Fall ins Kommunikations-Loch

(Achtung – nur langweiliges Arbeitszeugs)

Was in den letzten 5 Wochen zusätzlich für eine Menge kleinerer und auch großer Dramen sorgte, ist mal wieder die noch extrem ausbaufähige Kommunikation von der Zentrale nach HH und noch viel schlimmer, auch innerhalb der Zentrale…und ich war der Bote, der in das Kommunikations-Loch fiel..

Nach erfolgreichem Durchlaufen aller Freigaben über die Zentrale, hab ich die ersten (und kompliziertesten) Jahresabschlüsse an die Wirtschaftsprüfer geleitet…so bitte schön – Ihr seid dran. Zu meinem Glück hat sich mein Lieblingsprüfer dieser Abschlüsse angenommen und mir nach ein paar Tagen eine erste Mail geschrieben…so hätten sie sich die Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorschriften, die es erst seit dem 13. Januar 2023 gibt, nicht vorgestellt. Hmmmm – aber – so hab ich es schriftlich aus der Zentrale. Ja aber – ne – so geht das nicht…es hätte doch inzwischen eine Kommunikation mit einer übergeordneten Leiterin gegeben, und dabei wäre etwas anderes besprochen worden.

Echt jetzt? Also auf allen meinen dänischen Kommunikationswegen hab ich davon nichts mit bekommen…und ich übersetze jeden Satz, den ich noch nicht selber verstehe, mit Hilfe einer Übersetzungssoftware…da war aber auch nicht ansatzweise von einer Änderung im Procedere die Rede.

Der tolle Prüfer hab die Klärung übernommen mit seinen Vorgesetzten und unserer Zentrale und schon einen Tag später hab ich von ihm, über ein Teams-Meeting die inzwischen überprüfte Vorgehensweise Schritt für Schritt erzählt bekommen und gleich alles mit geschrieben. JA – so ergibt es Sinn…und ich kann es auch buchhalterisch begründen und nachvollziehen…na gut – bis auf die Kontenklasse…aber das ist Interpretations-Sache und ich beuge mich ohne große Gegenwehr, auch wenn ich es anders sehe. Das ist jetzt mein geringstes Problem.

Ich muss also eine Menge Dinge stornieren und Neu machen…für beide Gesellschaften…aber es wurmt mich, das ich nicht informiert wurde…ich hab an die entsprechenden Personen eine Mail verfasst und gefragt ob ich denn blind bin, oder ob die Info tatsächlich nicht bei mir gelandet ist. Das ich es aber gut gefunden hätte, die Änderung im Procedere ein wenig früher zu wissen, denn so hab ich viel Zeit vergeudet.

Die Mail hab ich aber nicht abgeschickt, erst nächsten Tag eine leicht entschärfte Version. Die Antwort kam prompt…also ich hätte doch Zugriff auf die Mail-Adresse und ich hab doch auch Zugriff auf den Chat, also sollte ich alle Infos haben und ja sorry das alles in Dänisch ist, aber sie würde sich bemühen, mir zukünftig alles in English zu schreiben.

STOPP – hier läuft etwas falsch…aus ihrer Mail konnte ich sehen, sie hat mich überhaupt nicht verstanden und ich hab es dann noch einmal klar gestellt, Welche Infos ich, auch auf Dänisch, verstanden und umgesetzt habe und ihr das Problem noch einmal erklärt.

Ihre Antwort…jetzt würde sie verstehen, aber diese komplizierte Anweisung kenne sie überhaupt nicht…sie würde das jetzt mit der entsprechenden Vorgesetzten klären.

Ein paar Stunden später gab es eine erneute E-Mail und ein Telefonat und die Teamleiterin meinte es tät ihr leid, ja diese neue Handhabung sei nie bis zu ihr gedrungen und wir müssen jetzt tatsächlich alle entsprechenden Gesellschaften noch einmal neu machen. Sie war fast den Tränen nahe, weil sie selber einige Firmen mit vielen dieser speziellen Buchungen hat und selbst alles neu machen muss.

Sie tat mir richtig leid und mein Ärger war auch schon längst verflogen, hab ihr das auch gesagt, das ich sie ja nicht alleine meine, immerhin gibt es noch andere übergeordenete Stellen,….denn damit hatte ich ja nicht gerechnet, das Informationen es nicht einmal innerhalb der Zentrale bis an die richtigen Stellen schaffen…oder sie sind in der Hektik der letzten Wochen einfach untergegangen.

Ich hab also Freitag im Homeoffice die Stille dazu genutzt, alles zu Stornieren, neu zu Berechnen, Gutschriften zu schreiben, neu zu Buchen, alles in unseren Arbeitslisten neu einzutragen, neu quer zu checken, andere Dinge dadurch neu zu berechnen und ebenfalls zu korrigieren, neue Nachweise zusammen zu stellen und erneut upzuloaden, die Umsatzsteuer-Abstimmungen neu durch zuführen und Korrekturen ans Finanzamt zu geben, also alles das, was ein braver Buchhalter so tun muss,…und das ganze dann am Ende mit den Ergebnissen der Wirtschaftsprüfer abzugleichen, mein dänisches Pendants über die Änderungen zu informieren, das die auch ihren Kram neu berechnen muss, damit wir es auf allen 4 Seiten richtig haben – CHAKA – jawohl jetzt passt alles.

Während ich die Teamleiterin während unseres Telefonats auf das erneute Kommunikations-Problem ansprach, leugnete sie ein Problem dieser Art…ich weiß nicht, ob sie es nicht sehen will oder sie, wenn sie es bestätigen würde, sich selber eingestehen muss, das strukturell etwas schief bei uns läuft….ist ja nicht das erste Mal.

Letztlich bin ich entspannt und zufrieden ins Wochenende gestartet…denn jetzt weiß ich, was bei dem Thema zu tun ist..und der Rest ist nur noch Konzentration und Fleißarbeit. Aber die vielen Überstunden, um im Januar rechtzeitig fertig zu werden, hätte ich mir allerdings schenken können.

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2 Gedanken zu “Fall ins Kommunikations-Loch

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