seit der letzten Fahrt. Von Hamburg aus sind das fast 400km mit dem Auto zu fahren.

Der Controller hat mir wieder das Angebot gemacht, mich Zuhause abzuholen, so hab ich schon mal 25km gespart und brauchte mein Auto nicht für 3 Tage in Hamburg stehen zu lassen. Wie immer haben wir in Flensburg eine kurze Kaffeepause eingelegt und haben die Plätze getauscht.

Ich bin dann den gesamten Teil in Dänemark gefahren…was ziemlich entspannt war…denn auf den Autobahnen darf man dort höchstens 130kmh fahren…Auf dem Rückweg war der Wechsel von dänischen zu deutschen Autobahnen so krass….der Controller hat sich wieder ab Flensburg in Richtung Hamburg hinters Steuer gesetzt, aber irgendwie hatte er es eilig, obwohl er das Gegenteil behauptete als ich ihn darauf ansprach…anstatt sich also locker in den fließenden Verkehr einzufügen, war er ständig dabei zu Beschleunigen und wieder abzubremsen.

Wir kamen dann ca. 19:40 Uhr im Hotel an…haben uns kurz in den Zimmern eingerichtet und waren dann im Hotelrestaurant zum Abendessen. Das Essen dort ist klasse…später bin ich noch runter zum Fjord gelaufen…

…und dann im großen Bogen durch den Wald zurück zum Hotel… Herrlich diese Idylle hier…es war immer noch sehr warm und teilweise stickig… so das ich selbst die ganze Nacht über die Balkontür weit geöffnet lies…und nur die Vorhänge leicht geschlossen hatte.

Da alle Zimmer auf dieser Seite (mit Blick in den weitläufigen Park und Wald dahinter) ein durchgängiges Balkondeck hatten (nur mit kleinen „Gartenzäunen“ abgetrennt für jedes Zimmer) hab ich allerdings die dicken Zimmerstühle in den Balkontür-Eingang gestellt….hahaha so das nicht einfach jemand in mein Zimmer kommen konnte….nicht das es hier besondere Gefahren gäbe…aber Vorsicht ist trotzdem besser.

Immerhin schlafe ich mit Ohrstöpseln, weil unter diesen Zimmern Restaurant und Küche liegen und die müssen spät am Abend ja noch die Küche in Ordnung bringen…da schallt das Geklapper schon mal rauf bis zu mir…aber mit den Stöpseln ist das dann kaum mehr wahrnehmbar.

Der Mittwoch startete dann erst mal ganz entspannt mit einem tollen Frühstück im Hotel, bevor wir dann den knappen Kilometer bis zur Zentrale gefahren sind.

Aufgrund unserer unterschiedlichen Funktionen innerhalb der Abteilung, hab ich bei den Kollegen im 1. Stock gesessen, wo es um die Buchhaltung der operativen Gesellschaften geht, während der Controller zu den Konzern-Controllern im Erdgeschoß gesellte. Viele Kollegen waren aber eh nicht Vorort.

Wie schon im Voraus angekündigt, war kaum ein Abteilungs- oder Teamleiter verfügbar…alle waren in externen Meetings in dem Hotel, in dem wir auch untergebracht waren.

Aber immerhin gab es für mich so einen freien Platz mitten zwischen den Kollegen im 1.OG und ein paar Minuten ging es erst einmal um das Wiedersehen, bevor ich es mir an dem Arbeitsplatz gemütlich machte…da wir alle mit derselben Ausstattung arbeiten ( IT-technisch werden noch ALLE Landesgesellschaften von der Zentrale aus, ausgestattet) passte sogar die Dockingstation und nur die Aufteilung der beiden externen Bildschirme hab ich auf meine Bedürfnisse einstellen müssen. Immerhin ging es um 2 volle Arbeitstage, die ich hier verbringen sollte.

