Willkommen in der modernen Arbeitswelt

Kommunikation und Organisation ist nicht die Stärke unserer Muttergesellschaft im Hohen Norden Dänemarks…so kam die Einladung für die Controller zu einem Präsenzmeeting in der Zentrale auch eher kurzfristig und die Tagesordnung enthielt gleich 3-4 zeitliche Fehler, wie mein Chef dann auch in seiner Einführung zugeben musste.

Aber von Vorne….vor wenigen Wochen wurden die Einladungen zu dem Meeting versendet und wir deutschen Controller haben gleich beschlossen: die Anfahrt findet schon am Mittwoch statt, Donnerstag den ganzen Tag dann das Meeting und die Rückfahrt Freitag direkt nach dem Frühstück…also 2 Übernachtungen im Hotel. So wollten wir den Mittwoch noch nutzen, um mit den Kollegen Vorort einige Themen zu klären, wenn wir dann schon mal da sind…und das war auch eine sehr gute Entscheidung.

Immerhin sind es 400km Anfahrt, da muss man einfach die Zeit effektiv nutzen. Die Controller aus den anderen Ländern hatten zum Teil wesentlich weitere Strecken zurückzulegen…die polnischen Kollegen z.B. waren mehr als 13 Stunden unterwegs und sind tatsächlich noch Donnerstag, direkt nach dem Meeting wieder zurückgefahren. So konnten sie dann auch nicht an dem gemeinsamen Abendessen teilnehmen, welches auch Teil des Meeting-Tages sein sollte. Wir Deutschen, wollten uns so einen Stress nicht antun.

Noch nie waren alle Controller auf einem gemeinsamen Meeting….aber es ging darum, wie wir unsere Abschlüsse organisieren, damit wir zukünftig öfter und sogenannte „Fast close“-Abschlüsse erstellen können.

DA ist das wichtigste Konzern-Attribut in der Verwaltung: Fast Close. Und jetzt – in diesem Moment – weiß wirklich jeder, wir sind in der Welt der Konzerne und Groß-Unternehmen angekommen. Die Abkehr vom mittelständischen Unternehmen, mit entspannter „hygge“-Mentalität, hin zu dem Druck und Stress eines Konzerns, dass „gelistet“ wird und seine Reporting-Pflichten zeitlich nah erfüllen muss. Das Ganze natürlich nicht, mit den bisherigen Bestandsunternehmen allein, sondern in einem extrem schnell wachsenden Segment…also immer mehr Firmen, die in immer kürzerer Zeit fertig gestellt sein müssen und das auch öfter als bisher. Willkommen im Finanzbereich des 21.Jahrhunderts.

Das Meeting war für uns alle ein mittelschwerer Schock und was nützt es da, das eine der Big-Four Wirtschaftsprüfungs-gesellschaften das Meeting und die Arbeitsgruppen moderierte und begleitete… Die sprechen eine ganz andere Sprache und damit meine ich nicht das Englisch – das sprechen wir ja alle mehr oder weniger – ich meine die Inhalte.

Das klang alles so hochtrabend, glatt und sauber. In dieser Welt gibt es keine externen Verzögerungen, keine unzuverlässigen Lieferanten, kein Warten auf Daten…da läuft alles so reibungslos, wie ein scharfes Messer, durch weiche Butter. Für diese Berater ist die „Datenbasis“, eine Fußnote, auf die sie ihr ganzes Reporting aufbauen können. Auswertung ist wichtig – die Datenbasis, na ja die muss halt da sein. WIR aber sind die, die die Daten überhaupt erst einmal beschaffen müssen, und da fangen die Probleme an…denn diese kommen oft erst erst wesentlich später. Egal – dann macht doch mal eben eine Schätzung…fertig und weiter gehts…Easy, clean and fast – dont stay behind – get ready to start – get work done!

War ich nicht genau aus diesem Grund in meinem alten Stress-Job ausgestiegen, weil mir dieses schnell, schnell und noch schneller, einfach zu viel wurde? Ich bin echt gespannt, was davon jetzt wie umgesetzt werden wird…das Ziel soll sein: ALLE Gesellschaften sollen innerhalb von 10 Tagen fertig sein. Ich habe aktuell 26 Abschlüsse zu machen.

Witzigerweise hatte ich ein paar Tage vor dem Meeting in DK, die ARTE-Dokumentation „Arbeit ohne Sinn“ gesehen….die kann ich jedem Büromenschen nur empfehlen….60% aller Umstrukturierungsmaßnahmen führen nicht zu höherer Produktivität, ist z.B. eine Aussage und die Sprache der Unternehmensberater sind oft nur Worthülsen, die kaum jemand versteht, aber es klingt wichtig und alle Führungsebenen übernehmen diese Art zu reden. Zurück bleiben frustrierte Mitarbeiter.

