Fahren – oder lieber nicht Fahren

Als meine Schwester in der letzten Woche mit ziemlicher Heftigkeit sehnsuchtsvoll auf ihr freies Wochenende hingewiesen hat und das sie durch vermehrte Doppelschichten und Rufbereitschaften im Pflegedienst nicht dazu gekommen ist, auch nur einmal im Wald zu walken, hab ich fast reflexartig gesagt: ich komme gerne mit, wenn es denn dann noch erlaubt ist.

Schwester und Schwager wollten am Wochenende zum „Geltinger Birk“ einem Naturschutzgebiet am Ausgang der Flensburger Förde, also nur ca. 30 Minuten Fahrzeit von ihnen aus entfernt.

Sie war sofort Feuer und Flamme und ich hab gemerkt, das sie emotional angeschlagen ist…trotzdem hab ich dann erst mal gesagt: also warten wir erst mal ab, ob es am Wochenende überhaupt noch erlaubt ist, da ja schon von Ausgangs-Beschränkungen die Rede war.

Aber Donnerstag Abend hat sie das „warten wir mal ab“ schon wieder vergessen und sich schon darauf gefreut das ich komme…also gut…für Schleswig-Holstein gibt es ja noch keine offizielle Sperre und ich bin ja sowieso die letzten Tage immer entfernt von anderen Personen gewesen, hab generell größeren Abstand zu Menschen und mich an alle Regeln der Hygiene usw. gehalten….

Touristische Reisen sind zwar verboten, aber Fahrten um Einzukaufen, zur Arbeit zu fahren oder um Jemandem Hilfestellung zu geben sind erlaubt…nun gut, das hier ist ja emotionale Hilfestellung für meine Familie. Allerdings habe ich ja noch ein KFZ-Kennzeichen aus Hessen…Grins…bin also rein optisch mit meinem Auto als „NICHT-Schleswig-Holsteiner“ zu identifizieren…aber angehalten hat mich trotzdem Niemand.

Also bin ich Samstag früh mit dem Auto nach Flensburg gefahren…sehr interessant wie wenig Verkehr auf der Autobahn war: Ich hab auf der A7 den Tempomat eingestellt …und musste nur 1x auf den gesamten 160km bremsen….hahahah das ist unglaublich….