Das einzig fixierte Meeting fand erst am späten Nachmittag des Folgetages statt. Bis dahin hab ich erst einmal normal gearbeitet und nach und nach versucht meine Fragen von den Controller-Kollegen beantwortet zu bekommen…aber – erstaunlicherweise:

  • hatten die auch nicht mehr Informationen als ich
  • waren sich teilweise der kommenden Problematiken noch gar nicht bewusst (meist gehörte Antwort: „so weit bin ich noch gar nicht…das hat ja noch Zeit“….weil die ja etwas länger Zeit zur Fertigestellung bekommen.
  • und haben mich für alle Fragen an die Teamleiterin verwiesen

Hmmm…das irritiert mich dann schon…und ich verstehe immer mehr, das die sich hier größtenteils nicht zum selberdenken berufen fühlen…sondern die machen einfach so lange mit den nicht mehr funktionierenden Formeln weiter, bis ihnen jemand sagt, wie sie es jetzt anders machen sollen….also erst in dem Moment, wo sie die entsprechenden Excel-Files ausfüllen müssen…und nicht eine Minute vorher.

Während ich immer versuche Vorauszuplanen und unklare Dinge vorab zu klären, so das ich dann, wenn es zeitlich darauf ankommt, einfach nur noch die geklärten Vorgehensweisen abarbeiten muss. Jetzt verstehe ich tatsächlich besser, warum die Kollegen es nur selten schaffen, ihre Deadlines einzuhalten. Große Veränderungen werden erst in der letzten Minute geklärt und dann adhoc umgesetzt.

Das hat natürlich den Vorteil, sie fassen solche Dateien nur einmal an, nämlich in dem Moment, wo diese fertiggesellt werden müssen…ich wiederum fasse solche Dateien meisten 2-3 mal an:

  1. zur Vorbereitung und Klärung der veränderten Berechnungsmethodik in den Excel-Files
  2. zur weiteren Vorbereitung mit upgedateten Daten und nach Abstimmung mit externen Daten
  3. zur Fertigstellung mit letzten verbrauchsabhängigen Buchungen und Endkontrolle

Was dann bedeutet, das der 3.Teil ziemlich schnell geht…weil alles andere bereits geklärt und abgestimmt ist. Es wäre mir ein Greuel erst am Abgabetag alles auf einmal machen zu müssen…das wäre mir zu stressig. Aber jeder so, wie er mag.

Das erklärt aber auch, warum ich immer diejenige bin, die als Erstes Fragen stellt und ungläubige Blicke / Antworten bekommt….nach dem Motto: was sind das für Fragen….die haben sich mit den Veränderungen bis dahin noch nicht beschäftigt…während ich schon an der Umsetzung arbeite und daraus dann die Fragen entstehen.

Was aber bei der Teamleitung nicht bedeutet, das meine Fragen adäquat beantwortet werden…ich werde mit einer kurzen Antwort abgespeist und später (wenn meine Abgabetermine bereits vorbei sind) kommen allgemeingültige Regeln für alle…und je nach Wichtigkeit, muss ich dann sehen, ob und wie ich das dann noch nachträglich geändert bekomme.

Welche Vorgehensweise entspannter ist, mag ich nicht beurteilen…ich habe für mich beschlossen ich halte mich an meine Deadlines…denn das sieht mein Chef.

Wenn die Fachabteilung, zu der ich teilweise gehöre und die auch meine Deadlines bestimmt, nachträglich, also nach Ende meiner Abgabefristen, Berechnungsformeln verändert, ist das ein Problem dieser Teamleiterin.

Was ich für mich verstehe, ich werde hier immer in einen Zielkonflikt geraten…und evtl. werde ich mich im Laufe der nächsten Jahre aus diesem Bereich der operativen Gesellschaften etwas zurück ziehen können.