Was mich an diesem Tag aber wirklich ärgerte, war der Unternehmensberater, der da vor uns stand, in einem großen Raum, mit 30-40 Menschen gefüllt, ohne Mikrofon und er sprach schnell, sehr schnell und nuschelte, verschluckte Silben und Wörter und raste durch seinen Vortrag, drehte sich beim Reden auch immer wieder zur Präsentation, also weg von den Zuhörenden…die Power-Point-Präsentation, die uns gleichzeitig vorne angezeigt wurde, war so klein, das keiner etwas lesen konnte…das war also auch keine Hilfe.

Schon nach seiner ersten kurzen Einleitung, bin ich in der entstehenden Pause, nach vorne gegangen und habe ihn gebeten doch etwas langsamer zu reden, wir kommen alle von überall her und müssen ja erst einmal die Worte richtig hören, bevor wir sie verstehen konnten….aber schon beim nächsten Block war ab dem 2.Satz wieder alles rasend schnell genuschelt….und auch jede weitere Bitte von anderen Kollegen doch etwas langsamer oder deutlicher zu sprechen, blieb nur von kurzer Dauer – maximal einen Satz lang.

Aber trotzdem verstanden wir alle genug, um zu wissen, die „lustigen“ Zeiten sind vorbei…wir sollten unsere „Pain-Points“ benennen, die uns beim Arbeiten am Meisten hindern, effektiv zu sein….und in allen 5 Arbeitsgruppen, in denen wir das Ausarbeiten sollten, kam ähnliches heraus: fehlende oder mangelhafte Kommunikation und als Zweites: zu viele Firmen die gleichzeitig fertig sein müssen….also zu wenig Personal für all das was da noch kommen soll.

Was mich am Meisten gefreut hat in diesem Tagen, das ich einige Dinge mit Kollegen durch direkte Gespräche klären konnte. Es ergaben sich zufällige kleine Begegnungen und prompt kommt eine Erklärung und eine Lösung von ganz unerwarteter Seite.

Allein für diese unkomplizierten Gespräche, Erklärungen und Gedankenaustausche mit den dänischen Kollegen hat sich die Reise schon gelohnt und all das, was da Neu kommen soll, versuche ich erst einmal zur Seite zu schieben. Jetzt löse ich das eine Problem, helfe bei anderen mit, dann folgen die Jahresabschlüsse und dann schauen wir mal, wie es weiter geht.

Nur nicht hetzten lassen…eines nach dem Anderen. Kein Job der Welt ist es wert, sich kaputt zu machen…ich hab die Kommunikation mit vielen bisherigen und auch neuen Kollegen in diesen Tagen sehr genossen…wir haben viel geredet und gelacht und es kam trotz der Ankündigungen, eine Art neues „Wir“-Gefühl auf.

Drei auf einen Streich

So und jetzt könnte ich sogar schon wieder Bäume ausreißen…also zumindest die Bäumchen in meinen Blumentöpfen. Mir geht es wieder richtig gut. Nervlich war ich jedoch in dieser Woche bisher weiter angespannt….

….aber auch da, ist heute bei mir ein Knoten geplatzt…NICHT das mein Software-Problem gelöst wäre…hahaha der zuständige nette Kollege aus dem Helpdesk, der das Programm selber entwickelt hat, ist ratlos und schreibt mir allen Ernstes auf meine Frage ob er inzwischen schon weiter gekommen ist: Er weiß es auch nicht. Also – eigentlich sollte es laufen..

und danach kam nichts….während sich bei mir der Magen zuzog und mein Blutdruck anstieg. JA….UND….wie soll es jetzt weiter gehen? Ich bin verpflichtet diesen Report zu nutzen. WAS soll ich seiner Meinung nach jetzt machen? Und während er noch darüber nachdachte, hatte ich bereits an alle meine inzwischen auf 4 Personen angewachsene Schar diverser Chefs eine E-Mail vorformuliert – aber noch nicht verschickt.

