Hochseilgarten – Resümee

Heute spüre ich ziemlich deutlich viele Stellen an meinem Körper….Beine und Arme fühlen sich matt an, Schultern und Unterarme schmerzen, auch die Rippen spüre ich und die Brustmuskulatur…..und besonders die Sehnen an den Unterarmen machen sich bemerkbar.

Daran merkte ich, das ich wohl sehr viel falsch gemacht habe im Hochseilgarten, also null Technik um es mir leichter zu machen….anstatt hauptsächlich mit der Rumpfmuskulatur das Gleichgewicht zu halten, habe ich viel zu viel Kraft über die Arme eingesetzt, das ist natürlich anstrengend. Dabei kenne ich durch meinen früheren Turniersport eigentlich ziemlich gut die Technik mittels Körperspannung im Gleichgewicht zu bleiben und dazu die leicht gebeugten Knie für zusätzliche Stabilität.

Aber während der Tour durch den Baum-Parcours hab ich überhaupt nicht daran gedacht…sondern wollte einfach irgendwie die einzelnen wackelnden und schaukelnden Elemente überwinden, ohne dabei in die Sicherungsseile zu fallen. Alles auf Kosten der Kraft in Arme und Schultern, die dadurch die Hauptlast tragen mussten.

Ich glaube, ich müsste das noch einmal machen, um ganz langsam die Technik mittels der Rumpfmuskulatur zu testen…..aber aktuell ist meine Neugierde auf einen Hochseil-Parcours erst einmal befriedigt.

Aber eines hab ich hierbei schon gelernt….also Bouldern (Frei-Klettern auf Absprunghöhe) das wird nichts für mich sein….das streiche ich mal von meiner Wunschliste was ich an Sport ausprobieren möchte hahahaha.

Ich bin froh ,das ich meiner Schwester zusammen den Hochseilgarten ausprobiert habe….und ich werde es bestimmt auch noch einmal machen….weil es Spaß macht….aber ich werde mir beim nächsten Mal die Parcours vorher genau anschauen und dann entscheiden wie hoch hinaus ich gehen werde…Seine Grenzen bei so etwas kennenzulernen, ist gar nicht mal so schlecht.

Bis an die eigenen Grenzen

Abenteuer: Hochseilgarten

Nach einem ausgiebigem und entspannten Frühstück in Eckernförde, sind wir mit den Autos noch die knappen 2 km bis zum Hochseilgarten gefahren.

Wir waren noch NIE klettern, noch nie in einem Hochseilgarten….wir zwei „alten“ Schachteln (53 und 55 Jahre).

Unser „Time-Slot“ startete um 12 Uhr….im Nachhinein betrachtet ,eine eher unglückliche Uhrzeit, war es doch zu dieser Zeit extrem voll…zumindest am Anfang.

Nach der Anmeldung, dem Anlegen des Klettergurtes und dem Anbringen der „Verbindungsmittel“…also diese doppelten Haken, die man benötigt, um sich zu sichern, durch die Helfer Vorort, ging es mit ca. 20 Personen zur Einweisung.

Der junge Mann, der uns die Nutzung der doppelten Klettersicherung erklärte, absolvierte seine Erklärung routiniert…also sehr schnell…dann ging es an die Übungsseile um zu üben, wie man diese „Verbindungsmittel“ benutzt….einhaken mit Nr.1, Einhaken mit Nr. 2, Umhaken mit Nr. 1, Umhaken mit Nr. 2 usw…und aushaken mit Hilfe eines Endstücks. Diese Doppelsicherung ist so aufgebaut, das sich immer nur eine der beiden Haken öffnen lässt…und erst wenn ein Haken geschlossen ist, lässt sich der 2. Haken öffnen. und für bestimme Teile eines Parcours, wo man sich abseilen oder zum nächsten Baum schwingen musste, gab es noch eine extra Sicherung die am Kletterzeug eingehakt wurde.

Meine Schwester hatte zum Glück gleich zu Anfang Kletterhandschuhe für uns besorgt….auf die Idee wäre ich nicht gekommen…aber es stellte sich als absolut sinnvoll für uns heraus. Für 4 EUR konnte man die im Kletterpark kaufen. Alles an Wertsachen, Handys, Schlüssel, jede Art von Halstuch, Ketten und Ringen…alles musste abgelegt werden….wir haben alles in unsere Rucksäcke gepackt, an Seilen hochgezogen und mit einem Mietschloss abgeschlossen….hahaha das fand ich lustig.