Denn das Gespräch am Folgetag mit meinem Chef, führt mich ab sofort noch stärker in seinen direkten Bereich hinein..in den zweiten möglichen von drei Bereichen (Development and Administration / Construction / Operating). Bisher habe ich nur Firmen aus der 1. und 3. Kategorie…Während die 2. Kategorie bisher noch nicht von Deutschland aus betreut wird. Bis jetzt….ab jetzt heißt das dann aber auch ich fahre alle 2-3 Monate nach DK.

Was für ein Gewusel – volle Terminkalender

(Achtung- nur langweiliges Arbeitszeugs 😉)

In dieser Woche haben sich mal wieder beruflich viele Ereignisse überschlagen…was letztlich bedeutete, das ich nicht so wirklich zum normalen Arbeiten gekommen bin.

Bei meinem Versuch, für die kommende Woche stattfindende 3-tägige Dienstreise zur Zentrale, meine Ansprechpartner auf Termine festzulegen, bin ich kaum voran gekommen…Es war schon ein Kraftakt überhaupt einen Termin mit meinem Chef und einer weiteren Kollegin zusammen zu bringen…unfassbar wie eng die ihre Terminkalender vollgepackt haben. Aber jetzt steht der Termin für 1,5 Stunden…wenn auch leider erst am Ende meiner Reise…Am Anfang wäre besser gewesen, denn je nachdem ob das, was ich erfahren habe, tatsächlich so sein soll…brauche ich weitere Termine mit anderen Kollegen.

Und einen Termin mit den Führungskräften der 2. Teilabteilung zu bekommen, der ich zugewiesen bin…ist bis jetzt gescheitert…dabei hab ich eine Liste mit aktuellen Fragen zur neuen Handhabung 9 Quartalsabschlüsse…die schon Ende DIESEN Monats erstellt werden müssen.

Dabei habe ich erfahren, das die Abteilungsleiterin die Firma verlässt und das Mitten in den vielen organisatorischen Veränderungen und mitten im dänischen Jahresabschluss, während wir anderen an unseren Quartals- und Halbjahresabschlüssen arbeiten, die in diesem Jahr „anders“ werden sollen…..na super.

Die verbleibende Teamleiterin, hat also keine Zeit für mich….also gar keine Zeit…und ich hab sie gebeten, mir dann doch wenigstens in den nächsten 1-2 Wochen ein Teamsmeeting einzustellen.

Ich werde also versuchen einige Antworten auf meine Fragen, während meiner Zeit Vorort mit den anderen Kollegen zu klären…vielleicht wissen die ja schon mehr…und wenn nicht…na dann „mache“ ich einfach…und schaue mal, was passiert. Aber natürlich finde ich das ärgerlich, weil das immer bedeutet, ich muss Dinge doppelt machen.

Am Freitag gab es ein großes Meeting online, für alle Controller in den unterschiedlichen Ländern. Mein Chef hat uns informiert, wie unsere organisatorische Transformation voran schreitet, wo wir gerade stehen, was als nächstes kommt und was wir tun müssen. Mehr kommunizieren auf jeden Fall, viel mehr….ja toll – würde ich ja gerne…aber es nimmt sich niemand die Zeit dafür….grrrrrrrr

Zeitgleich haben wir Anfang der Woche erfahren, das eines der Bankportale Ende dieser Woche für immer abgeschaltet wird und wir haben noch gar keinen Ersatz dafür….es wird für ca. 1,5 bis 2 Wochen keine Möglichkeit geben Rechnungen zu bezahlen oder Kontoauszüge zu bekommen. Das ist so typisch für die Zentrale – das wussten die mindestens 1/2 Jahr vorher…..aber, wie beim letzten Mal, erst wird das Alte abgeschaltet, bevor wir Zugänge zu einem neuen Portal gekommen… SUPER !! also effektiv geht anders. Anstatt erst alle Controller für das neue Portal einzurichten und freizuschalten, bevor das Alte abgeschaltet wird, werden wir ausgebremst. Zum Glück habe ich nur wenige Firmen über dieses Portal…Ausnahmsweise ist das mal ein Glück das ich mit 5 verschiedenen Portalen arbeiten muss.