Ich hab mich dann erst einmal selber aus der Schusslinie genommen, weil ich auf einmal erschrocken feststellen musste, wie stark ich mich in diese Sache drohte zu verbeißen. Dieses extreme fokussiert sein auf eine Sache, die einen dann nicht mehr loslässt…alle Gedanken kreisen nur noch um dieses eine Problem, auf das ICH ja keinen Einfluß habe….(beim Schreiben fängt sogar mein Puls schon wieder an zu steigen hahaha)…

Also STOP – ich verfalle jetzt nicht wieder in alte Gewohnheiten. Ich bin nicht dafür verantwortlich – es ist ein IT-Problem und nicht meines. Und im Zweifel eben ein Problem für eine höhere Etage. Also hab ich den Kollegen nur noch einmal eindringlich und freundlich gebeten, doch weiter nach der Lösung zu suchen und er hat dann auch gleich angeboten die Reports zu erstellen, bis es soweit ist. Die Mail an die Chefs hab ich dann auch wirklich nicht abgeschickt. Das kann ich immer noch machen…

Heute im Büro konnte ich all den seit 1 Woche angestauten Frust auch endlich abschütteln….ich hatte viele nette längere Unterhaltungen mit einigen Kollegen und zu dritt hatten wir auch eine lustige Mittagspause ( jeder hat in einer Ecke des Frühstücksraumes gesessen…also gaaaaaanz weit auseinander)…

…und gleichzeitig bin heute gut voran gekommen…ich hatte meine Arbeit jetzt extra so umgeschichtet, das ich gleich 3 Jahresabschlüsse an einem Tag machen konnte….so brauchte ich bei meinem IT-Kollegen nur einmal nach den Reports fragen…Drei auf einen Streich eben….und jetzt hab ich 1 Woche Ruhe, bevor ich die nächsten Abschlüsse abgeben muss. Und sollte es bis dahin keine Lösung geben, dann werde ich zumindest meine 2,5 Chefs in Dänemark informieren und um Unterstützung bitten und den neuen Chef im Hamburger Büro gibt es ja auch noch…hahaha…ich hab gar keinen Grund mich so unter Druck zu fühlen.

Die Erkenntnis des Tages über mich, hat mich doch etwas entsetzt:

  • wie leicht mich doch wieder mein Verantwortungsbewusstsein in alte Fahrwasser lenkt, mich für alles verantwortlich zu fühlen
  • wie schnell ich mich wieder in ein Problem verbeiße und nach Lösungen suche, wo ich doch hier gar keine Entscheidungs-Befugnis habe und auch keine Handhabe in andere Abteilungen reinzugrätschen
  • die sehr sich mein Pflicht-Bewusstsein drängt, alles möglich zu machen, was gefordert wird
  • ich bin immer noch nicht wieder so stress-resistent, wie ich dachte….

Nachdem ich das also realisiert und wieder abgeschüttelt habe, geht es mir auch von emotionalen Seite wieder gut. Meine Nerven haben sich beruhigt, meine Seele hat sich wieder entspannt.

Na, zumindest das hab ich gelernt: Solche Situationen schneller zu erkennen (als früher) und mich auch daraus zu befreien…trotzdem…ich dachte, ich wäre schon viel weiter….grummel

Schlafanzug und ein Glas Wein

Schlafanzug und ein Glas Wein

Diese Woche war ich mehr als gut beschäftigt und nicht immer war ich so ausgeglichen, wie ich gerne wäre….ich hab gleich an mehreren Tagen mit ausgiebigen IT-Problemen zu kämpfen gehabt.

Heute z.B.: nach regem E-Mail-Austausch zwischen einem Kollegen vom Helpdesk und mir, um den wichtigsten Report endlich wieder ans Laufen zu bekommen, kam dann nach 2 Stunden auf einmal keine Antwort mehr….der Kollege hat inzwischen stillschweigend sein Wochenende eingeläutet….nun …. okay …. hmmm …. Dann eben Montag…da hab ich meinen 1. Abgabetermin und dazu benötige ich diesen Report.

Also hab ich an diversen anderen Problemen und Problemchen weiter gearbeitet…hab gerade ausreichend davon auf dem Tisch…..alles keine großen Sachen, müssen aber erledigt werden….

Und ich bin auch gleich wieder mit unserer Software aneinander gestoßen….die machte nicht das, was sie sollte…und wieder hab ich nicht verstanden, warum diese nicht der allgemein gültigen Buchungs-Logik meines Berufstandes folgte…nach einem telefonischen Hilfeschrei in Richtung des Controllers, hat er mir die „Logik“ unserer Software vermittelt….

….ja prima, nicht schön – aber ich hab es verstanden…..damit konnte ich dann jetzt in 2021, mit Blick auf das Abschlussjahr 2020, die Fehler aus dem Jahr 2019 nun endlich korrigieren…an dieser Stelle hab ich die stringente Logik von SAP mal wieder schmerzlich vermisst.