So richtig hatten wir das natürlich noch nicht drauf, mit dem Handling der Sicherungshaken…aber wir würden ja langsam anfangen….das Prinzip beherrschten wir dann aber bereits nach kurzer Zeit….nur manchmal kam es dann doch noch vor, das man versuchte einen Haken zu lösen und es nicht funktionierte….weil der andere dann doch nicht richtig geschlossen war.

15 verschiede Parcours werden mitten im Wald angeboten…die waren teilweise übereinander angeordnet …..es fing bei ca. 2m an und ging bis auf 25m Höhe…..um den vielen Menschen etwas zu entgehen, fingen wir gleich mit dem 2. Parcour an….das fühlte sich schon etwas komisch an….war aber auch lustig und hat viel Spaß gemacht.

Wir sind über Balken gelaufen, haben uns wackelnden Leitern ausgesetzt, sind durch Schlaufenwege gelaufen, haben schwebende Pfosten überquert, haben uns hinabfallen lassen mit Seilrutschen, sind in Netzen gelandet und mussten dann hochklettern….mussten Schrägen überwinden…..es war wirklich lustig….wir haben mit Kindern gelacht, uns gegenseitig angefeuert und gelobt, mit jungen Erwachsenen geflachst und spaßeshalber unser eigenes Ende vorhergesagt, noch bevor dieser Tag zu Ende geht….es war einfach toll.

Wir Zwei waren bei weitem die Ältesten Kletterer….während ansonsten alle zwischen 6 und 36 Jahre alt waren….und von Parcours zu Parcours ging es höher hinauf und die Anforderungen wurden schwieriger….Parcours 2 und 3 gehörten noch zu den Leichten….Danach sind wir gleich auf Parcours 5 gegangen…..weil es dort leerer war…..das war schon anspruchsvoller, weil die schaukelnden Elemente mehr wurden, die Abstände zwischen den Trittmöglichkeiten weiter auseinander lagen und die Halteseile weniger wurden…..hier brauchten wir schon unsere ganze Konzentration……und dann kam Parcours 6.

Meine Schwester wollte lieber gleich auf die 7, weil der Aufstieg viel leichter aussah…aber ich meinte, ich wolle lieber bei der 6 bleiben, weil es nach dem Aufstieg auf der 6 bestimmt noch „leichtere“ Elemente gab, als auf der 7.

Wir blieben also bei Parcours 6 und der Aufstieg hatte es wirklich in sich. Wir mussten den Baum mittels einer Kletterwand erklimmen….Höhe bis zur 1. Plattform, ca. 7-8 Meter…..Wir hatten dicke Wanderschuhe an und das hochklettern (natürlich 3fach gesichert) an der Kletterwand war, nach fast 2,5 Stunden hier, sehr anstrengend.

Ich bin dieses Mal als Erste hoch…..oben angekommen war ich ziemlich fertig….auch das eine Disziplin die wir noch nie gemacht haben….und ich hab gemerkt, bei diesem Parcours komme ich an meine Grenzen….und dabei war ich gerade erst oben auf der 1. Plattform angekommen. Hab gewartet bis meine Schwester ebenfalls auf der Plattform ankam. Für sie war das hochklettern noch schwieriger, weil sie etwas kleiner ist, als ich und Schwierigkeiten hatte, die sogenannten „Klettersteine“ zu erreichen, um sich mit Händen und Füßen daran hochzuziehen.

Es kamen sich hebende und senkende Holzplanken, die man überqueren musste…..später dann eine Art Hochseil wie im Zirkus, ca.. 1,5 cm breit, eine Schlaufenbrücke, schräge Bücken, schwingende Brückenelemente, und dann kam eine Abzweigung: aber meine Schwester wollte nicht den kürzeren Weg nehmen, den ich eigentliche wollte….okay als dann weiter über die Hängeseilbahn….und dann kam das vorletzte Element….und das war der Moment wo ich nicht nur an meine körperlichen Grenzen kam, sondern einfach nicht mehr konnte:

Es waren nicht quer, sondern längs zur Laufrichtung angebrachte schwingende Holzbalken und rutschige Reifen-Elemente, die man nach und nach überwinden musste….da hab ich dann nach 2/3 der Strecke nicht mehr weiter gekonnt….meine Schwester meinte, ich solle mich vom Kletterpersonal „retten“ lassen. (was immer und überall ohne Probleme möglich gewesen wäre)…aber ich hing da, auf dem letzten Holzbalken und musste auf das letzte Reifenstück…hatte keine Kraft mehr in Armen und Beinen…hab mich so ca. 20-30 Sekunden nur gehalten und dann mit wahrlich letzter Kraft über die heftig schaukelnden Reifen bugsiert…und mich dann mit aller-aller-letzter Kraft auf die letzte Plattform gezogen….dort stand noch ein kleiner Junge und meinte zu mir: Sie schaffen das, als ich meinte ich kann nicht mehr. Während der Junge sich dann dem letzten Absprung zum Boden stellte…hab ich mich ausgeruht und meiner Schwester zugeschaut, wie sich sich ähnlich schwer abmühte, wie ich gerade zuvor…auch ihr ging die Kraft aus, auch sie hing am letzten Element und konnte nicht mehr…auch sie konnte nicht mehr und auch sie hat es geschafft.