Also habe ich für meine Firmen, die über dieses eine Portal laufen, noch alle Zahlungen vorgezogen…nur sind die dann, durch ein Computerproblem bei dem Online-Portal, nicht ausgeführt worden…das wird hoffentlich noch geklärt.

Schon eine Woche vorher habe ich aus der Zentrale eine Rechnung für eine meiner kleinen Firma erhalten, wo ich über den Millionenbetrag leicht blass wurde….Was soll das denn? Es dauerte Tage um endlich zu erfahren, das „man“ beschlossen hat, die kleine Planungsgesellschaft umzuqualifizieren, so das hierüber jetzt eine Anlage gebaut werden soll. Bitte was ? Wer hat das beschlossen und warum weiß niemand etwas darüber? Diese Firma hat bisher nicht mal ein Bankkonto, geschweige gibt es Verträge dazu….aber es wurde einfach gemacht (deshalb der Termin in der kommenden Woche mit meinem Chef).

Bisher wurden Firmen in denen gerade gebaut wird, nicht von uns „normalen“ Controllern betreut…stellt sich nun also die Frage soll ich die Firma in dieser Phase betreuen oder geht sie an einen Kollegen? Wenn ich es machen soll, dann brauche ich Kontakt zu denen, die das sonst immer machen…Also vieles ist gerade unklar.

Zum Glück hatte ich vorher ein paar ruhige Tage, so das mich diese Woche zwar gefordert hat, aber ich dabei noch einigermaßen ruhig bin….und Feierabend ist Feierabend….ich versuche nicht die Probleme nach Feierabend zu lösen…aktuell geht das noch.

Fahrt in den winterlichen Norden – abenteuerlich

Die Temperaturen in Dänemark waren ähnlich kalt, wie in Deutschland…aber -15Grad waren dann doch mehr, als die Winter in den letzten Jahren. Auch die dänischen Kollegen waren über diesen Kälteeinbruch verwundert. Direkt hinter der Landesgrenze war auf einemal nur noch die rechte Spur der Autobahn geräumt…auf der linken Spur lag Eis und Schnee, so waren wir teilweise nur noch mit 60 Kmh unterwegs….ich bin dann zwar ein paar Mal auch links gefahren….aber das war nur auf kurzen Abschnitten gefahrlos möglich.

Dafür sahen wir viele liegengebliebene Autos am Rand, aber auch ein paar Autos nach Unfällen auf der linken Spur….Wir haben also beschlossen, lieber langsam und sicher ans Ziel zu kommen. Dabei war die Atmosphäre mit dem vielen Schnee auf den Bäumen, Nebel, Sonne und dann wieder heftigem Schneefall schon malerisch…aber eben auch gefährlich.

Kollegen erzählten am nächsten Tag, es hätte am Morgen einen Groß-Unfall in der Nähe gegeben, mit vielen Autos, LKW und 2 Toten…puhhhh .

Wir kamen dann, mit einer Pause in Flensburg, nach knappen 5 1/2 Stunden in der Zentrale an….Während meine beiden Kollegen zu einem fest geplanten kleinen Meeting gingen, hab ich auf gut Glück meine Gesprächspartner direkt an ihren Arbeitsplätzen besucht und tolle Gespräche gehabt, bevor ich mich im Controlling-Department an einem freien Tisch niederlassen und noch etwas arbeiten konnte.

Nach Sonnenuntergang ging es ins nahe Hotel….das ist quasi mitten im Wald und nur wenige Hundert Meter vom Fjord entfernt. Wir hatten uns für 19 Uhr im Hotelrestaurant mit einem anderen deutschen Kollegen verabredet, der schon seit ein paar Tagen hier weilt…und so haben wir, bei gutem Wein und gutem Essen, einen schönen Ausklang des Tages gehabt.

