Tagesausflug: Nord-Ostseekanal (Kudensee)

Nach einem ruhigen Morgen zuhause, hab ich mich am Vormittag wieder ins Auto gesetzt und bin in Richtung Kudensee gefahren….

Der Kudensee gehört zum Kreis Dithmarschen und steht unter Naturschutz….es ist „der letzte Flachwassersee in den Elbmarschen“ ….soweit die Infos aus Wikipedia…..Prima – da fahre ich hin.

Kurz vor dem Ort Kudensee fahre ich auf der Landstraße um eine Kurve und auf einmal realisiere ich ein riesiges Rot-Weißes „Etwas“ in einiger Entfernung, aber direkt voraus….zuerst dachte ich, es wäre ein riesiges Tanklager (weil in Nähe ist ein Industriegebiet)….dann erst bemerke ich, das sich das vermeintlich stillstehende „Etwas“ bewegt und zwar quer zu meiner eigenen Fahrtrichtung.

Dann erst kapiere ich, das ich hier den Nordostsee-Kanal vor mir habe und das „Etwas“ ein großes Frachtschiff ist….hahaha. Um zum See zu kommen, muss ich mit einer kleinen Fähre rüber setzen….aber spontan entschließe ich mich, mein Auto in der Nähe des Fähranlegers abzustellen und direkt am Kanal entlang zu laufen.

Mein Auto zeigte 15 Grad Außentemperatur….in der Sonne waren es gefühlt doppelt zu viele und wenn die Wolken überhand nahmen, fühlte es sich durch den Wind nur nach halb soviel an….hahaha…also perfektes Wetter zum Laufen….

An einer Wasserstraße geht es entweder linksherum….oder rechtsherum….ohne weiter nachzudenken bin ich links entlang des Kanals gelaufen (hab ich mal erwähnt das ich Linkshänder bin…wenn ich mich entscheiden muss, tendiere ich fast immer nach links…während der Durchschnitt in Deutschland sich unbewusst meistens nach Rechts wendet) um nach etwas mehr als 2km festzustellen, das es nicht mehr weiter geht….auf dem Rückweg zum Fähranleger sah ich die Fähre in kurzen Zeitabständen an-und ablegen, okay, dann setze ich halt rüber und laufe dort weiter …und wieder hab ich etwas gelernt:

Fähren die Bundes-oder Landeswasserstraßen überqueren (und dazu gehört der Nord-Ostsee-Kanal) können kostenfrei genutzt werden… Aber natürlich herrscht Maskenpflicht…. MIST – sonst hab ich IMMER ein paar entweder in der Jacke oder im Rucksack…dieses Mal nicht…aber ich durfte trotzdem mit, der nette Mann der das Aus-und Einsteigen kontrolliert meinte, es sei kein Problem – ich sollte mich aber am Rand halten…dann zog ich mir noch mein Halstuch über Mund und Nase, freute mich über diese freundliche Gelassenheit und verfluchte meine eigene Nachlässigkeit ( Memo an mich selbst 😇: Sofort bei Rückkehr zum Auto mindestens eine OP-Maske in mein Notfall-Set legen, das ich i.d.R. im Wander-Rucksack mitführe.

Auf der anderen Seite angekommen, bin ich noch gemütlich am Kanal entlang gewandert, hab mich mit Kaffee, Milchreis und Hefezopf (Mein Mittagessen für heute) am Wasser niedergelassen und einfach nur den vorbeifahrenden Schiffen zugeschaut…Alle Menschen, denen ich begegnete, waren so vergnügt und guter Dinge und ich hab scheinbar auch so gestrahlt, das ich mehrfach in kurze Unterhaltungen eingebunden wurde…..das war lustig.

Heute stand für mich beim Walken/Wandern nicht die Bewegung als Sport im Mittelpunkt, ich war also nicht ganz so zügig unterwegs….es ging mehr um das Genießen der warmen Sonnenstrahlen, die ruhigen Wellen auf dem Kanal, es ging um die vorbeifahrenden Frachter….einfach um ein gemütliches Aufsaugen eines sonnigen Frühlingstages….

Fahrrad-Tour #6 – Am Kanal

Fahrrad-Tour #6 – Am Kanal

Am Sonntag war ich bereits früh um 7 Uhr munter und um 8 Uhr waren mein Rad und ich mit dem Auto unterwegs….leider quer durch Hamburg, denn der Elbtunnel war gesperrt. Jetzt weiß ich, das bereits Sonntagmorgens eine ganze Menge Menschen in Hamburg auf den Beinen sind.