Wir sind da ganz ähnlich: aufgeben, kommt nicht in Frage….Wenn wir Herausforderungen annehmen, dann ziehen wir es auch durch….sie hat sich allerdings dicke Blaue Flecke an den Armen zugezogen.

Und jetzt mussten wir ja noch von der letzten Plattform, wieder zum Boden….eine Planke führte ins nichts…am Ende der Planke musste man sich an einer Art Seilbahn senkrecht runterfallen lassen….ich hab meine Dritte Sicherung am Gurt befestigt und mich an den Rand der Planke gesetzt….und da kam der Hinweis: Du musst noch deine Doppelsicherung Umhaken…aber da saß ich schon und es schien so, als ob ich meine Sicherungen vom oberen Sicherungsseil im Sitzen nicht mehr lösen könnte…zum Aufstehen war mir aber nicht mehr zumute…zu schmal die Planke, zu wenig Kraft…also rief ich doch nach einem der „Retter“ …aber bis der dann da war (ca. 1 Minute) , hab ich es doch noch von alleine geschafft, die Sicherungen Umzuhaken und es ging auch ohne Hilfe runter bis zum Boden…..aber ich fand es beruhigen, das er da unten stand und uns im Auge behielt.

Soooo….als wir dann Beide wieder den Waldboden unter den Füßen hatten, war uns klar….das war es für heute mit dem Klettern…mehr geht nicht. Das hat insgesamt viel Spaß gemacht, aber noch fast 3,5 Stunden waren wir körperlich einfach fertig…aber auch hochzufrieden, das wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen hatten.

Planungen für den Sommer

Nächste Woche erhalte ich die 2. Impfung….und danach das Wochenende haben Schwester, Schwager und ich nun einen Tagesausflug nach Helgoland anvisiert.

In Friedrichstadt hatten wir festgestellt, das ich noch nie auf Helgoland war und die Beiden es dort toll finden…dann auf nach Helgoland.

Mein Schwager hat die Planung übernommen und so haben wir jetzt schon die Tickets von Büsum nach Helgoland: 64,50 EUR pro Person:

  • ca. 2 Stunden auf der Fähre Hinfahrt incl. kleinem Frühstück,
  • ca. 4 Stunden Aufenthalt auf Helgoland
  • ca. 2 Stunden auf der Fähre Rückfahrt incl. Abendessen

ein Negativer Corona-Test ist notwendig (auch für mich, da meine 2. Impfung noch keine 14 Tage her sein wird, wenn wir fahren).

Helgoland ist Deutschlands einzige Hochsee-Insel und liegt 70km vor der Küste…..ohhh ich freue mich auf diesen Ausflug…

…. und jetzt fange ich endlich an mit der Planung unserer Heißluft-Ballonfahrt….

….und ich plane jetzt für mich noch einen Besuch in einem Hochseilgarten…..

Zusätzlich hat unser junger Trainee, mit dem ich mich freitags öfter lange unterhalte, vom Bouldern erzählt. Bouldern nennt man das freie Klettern in Absprunghöhe…ohne Sicherung, ohne Seil….also ein Sport den man alleine ausführen kann.

Wir haben festgestellt, das Bouldern und Tanzen zwar komplett unterschiedliche Sportarten sind, sich aber die körperlichen Voraussetzungen sehr ähneln.

Für beide Sportarten braucht man viel Körperspannung, einen guten Gleichgewichtssinn, trägt etwas zu enge Schuhe um guten Kontakt herzustellen um so viel Gewicht auf und über den Fußballen auf Boden bzw. Wand zu bringen…..

Okay also letzteres könnte ja mit meinem Fußproblem schwierig werden….aber es gibt Indoor-Möglichkeiten das Bouldern als Anfänger einmal an einer einfachen Wand auszuprobieren….und das ist es wieder bei mir: ich möchte es wenigstens einmal ausprobieren….also: einfach machen….