Husum im lila Blütenmeer

Es wird endlich Frühling …und so traf ich mich an meinem 2.Urlaubstag mit Schwester+Schwager in Husum. Noch bevor das große Krokusblütenfest an diesem Wochenende startete wollten wir lieben einen Tag vorher die Blütenpracht geniessen.

Treffpunkt war, wie immer, am Wasserturm und ich hab sogar noch einen der kostenfreien Parkplätze abbekommen…ich war fast 1/2 Stunde zu früh (was bei meiner Familie im Regelfall schon fast „zu spät“ ist), musste aber auch dringend mal und bin zum Einkaufszentrum gespurtet – hach welch eine Erleichterung…die letzten Male war ich von den Autobahn-Toiletten-Anlagen derart abgeschreckt, das ich dort nicht halten wollte.

..sooo und dann kam auch schon die Nachricht: die Beiden sind auch da…also bin ich im Laufschritt zurück gespurtet.

Es war jetzt 11.30 Uhr und als erstes ging es durch den Park am Wasserturm und durch den Schlosspark Richtung Innenstadt….gut das wir einen Tag vor dem Fest gekommen waren…noch waren die Besucher überschaubar…sehr schön.

In der Sonne war es schon richtig warm….aber sobald diese verschwand war ich froh um Jacke und Schal. Die Atmosphäre im Park und auch in der Stadt war angenehm ruhig (okay – bis auf die auch hier stark vertretenen Krähen)…und sogar irgendwie etwas feierlich…

Zwischen all den lila Krokussen hat sich nur selten mal eine Weiße oder gar Gelbe verirrt.. Aber ab und an findet man sogar ein paar Schneeglöckchen oder gar Märzenbecher, aber die haben es hier schwer wahrgenommen zu werden:

Nach einem ersten Rundgang durch die Parks und die Stadt ging es zum Restaurantschiff „MS Nodertor“…mein Schwager erzählte, das dieses Schiff in den 70ern im Flensburger Hafen lag, dort auch seinen jetzigen Namen bekam und für die damals so beliebten „Butter-Fahrten“ eingesetzt wurde.

Jetzt liegt es gut verankert im alten Hafen von Husum und ist ein gemütliches Restaurant. Die Karte ist überschaubar…was verständlich ist, wenn man die kleine Küche in Mitten des Gastraumes sieht, aber das Essen dort ist richtig lecker.

Mein Schwager liebt Sauerfleisch und war schwer begeistert von den knusprigen Bratkartoffeln…und da wir Mädels uns nicht auf ein Gericht festlegen wollten, haben wir einmal „Labskaus“ und einmal „Schwarzbrot mit Krabben und Spiegeleiern“ bestellt und dann je nach der Hälfte die Teller getauscht. Auch wir waren begeistert – vor allem von dem Labskaus…..soooooo lecker.

Später sind wir dann wieder kreuz und quer durch die Stadt gelaufen und haben den schönen Tag genossen, anschließend gab es noch einen Stopp in einem italienischen Eiscafé – wieder am Hafen -jetzt saßen wir aber draußen und konnten sogar für kurze Zeit in der Sonne die Jacken ausziehen.

Für den abschließenden 2. Rundgang durch den Schloßpark ging es am Nachmittag weiter durch die Straßen Richtung Park, als mich der Anruf vom Kardiologen erreichte…ich hab mich etwas abgesondert und ca. 3-4 Minuten mit dem Arzt geredet….Danach war unsere Stimmung zwar nicht mehr ganz so locker…meine Schwester musste weinen und wollte mich sofort in den Arm nehmen.

Aber ich brauchte noch ein paar Minuten, um das Gehörte zu verdauen. Ich bin nicht der Typ Mensch, der sofort Nähe braucht wenn etwas passiert, sondern ich brauche körperlichen Abstand und möchte eine Weile in Ruhe gelassen werden….hab aber inzwischen gelernt, das es für meine Familie wichtig ist Nähe zu bekommen, bzw. zu geben…also hab ich es dann nach ein paar Minuten (sie hat wirklich vorher gefragt, ob sie mich jetzt umarmen darf – dafür bin ich ihr dankbar ) auch zugelassen.