Heutiger Ausgangspunkt für meine Fahrrad-Tour sollte Lauenburg sein…das Tagesziel war nur „grob“ vorgegeben: Mölln…immer am Lübeck-Elbe-Kanal entlang…

Zum ersten Mal hab ich die Hilfe der Outdoor-App Komoot in Anspruch genommen, allerdings war ich mit der Streckenführung ABSEITS des Kanals nicht einverstanden und hab schon nach ein paar Kilometern die Streckenführung selber in die Hand genommen….war nicht schwer: immer direkt am Kanal entlang. Aber gerade für den Einstieg von der Innenstadt bis zum Kanal ist Komoot echt hilfreich gewesen.

Bei schönsten Sonnenschein um 9.30 Uhr bin ich in Lauenburg gestartet und die Fahrt war einfach….einfach….unbeschreiblich schön.

wp-15928475986863873924215758136864.jpg

Menschen waren nur sehr wenig unterwegs und wenn doch…dann meistens Paare mit dem Rad…alle unglaublich freundlich…alle haben gegrüßt und gestrahlt…. die meiste Zeit aber war ich allein…mit all dem Gesummse drumherum: Vögel, Schmetterlinge, Libellen…

Die Libellen haben sich Wettrennen mit mir geliefert…sind oft von hinten über meinen Kopf an mir vorbei, dann neben das Rad und dort eine Weile geblieben….lach. Ich hab einen lockeren Gang gewählt, so das ich mit ziemlich gleichbleibenden 19-20kmh fahren konnte…die Wege direkt am Kanal sind nicht asphaltiert, aber mit Schotter und fest-getretenem Sand sehr gut zu befahren. Ich hatte das Gefühl auf diese Weise ewig fahren zu könenn…

…und deshalb hab ich irgendwann im Laufe der Tour meinen Zielpunkt fixiert: Mölln. Und war gleichzeitig ein wenig erschrocken…d.h. 40km HIN….bedeutet aber auch 40 km ZURÜCK….ohhha

Aber wie gesagt, es fühlte sich einfach toll an…als ich dann ganz unkompliziert (das ist der Vorteil, wenn man direkt am Wasser entlang fährt – man kann sich so schlecht verfahren…egal ob auf dem Deich oder am Kanal entlang) in Mölln ankam, bin ich kurzerhand in die Altstadt gefahren und habe mal dem Till Eulenspiegel guten Tag gesagt…also seiner Statue.

Da ich pünktlich zur Mittagszeit in Mölln ankam, hab ich mich gleich am Markt nieder gelassen und das hier verspeist:

wp-15928475371321527161989812706987.jpg

Boa war das lecker: knusprige Bratkartoffeln mit Rührei, Krabben und Räucherlachs….echt ein Gedicht.

Guten Mutes hab ich mich nach mehr als einer Stunde Pause wieder auf den Rückweg gemacht…und nach der Pause lief es erst mal so gar nicht rund…Mein Körper war eigentlich der Meinung er hätte schon genug getan…hahaha und jetzt das GLEICHE noch einmal… irgendwie bezweifelte ich schon, ob das denn wohl klappen würde. Hab schon mal innerlich nach Alternativen gesucht: Taxi, Bus oder Bahn?

Aber natürlich ging es …. irgendwie… nach ein paar km lief es dann erst einmal wieder besser, die Kondition war noch da, aber es wurde auch immer wärmer…trotz des ständigen Gegenwinds…und dann meldeten sich irgendwann meine Muskeln, dann zwischendurch mein Hintern …und mittendrin wurde ich auf einmal müde. Ich hab also mehrere kleine Pausen eingelegt und getreu meinem Motto mich selbst zu motivieren, hab ich über bestimmte Teilstrecken mit mir verhandelt, wann ich die nächste Pause machen werde… Als ich so richtig müde wurde, hab ich an einem ruhigen Seitenarm des Kanals eine längere Pause eingelegt und für ein paar Minuten im Gras liegend die Augen zu gemacht….und noch immer waren es fast 17km bis zum Auto.

….aber nach dieser Pause ging es weiter, meine Beine haben ziemlich automatisch funkioniert und sich auch nicht mehr beschwert….aber Hintern und auch der Rücken (hatte mich leider für den Rucksack entschieden, anstatt die Packtaschen zu nehmen – tztztz) und ich kann euch sagen, ich war ja soooo froh, als ich endlich wieder am Auto ankam…. Auf meinem Tacho standen damit: 82,15 km und mein Tracker sagt etwas von 4.000kcal die ich an dem Tag verbraucht habe.

Noch etwas mehr als 1 Stunde Fahrt mit dem Auto und nach der Dusche bin ich nur noch auf die Couch gekrochen und hab den Rest des Tages dort verbracht….hahaha…ja es war vielleicht ein wenig Zuviel für einen Tag…aber jetzt weiß ich zumindest: 80km sind tatsächlich wieder möglich….soviel bin ich das letzte Mal vor mehr als 12 Jahren gefahren…