Dann musste das Buchhaltungsprogramm notfallmässig runter gefahren werden…angeblich nur für 10 Minuten…das dauerte dann doch erheblich länger….danach startete das Bankprogramm nicht mehr….seufz….

Aber dann endlich konnte ich einen großen Schwung reibungslos abarbeiten….und am Ende des Tages hatte ich doch mehr geschafft, als gedacht – aber dafür hab ich auch länger gearbeitet und es hat sich gelohnt….DAS war dann doch noch ein guter Abschluss für diese Arbeitswoche…

Den Feierabend hab ich dann noch genutzt um an den Landungsbrücken ein Fischbrötchen zu angeln (EIN einziger Imbiss hatte tatsächlich geöffnet) und um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen….mehr mache ich heute nicht.

Die Woche war anstrengend, aber letztlich gut und heute Abend sitze ich gemütlich im Schlafanzug unter der Wolldecke, bei Kerzenschein, einem Glas Wein und einen spannenden Krimi…und freue mich auf das Wochenende….Zum Wohl !

Jahresend-Rallye

Jahresend-Rallye

Eigentlich ein Ausdruck aus dem Börsen-Jargon….hier einfach mal umdefiniert.

In dieser Woche verspüre ich beruflich tatsächlich etwas Druck, was auch bedeutet ich muss tatsächlich wieder länger arbeiten…. ich schreibe das mit belustigtem Unglauben.

In meinem Job ist daran überhaupt nichts Ungewöhnliches…und doch fällt es mir ganz bewusst auf…immerhin ist der Job hier wesentlich entspannter, als mein Vorheriger. Hier habe ich nur 2x im Jahr Stresszeiten….in meinem vorherigen Job in Hessen hatten wir Monats-Quartals-Halbjahres-Jahresabschlüsse und ALLE waren immer irgendwie stressig…überhaupt bestand (und besteht auch jetzt noch) der ganze Konzern nur aus Hektik und Zeitnot.

Montag war der 1. Tag nach meinem Kurzurlaub….und zusammen mit all den Daten, die jeden Monat um diese Zeit kommen und ein paar Jahresabschluss-Vorbereitungen der Kollegen….ist da auf einmal ein ganzer Schwung an Arbeit für mich gewesen.

Montag Nachmittag war ich platt und hatte auch kurzzeitig das Gefühl: Das schaffe ich nie….hahaha…(komisch daran ändert sich scheinbar nie etwas…das hab ich in jedem Jahr zum Jahresende)….aber natürlich hab ich konsequent und mit sehr wenig Ablenkung angefangen, alles abzuarbeiten….und schon am nächsten Tag hab ich gemerkt: es läuft alles super…na klar schaffe ich das.

Soooo, jetzt ist Mittwoch der 23.12. und ich bin wieder so gut wie auf dem Laufenden….puhhhh die Tage waren schon sehr konzentriert und anstrengend…aber dafür hab ich jetzt ein gutes Gefühl. Nur diese kleine Einschränkung „so gut wie“ beinhaltet noch einmal Arbeit für ungefähr 2 Stunden…aber dazu hatte ich heute keine Lust mehr….und mein nächster Arbeitstag ist erst wieder nächsten Dienstag….

Hmmm…. okay – also ich werde Morgen doch nocheinmal für ungefähr 2 Stunden ins Büro fahren um auch das erledigt zu bekommen ….und DANN kann ich auch Weihnachten ganz entspannt verbringen…denn dann brauche ich während der nächsten Tage den Computer nicht zu starten.

Alte-NEUE Chefs

Geschichte wiederholt sich doch. und es ist schon erschreckend zu sehen, das Chefs so gar nichts dazu lernen wollen.

Mein früherer Chef, der daran beteiligt war das ich 2009 haarscharf an einem Burnout vorbeigeschrammt bin, der dann für ein paar Jahre im Ausland eine Dependance geleitet hat, zurück kam und von Posten zu Posten gereicht wurde, ist seit September letzten Jahres (seit meine Chefin sich hat versetzen lassen und ich den Konzern ganz verlassen habe) jetzt wieder auf seinem alten Posten….ich bin froh, das ich ihn nicht wieder als Chef hatte…aber meine Mädels haben jetzt ja auch noch eine neue Teamleiterin und darüber eben sitzt mein ehemaliger Chef jetzt wieder.