Das war also eher Trost für sie, als für mich Aber das ist okay.. Immerhin weiß sie aus der eigenen Erfahrung der letzten 2 Monate wohin so eine Herzkatheter-Untersuchung am Ende führen kann. Wäre ich allein zuhause gewesen, hätte ich es den Beiden wahrscheinlich erst 1-2 Tage später erzählt.

Trotz des Anrufs und der Änderung meiner restlichen Urlaubstage war es ein schöner Tag…der Frühling ist endlich da.

kleiner Grenzübertritt

Samstag letzte Woche bin ich früh am Morgen zu Schwester+Schwager gefahren. Ich liebe gute Frühstücks-Cafes und Flensburg hat wirklich einige davon. Das sind dann nicht, wie bei mir hier, Bäckereien mit angeschlossenem Cafè, sondern moderne Bistros mit reichhaltiger Auswahl an diversen Frühstücken oder Frühstücks-Buffets.

Die Beiden hatten für 10 Uhr im Central Cafe einen Tisch reserviert…die bieten seit Corona ein „Tisch-Buffet“ und auch ein „Luxus-Frühstück“ das ist inclusive Sekt, O-Saft, Kaffee und Tee. Bei Beiden wird in Etageren und kleinen Schüsselchen alles serviert, was ein Frühstücksliebhaber so essen mag…Honig und Nussnougat-Creme kommen auch in kleinen Schraubgläsern, Eiersalat usw. in offenen Glasschälchen, dazu jede Menge verschiedene Aufschnitt und Käse, knusprigen Speck und Rührei, gekochte Eier, Lachs, leckere gebratene Scampis in Kräuteröl, aufgeschnittenes frisches Obst, etwas Roastbeef….dazu Brötchen, Brot und Croissants…

Und obwohl es von allem nur „Etwas“ gab, war das natürlich alles viel zu viel für 3 Personen, Eine gute Idee fand ich aber, das man die Reste direkt eingepackt bekommt und mit nach Hause nehmen kann. So wird es nicht weggeschmissen, sondern kann später noch gegessen werden und das Café spart sich die Entsorgungskosten.

Nach dem ausgiebigen und unterhaltsamen Frühstück – bei dem ich aber gar nicht so viel gegessen habe, sind wir anschließend in die Nähe von Wassersleben gefahren, Das ist eine kleine Siedlung am Rande von Flensburg, hat einen wunderschönen Sandstrand in der Bucht der Flensburger Förde und bietet einen der kleinsten Grenzübertritte Europas: die Schusterkate

Es gibt einen kleinen Pfad bis zu einer schmalen Holzbrücke über den Fluss Krusau und mitten auf der Brücke ist die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark.Das alles sieht sehr unspektakulär aus und da zu viele Menschen auf der Brücke waren, gibt es kein Bild davon.

Es ist auch so unspektakulär, weil es keine Landesschilder gibt…man merkt es nur an der Sprache auf den Schildern…ansonsten merkt man nicht, das man von einem EU-Staat in den nächsten gewandert ist. Wir sind auf der dänischen Seite, bei insgesamt trüben Wetter, direkt am Wasser und durch den Wald gewandert. Auf dem Rückweg ging es dann noch auf der deutschen Seite die teilweise etwas höher gelegenen Wanderwege entlang…

Trotz des trüben Wetters haben wir uns noch ganz entspannt an einem Strandcafè den ersten Glühwein der Saison gegönnt…der wurde in herrlichen alten Porzellan-Bechern serviert und wir saßen warm eingepackt draußen ….es war wenig los und wunderbar ruhig

Es war heute auch eher ein gemütlicher Wohlfühltag, als ein strammer Wandertag…also war klar, es geht um Entspannung, ruhige Unterhaltungen und gutes Essen.