Mir war das allerdings noch nicht Ausklang genug, so bin ich später in Wanderstiefel, dick eingekuschelt und mit Taschenlampe durch den verschneiten Wald runter zum Fjord gelaufen und dann entlang der Wasserlinie….mit knirschendem Schnee unter den Schuhen, die Umgebung durch den Schnee erhellt (Die Taschenlampe brauchte ich schon nach ein paar Minuten nicht mehr) der Fjord lag dunkel und ruhig, bis auf ein paar Wasservögel die noch laut riefen…es war sooo himmlisch, so friedlich…ein richtiger Weihnachtsmoment.

Ich bin langsam und vorsichtig gelaufen und war mit 3.4 km durch den Schnee und die Dunkelheit sehr zufrieden mit dem Tag….hab mich gut erholt gefühlt und bin dann auch später schnell eingeschlafen.

Nach dem großen Meeting am nächsten Tag, das fand im selben Holtel statt, bin ich in der freien Zeit nach Ende des Meetings und vor der Abendveranstaltung, noch einmal bei Tageslicht runter zum Fjord gewandert:

Und wieder diese schöne stimmungsvolle Ruhe…und der Blick über das teilweise zugefrorende Wasser…..mit dem beginnenden Sonnenuntergang über der Ortschaft….leider hatte ich nicht so viel Zeit und musste schon bald wieder umkehren:

Ich hab den Kollegen schon mal gesagt, also falls die Hamburger mich irgendwann nicht mehr haben wollen, komme ich direkt in die Zentrale – also bei dieser Natur drumherum. Bisher war jede Jahreszeit hier echt toll…..hahahha – na gut – ich würde aber nur kommen, wenn ich die Sprache bis dahin auch wirklich sprechen kann hahaha.

Anekdote am Rande: Wir hatten auf dem Hinweg die leere Scheibenwaschanlage mit einem Fertig-Gemisch: Reinigung+Frostschutz aufgefüllt und dann auch genutzt.Trotzdem konnten wir auf der Rückfahrt die Scheiben damit nicht sauber halten…Das Zeug war eingefroren, obwohl es bis -20 Grad funktionieren sollte. Leider stand einen Großteil der Fahrt die Sonne so tief und schien direkt auf die immer dreckiger werdende Frontscheibe, das mein Kollege am Steuer nichts mehr sehen konnte…wir mussten anhalten…Der Neue und ich sind also mehrmals ausgestiegen haben das restliche Mittel direkt auf die Windschutzscheibe gegeben und mit Lappen die Scheibe gesäubert, sonst hätten wir gar nicht weiter fahren können. Erst kurz vor der Grenze zu Deutschland lag die Temperatur bei -1 Grad…und die Scheibenwaschanlage funktionierte wieder.

Zum Glück haben mich die Kollegen direkt vor meiner eigenen Haustür eingesammelt und auch wieder abgesetzt, brauchte ich nicht noch die 25km bis nach Hamburg rein fahren und konnte so Freitagnachmittag noch etwas produktiv arbeiten.

kleiner Grenzübertritt

Samstag letzte Woche bin ich früh am Morgen zu Schwester+Schwager gefahren. Ich liebe gute Frühstücks-Cafes und Flensburg hat wirklich einige davon. Das sind dann nicht, wie bei mir hier, Bäckereien mit angeschlossenem Cafè, sondern moderne Bistros mit reichhaltiger Auswahl an diversen Frühstücken oder Frühstücks-Buffets.

