Weihnachts-Magie selber erschaffen

Weihnachts-Magie selber erschaffen

Jeder hat ja seine eigenen Vorstellungen von einem gelungenen Weihnachtsfest. Jeder hat eigene Rituale, die sich nach Familientraditionen, regionaler oder religiöser Zugehörigkeit und ja nach Land unterscheiden.

Das ist nun mein 4. Weihnachtsfest in Schleswig-Holstein und damit die Freiheit meine eigenen Rituale zu festigen…weitab von Familienzwängen und Erwartungshaltungen in einer Beziehung. Okay – da ich nicht auf einer einsamen Insel lebe, fahre ich normalerweise am 1. Weihnachtsfeiertag zu Schwester+Schwager und wir hatten die letzten Jahre auch echt schöne Weihnachten. Dieser Besuch fällt nun durch deren aktuelle Corona-Infektion aus.

Aber der Rest von Weihnachten gehört mir und auch Silvester. Das hab ich von Anfang an klar kommuniziert, ich brauche und will meine eigene stille Zeit haben und ich nehme sie mir auch.

Und das führt mich zu meinen eigenen neuen Ritualen zu Weihnachten.

Am Vormittag des 24.12. hab ich tatsächlich meinen Balkon sauber gemacht…durch das Füttern der Vögel entsteht schon einiges an Dreck und das war tatsächlich der einzige Bereich, den ich am Vortag nicht sauber gemacht hatte…So – auch erledigt.

Gegen Mittag hatte ich, für den Abend, eine Ente in den Backofen geschoben und Rotkohl aufgetaut. Gleichzeitig mit viel frischem Gemüse und einer Rinderbeinscheibe eine Suppe gekocht. Für das Mittagessen noch frische Schnitzel geklopft, paniert und gebraten…und anschließend die Küche wieder sauber gemacht.

Mit regenfester Kleidung und einem Thermobecher voll Kaffee hab ich mich am Nachmittag ins Auto gesetzt…Mein erklärtes Lieblings-Ziel an Heiligabend ist die Stadt Lüneburg. Sie ist nur etwas mehr als 80km entfernt und hat eine für fast mich magische Weihnachtsstimmung.

Die Autobahn war voll, aber der Verkehr staute sich nicht..aber ich war überrascht wie viele Menschen unterwegs waren, auch in Lüneburg selber war viel Verkehr auf den Straßen, obwohl es schon anfing dunkel zu werden. Ihr solltet doch jetzt mal langsam hinter all den beleuteten Fenstern zur Ruhe kommen…Es wird Zeit anzukommen.

Wie die Jahre zuvor, hab ich an derselben Stelle einen Parkplatz gefunden, bin bei untergehender (aber verdeckt-diesiger) Sonne über den Wall und durch die Gräfte gelaufen…

….um dann nur minutenspäter in der Dunkelheit des beginnenden Abends gemütlich durch die erleuchtete Stadt zu schlendern….langsam, ruhig atmend und bedächtig auf die immer wieder faszinierende Beleuchtung zuschauen.

Und pünktlich mit der Dunkelheit, setzte dann auch der Regen ein…wie auch schon die Jahre zuvor…da es aber nicht kalt und auch überhaupt nicht windig war, hat mich die Nässe nicht abgeschreckt.

Ich laufe quer durch die Stadt, in diesem Jahr sind es tatsächlich weniger Lichter…aber das macht nichts…wie im Vorjahr hab ich am Marktplatz einen heißen Glüh-Punsch (ohne Alkohol) getrunken, bin kreuz und quer durch Gassen und Straßen gelaufen

Die Stadt, die Lichter und ja auch der Regen strahlen zusammen ein so gemütliche und auf merkwürdige Weiese magische Weihnachtsstimmung aus, das ich unmittelbar ruhig werde und diese mich auf eine sehr stille Art gefangen nimmt. Meine besondere Form des Weihnachtsfriedens direkt in mir.

Nach knappen 2 Stunden fühlt sich mein Herz leicht und die durchnässte Winterjacke sehr schwer an…ich mache mich auf den Rückweg und freue mich auf mein Abendessen, einem gut gekühlten Glas Cremant (mit Alkohol) und einen entspannten Heiligen Abend.