So war es nicht verwunderlich als ich später zum Kaffee bei den Beiden zuhause, auf einmal einen gekauften Baumkuchen aufgetischt bekam und mir vor Rührung fast die Tränen kamen. Das muss ich wohl erklären:

Wir sind, zum großen Teil, in Soest aufgewachsen, da gibt es eine Kuchenfabrik…ja wirklich ein Fabrik – also kein kleiner Handwerksbäcker, sondern eine riesengroße Industrie-Anlage, die Fertigkuchen in 80 Ländern der Welt verkauft. Jetzt bin ich ja ein Fan von selbstgemachtem Essen und auch selbstgebackenem Kuchen. Aber diese frischen Baumkuchen aus der Fabrik, das sind nicht nur schöne Kindheitserinnerungen , sondern hat mich auch sptäer immer weiter begleitet…ich hab mit meinem damaligen Mann in einem Wohngebiet gewohnt, wo der Duft der Kuchenfabrik immer zu uns rüber wehte…und wir konnten im Werksverkauf den wirklich frischen Kuchen als 2. oder 3. Wahl (also mit optischen Mängeln) für kleines Geld kaufen.

Ein Baumkuchen der quasi aus der Produktion direkt in den Werksverkauf ging, war somit manchmal nur ein paar Stunden alt…und schmeckt ganz anders, als wenn dieser ein paar Monate später beim Einzelhändler zu kaufen ist. Und jetzt hatten sie ihn hier bekommen…ja okay – also nicht so frisch – aber eben eine schöne Geste der Erinnerung….und entsprechend hat er auch geschmeckt.

An der Nordspitze – Holnis

An der Nordspitze – Holnis

Mit etwas gemischten Gefühlen bin ich Samstagmorgen nach Flensburg zu Schwester+Schwager gefahren. Mir war klar, dass ich das eine Thema mit meiner Schwester noch einmal erörtern muß und außerdem begleitete mich während der gesamten Fahrt heftiger Regen. Na – das wird wohl nichts mit unserer Wanderung durch das Naturschutzgebiet Geltinger Birk….mein Schwager ist wasserlöslich…also zumindest seine Laune löst sich bei Regen sehr schnell auf.

Aber zuerst saßen wir in der Stubb und es gab sehr leckeren frischen Pflaumenkuchen mit Sahne und dazu Kaffee …und ich hab mir meinen Frust über ihre merkwürdige Reaktion und fehlende Anteilnahme auf meine depressive Verstimmung von der Seele geredet…damit ist das Thema für mich auch erledigt.

Über die vielen verschiedenen Socken haben sich Beide sehr gefreut und mein Schwager hat seine Wetter-App im Auge behalten…es sollte am Frühen Nachmittag tatsächlich besseres Wetter geben, sogar mit Sonnenschein….meine App zeigte es nicht und auch vorstellen konnte ich es mir bei dem Wetter auch nicht…aber wäre ja schön, wenn es ginge…

Da wir alle Drei aktuell Probleme mit dem Laufen haben, haben wir uns dann für die nähergelegene Halbinsel Holnis entschieden…auch dort kann man wunderbar an der Förde entlanglaufen und trotzdem kann man die Strecken besser abkürzen, falls erforderlich. Wir sind am Yachthafen losgelaufen, zum Holnis Kliff und weiter bis zur Nordspitze, auf der anderen Seite ging es dann zurück, entlang des Surfstrands und dann quer rüber wieder zum Parkplatz.

Es war teil windig und kalt, dann wieder windstill und warm…es kamen ein paar Tropfen Regen runter…aber es war wunderschön.

tatsächlich kam zwischendurch sogar mal die Sonne raus…

aber dann zog sich langsam wieder alles zu und der Himmel wurde dunkler und bedrohlicher, bis er ganz schwarz war, der Wind frischte auf und mein Schwager warnte vor einem heranziehenden Gewitter….war aber der Meinung das trifft uns nicht direkt….Bis es dann doch über uns hereinbrach.. Da hatten wir den größten Teil des Rückwegs, schon hinter uns….der Sturm kam von Vorne zusammen mit dem kräftigen Regen und vor uns schien sogar teilweise noch die Sonne….ja es gab auch einen schwachen Regenbogen.