Die Beiden hatten für 10 Uhr im Central Cafe einen Tisch reserviert…die bieten seit Corona ein „Tisch-Buffet“ und auch ein „Luxus-Frühstück“ das ist inclusive Sekt, O-Saft, Kaffee und Tee. Bei Beiden wird in Etageren und kleinen Schüsselchen alles serviert, was ein Frühstücksliebhaber so essen mag…Honig und Nussnougat-Creme kommen auch in kleinen Schraubgläsern, Eiersalat usw. in offenen Glasschälchen, dazu jede Menge verschiedene Aufschnitt und Käse, knusprigen Speck und Rührei, gekochte Eier, Lachs, leckere gebratene Scampis in Kräuteröl, aufgeschnittenes frisches Obst, etwas Roastbeef….dazu Brötchen, Brot und Croissants…

Und obwohl es von allem nur „Etwas“ gab, war das natürlich alles viel zu viel für 3 Personen, Eine gute Idee fand ich aber, das man die Reste direkt eingepackt bekommt und mit nach Hause nehmen kann. So wird es nicht weggeschmissen, sondern kann später noch gegessen werden und das Café spart sich die Entsorgungskosten.

Nach dem ausgiebigen und unterhaltsamen Frühstück – bei dem ich aber gar nicht so viel gegessen habe, sind wir anschließend in die Nähe von Wassersleben gefahren, Das ist eine kleine Siedlung am Rande von Flensburg, hat einen wunderschönen Sandstrand in der Bucht der Flensburger Förde und bietet einen der kleinsten Grenzübertritte Europas: die Schusterkate

Es gibt einen kleinen Pfad bis zu einer schmalen Holzbrücke über den Fluss Krusau und mitten auf der Brücke ist die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark.Das alles sieht sehr unspektakulär aus und da zu viele Menschen auf der Brücke waren, gibt es kein Bild davon.

Es ist auch so unspektakulär, weil es keine Landesschilder gibt…man merkt es nur an der Sprache auf den Schildern…ansonsten merkt man nicht, das man von einem EU-Staat in den nächsten gewandert ist. Wir sind auf der dänischen Seite, bei insgesamt trüben Wetter, direkt am Wasser und durch den Wald gewandert. Auf dem Rückweg ging es dann noch auf der deutschen Seite die teilweise etwas höher gelegenen Wanderwege entlang…

Trotz des trüben Wetters haben wir uns noch ganz entspannt an einem Strandcafè den ersten Glühwein der Saison gegönnt…der wurde in herrlichen alten Porzellan-Bechern serviert und wir saßen warm eingepackt draußen ….es war wenig los und wunderbar ruhig

Es war heute auch eher ein gemütlicher Wohlfühltag, als ein strammer Wandertag…also war klar, es geht um Entspannung, ruhige Unterhaltungen und gutes Essen.

So war es nicht verwunderlich als ich später zum Kaffee bei den Beiden zuhause, auf einmal einen gekauften Baumkuchen aufgetischt bekam und mir vor Rührung fast die Tränen kamen. Das muss ich wohl erklären:

Wir sind, zum großen Teil, in Soest aufgewachsen, da gibt es eine Kuchenfabrik…ja wirklich ein Fabrik – also kein kleiner Handwerksbäcker, sondern eine riesengroße Industrie-Anlage, die Fertigkuchen in 80 Ländern der Welt verkauft. Jetzt bin ich ja ein Fan von selbstgemachtem Essen und auch selbstgebackenem Kuchen. Aber diese frischen Baumkuchen aus der Fabrik, das sind nicht nur schöne Kindheitserinnerungen , sondern hat mich auch sptäer immer weiter begleitet…ich hab mit meinem damaligen Mann in einem Wohngebiet gewohnt, wo der Duft der Kuchenfabrik immer zu uns rüber wehte…und wir konnten im Werksverkauf den wirklich frischen Kuchen als 2. oder 3. Wahl (also mit optischen Mängeln) für kleines Geld kaufen.

Ein Baumkuchen der quasi aus der Produktion direkt in den Werksverkauf ging, war somit manchmal nur ein paar Stunden alt…und schmeckt ganz anders, als wenn dieser ein paar Monate später beim Einzelhändler zu kaufen ist. Und jetzt hatten sie ihn hier bekommen…ja okay – also nicht so frisch – aber eben eine schöne Geste der Erinnerung….und entsprechend hat er auch geschmeckt.