….gestern hatte ich ein sehr langes Telefonat mit der Kollegin, die nach meinem Weggang als Einzige in der Lage war unsere Abteilung am Laufen zu halten, die den neuen Teamleiter versucht hat zu unterstützen, die dann kommissarisch für ein paar Monate die Leitung übernommen hat, als man meinen Nachfolger entlassen hat…und die jetzt der neuen Teamleiterin hilft sich einzuarbeiten.

Sie steht heute seelisch da, wo ich 2009 stand und die Chefs machen die gleichen Fehler. Die Kollegin ist verheiratet und hat noch kleine Kinder….um die Abteilung am Laufen zu halten hat sie vorübergehend auf Vollzeit aufgestockt und man hatte ihr versprochen ihren Einsatz entsprechend zu honorieren…Also anfallende Überstunden zu bezahlen und es sollte noch einen Bonus geben.

Doch jetzt ist die neue Teamleiterin da und auf einmal ist vom Bonus keine Rede mehr….angeblich wegen Corona….Aber das kann es nicht sein, wenn auf der anderen Seite die Ergebnisse immer noch überdurchschnittlich sind (vielleicht sollte man einem Buchhalter, der ja die Ergebnisse des Unternehmens zusammenstellt NICHT mit so einem Argument kommen)..

Auf jeden Fall ist es unfair und fördert nicht gerade die Zufriedenheit der Mitarbeiter und zusätzlich möchten die neuen Chefs jetzt auch noch ihren Vertrag ändern….auf 5 Tage die Woche, anstatt 4 Tage….aber es war immer klar, das wenn sie wieder reduziert, sie wieder auf den bisherigen Vertrag zurück geht…Zum Glück ist das auch so schriftlich fixiert….

Es ist erschreckend das der aussergewöhnliche Einsatz der Kollegin im Nachhinein nicht richtig gewürdigt wird und es passiert das, was ich auch kenne: Körper und Seele streiken und der Arzt hat ihr eine tiefe seelische Erschöpfung diagnostiziert…sie geht trotzdem arbeiten…. ich hab ihr geraten nicht den gleichen Fehler zu machen, den ich damals gemacht habe….

Sie will ab sofort aber keine Überstunden machen (haha- guter Plan, wird aber bei Menschen wie wir es sind, nicht dauerhaft funktionieren), und wenn sich bis Ende des Jahres der Ton und der Umgang der neuen Teamleiterin zu ihren Mitarbeitern nicht verändert, wird sie sich nach einem neuen Job umschauen.

Die neue Teamleiterin ist Anfang 30….und der alte Chef heizt ihr bestimmt gut ein…Er (Controller) fand das wir (Buchhalter) schon immer viel zu genau und „umständlich“ gearbeitet haben….und schon fängt sie an, alles in Frage zu stellen…sogar die Arbeit der Wirtschaftsprüfer…..hahahaha (neeeeeeiiin wir sind nicht Wirecard).

Na klar muss sie sich als „Die NEUE“ ihre Sporen verdienen, aber um Dinge beurteilen zu können, sollte sie erst einmal lernen, wie alles zusammenhängt und sich nicht mittendrin eine Sache heraussuchen und sofort ändern. Zumal sie sich als Teamleiterin „nicht im Tagesgeschäft sieht“ und wohl auch noch keine Erfahrungen in Personalführung mitbringt… LOL … na dann viel Spaß – dann fehlen mindestens noch 1-2 Personen in der Abteilung….So werden die verbliebenen Kolleginnen sehr schnell verheizt…leider sieht der alte/neue Chef das nicht….genau wie damals als er die Überbelastung nicht gesehen hat und mir später vorwarf: Warum haben sie nichts gesagt? ….hatte ich – mehrfach….trotzdem hat er es nicht ernst genommen….

Ich kann nur sagen, mehr als 10 Jahre lief mit mir die Buchhaltung reibungslos und wirklich ALLE waren zufrieden mit uns: Geschäftsleitung, kfm. Leitung, Andere Abteilungen, Konzernleitung, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater….

Ohh was bin ich froh, das ich nicht mehr dort arbeite….die Diskussionen mit dem Alten/Neuen Chef kann ich mir gut vorstellen…und das brauche ich wirklich nicht mehr. Wenn ich darüber nachdenke merke ich, wie diese alten Geschichten wieder hervorkommen…und das stresst mich sogar noch heute, obwohl ich 600km entfernt, und entspannt auf meinem Balkon sitze..

Ich gehe inzwischen wieder gerne arbeiten…und der Job macht mir Spaß und die Kollegen sind klasse. Und von Hessen nach Schleswig-Holstein zu wechseln war genau richtig… Körperlich und seelisch bin ich inzwischen wieder richtig gut dabei….