Wir waren länger unterwegs und sind weiter gelaufen, als eigentlich geplant, aber gerade diese Naturgewalt mit Regen und Wind tat mir unglaublich gut…ich fühle mich dabei so lebendig…spüre die Kraft der Natur, atme die salzige frische Luft und finde es herrlich…mein Schwager stapfte etwas missmutig im Regen hinter uns her (wie gesagt, er mag es nicht, nass zu werden – dabei waren wir mit Regen- und Windjacken gut ausgerüstet)…aber letztlich waren wir alle Drei froh, die Tour gemacht zu haben.

Die zurück gelegte Strecke betrug dann auch bei mir 9,53km…die Tracker der Beiden zeigten nur leichte Abweichungen …was mich immer wieder beruhigt, zeigt es doch das die Streckenaufzeichnung gut funktioniert. Das es nie die exakt gleiche Strecke anzeigt, liegt einfach auch daran, jeder läuft mal einen Schlenker, um sich etwas anzuschauen oder einer läuft wieder ein Stück zurück, weil der andere noch auf etwas hinweisen wolle.

Tagesausflug: an der Trave in Lübeck

Tagesausflug: an der Trave in Lübeck

Nach einem erneuten Plausch mit meinem Nachbarn Mirco Samstagmorgen im Waschkeller, wusste ich, das es heute den ganzen Tag laut unter mir werden wird….eine neue Terrasse wird da angelegt und so hab ich dann relativ spontan entschieden, schon am Vormittag nach Lübeck zu fahren. So umgehe ich das laute Schneiden der Steine usw.

Lübeck ist knappe 80km entfernt…und ich wollte sowieso endlich mal vom Zentrum aus an der Trave entlang laufen….warum also nicht gleich heute.

Außerdem ist Lübeck einer der Standorte für diesen großen französischen Sportartikel-Händler und -Hersteller….da wollte ich eh mal wieder hin…brauche noch ein paar spezielle Dinge für Wassersportler, z.B. Neoprenschuhe, einen wasserdichten Rucksack, einen leichteren aber warmen Windbreaker und Handschuhe mit rutschhemmenden Elementen. Und ich bin dort tatsächlich fündig geworden.

Anschließend ging es mit dem Auto mitten in die Stadt ….aber weit genug entfernt, um an einer belebten Straße das Auto kostenfrei abstellen zu können….von dort bin ich dann bis in die Nähe des Holstentors zur Trave gelaufen und dann ging es immer am Ufer oder in der Nähe des Ufers entlang. Wie schön es hier ist, wenn man den Altstadt-Bereich verlässt….gar nicht so überlaufen….alles ruhig und friedlich.

Hier sieht man das wahre Leben, kleine Häuschen mit liebevoll gestalteten Blumenkästen und -Kübel vor den Haustüren…mit Wäasche auf Wäscheleinen direkt an der Trave, mit Menschen die am Ufer auf dem Rasen grillen und chillen….und sich nicht um die Touristen kümmern, die in Elektrobooten über die Trave fahren….friedliche Menschen die am Ufer leben ohne das es nur um die Reichen und Schönen in stylischen Stadthäusern geht, sondern um normale kleine Häuser und Mietwohn-Häuser….mit nicht restaurierten Fassaden, aber dafür mit echten Menschen…das ist für mich mehr als das touristische Lübeck.

Erst spät am Nachmittag kam dann wirklich die Sonne hervor und ich musste feststellen, das ich mich viel zu warm angezogen hatte….aber egal….ich fand es entspannend und toll hier entlang zu laufen…..

Später war ich dann noch in dem kleinen vietnamesischen Restaurant, in dem ich vor fast langer Zeit mal mit Schwester+Schwager war…und das Essen ist immer noch phantastisch….die Preise sind inzwischen angehoben worden, aber es stimmt immer noch das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ein schöner und entspannter Tag und als ich Abends zuhause ankam, war die Terrasse tatsächlich fertig gestellt….prima !

Weite und Wind: St.Peter-Ording

Weite und Wind: St.Peter-Ording

Meinen Geburtstag hab ich in diesem Jahr ruhiger verbracht, als im Vorjahr….ich hatte auch gar nicht vor jetzt in jedem Jahr ein schneller, höher, weiter daraus zu machen….und immerhin startet ja bereits einen Tag später doch ein neues Abenteuer: der Schnupperkurs im Kajak-Verein.

Aber Samstag war jetzt erst einmal ein Familien-Treffen in St.Peter-Ordning. Mein Schwager war dort vor ein paar Jahren für 2 Monate in einer Reha-Klinik und kannte einen tollen kostenfreien Parkplatz.

Ich war noch nie in dieEm so bekannten Ort…kenne ihn nur aus Erzählungen Anderer und auch ein wenig aus der Serie in den 90er Jahren „Gegen den Wind“…aber Surfen war jetzt nie ein Thema für mich.

Der erste Blick auf den riesigen Strand war echt beeindruckend….und auch der 2. und 3. und überhaupt…diese Weite….unfassbar….TOLL.

Allerdings ist z.Z. Ostwind…und so ganz ohne Häuser und Bäume pfiff der Wind ganz gewaltig….so das wir obenherum eher nach Winter aussahen: dicke Jacken, Schal und Mützen….aber untenherum die Hosen hochgekrempelt und Schuhe und Socken ausgezogen und liefen mit den Füßen im flachen Wasser …brrrrr….kalt ist es …aber nach einiger Zeit was es einfach nur herrlich…..während sich mein Schwager eher am Rand hielt, konnte uns Mädels jetzt nichts mehr aufhalten und wir sind durch den Schlick gelaufen und haben uns halb schlapp gelacht vor lauter Vergnügen (wir sind uns da sehr ähnlich).

Stundenlang sind wir an der Wasserlinie entlang gelaufen….mal mit dem Wind, mal dagegen. Trotz vieler Menschen verlief es sich auf dem riesigen Strandgelände…später im Ort hat es sich dann schon etwas geballlt.

In der Strandbar 54 haben wir mit einem Glas Sekt angestoßen…später waren wir in einem Eiscafè und am Abend gab es in einem Gartenrestaurant leckere Galloway-Rindfleisch-Burger….jaaa es war immer noch kalt durch den Wind …aber mit der Sonne war es dann doch gut auszuhalten…

und nach dem Essen haben wir dann noch einmal eine kleinere Wanderung durch den Kiefernwald und die Umgebung gemacht:

Ich glaube im Sommer würde ich hier nicht hinkommen wollen, weil es einfach ein ausschließlich touristischer Ort ist, der zu den Hoch-Zeiten absolut überlaufen ist…aber jetzt im Frühling hat es richtig Spaß gemacht….und ist mit 130km auch nicht weiter weg, als meine sonstigen Ausflugsziele.

Am Ende des Tages zeigte mein Fitness-Tracker mehr als 19km an….das kommt mir zwar sehr viel vor…aber über den gesamten Tag verteilt, mit den Pausen zwischendurch kann das doch gut hinkommen bei immerhin fast 29.000 Schritten…und das krasse ist, durch das lange barfuß laufen am Strand hat mein Fuß überhaupt keine Probleme bereitet…ansonsten wäre eine solche Strecke auch überhaupt nicht möglich gewesen.

Sonntagsausflug – An der Trave

Ich hab Sonntag Vormittag, bei schönsten Sonnenschein, aber mit immer noch viel Wind und Kälte, meinen Ausflug gestartet…Ab auf die Autobahn in Richtung Lübeck….Aber das war nicht mein Ziel…sondern ein Naturschutzgebiet zwischen Lübeck und Bad Schwartau: Das NSG Schellbruch….es liegt direkt an der Trave.

Und da es März ist, sind viele Wege in die Naturschutzgebiete gesperrt…es ist Brut-Zeit…es war daher erst einmal schwer einen Weg hinein zu finden. Es ging vorerst nur außenherum, entlang der Trave.

Der Wind brachte das Wasser in Bewegung und plätscherte munter vor sich hin…ein schönes Geräusch und es war eine friedliche Atmosphäre….

Erst nach ein paar Kilometern am Wasser entlang, fand ich einen Zugang zum Wald…auch hier waren einige kleinere Wege gesperrt…aber die Hauptwege waren offen zugänglich…es war ruhig und wunderschön zu Laufen.

Auch wenn es der kalendarische Frühlingsanfang war…und man überall die Knospen an den Bäumen sieht und die Frühblüher am Boden schöne Farbtupfer auf den Boden zaubern, war ich froh über die Mütze auf dem Kopf und den Schal um den Hals.

Ich hab die Stunden im Wald und am Wasser sehr genossen, bin später auf dem Rückweg durch ruhige Wohngebiete gelaufen (wegen der gesperrten Wege)….und froh den Ausflug gemacht zu haben.

Mal wieder raus zu fahren und sich nicht nur im heimischen Umfeld zu bewegen…das war schon schön.

Nun gut…etwas hat mich auf dem Hinweg gestört…ich bin durch den „Herrentunnel“ gefahren und am Ende des Tunnels musste ich 2,10 EUR bezahlen. Es ist ein kostenpflichtiger Tunnel. Jedes Fahrzeug muss bezahlen. Ich glaube sogar das mein Navi das angezeigt hat, aber so richtig wahrgenommen habe ich das nicht. Und ob es einen Hinweis vor dem Tunnel gab, kann ich gar nicht mal sagen….wahrscheinlich schon – nur ich war zu sehr damit beschäftigt mein Ziel anzusteuern….

Und da das Bezahlen erst am ENDE erfolgt, kann man auch nicht einfach umdrehen….durch den Tunnel ist eben durch den Tunnel….und eine Durchfahrt muss bezahlt werden.

Ich hab mal im Internet nachgeschaut, es ist tatsächlich erst das 2. Projekt in Deutschland das nach dem Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetzes (FstrPrivG) allgemein Mautpflichtig ist.

Ich hab zwar schon öfter von diesen Public-Private-Partnership Finanzierungsmodellen gehört, aber bisher noch keines in Natura erlebt. Bei diesen PPP werden notwendige Investitionen die sich eine Stadt oder ein Land nicht leisten kann, von Unternehmen der Privatwirtschaft übernommen, die dafür das Recht erhalten eine Nutzungsgebühr zu fordern.

Nun gut….ich halte ja nicht so viel von diesen PPP-Projekten…ich finde der Staat darf sich nicht aus seinen hoheitlichen Aufgaben (u.a. Wasser-/ Strom-/ÖPNV-/Straßen-Infrastruktur) herausmogeln….denn ein Unternehmen muss ja Gewinne machen, während der Staat sich um das Allgemeinwohl zu Gunsten aller Bürger kümmern muss…das widerspricht sich meines Erachtens.

Natürlich hab ich für die Rückfahrt mein Navi neu eingestellt und dabei Maut-Straßen für den PKW ausgeschlossen. Also einmal 2,10 EUR reichten für den Tag.

Okay – um den Tunnel zu umgehen musste ich einen Umweg durch die Stadt Lübeck fahren…dort hab ich dann noch einen gerade stattfindenden Flohmarkt besucht – das war ganz lustig.

Der Frühling kommt langsam …

Jeder Sonnenstrahl der es an einem Nachmittag schafft, meinen Schatten-Balkon zu erreichen, wird von mir freudig aufgesogen….auch wenn es insgesamt noch kalt ist (nachts sind die Temperaturen noch unter 0 oder nur knapp darüber), genieße ich es schon wieder für kurze Zeit draußen auf dem Balkon zu sitzen….mit heißem Tee, wärmender Jacke und Schal…und manchmal stelle ich mich auch einfach nur für ein paar Minuten in die geöffnete Balkontür und halte mein Gesicht in die Sonne.

Nur am späten Nachmittag wird die Ecke mit meinem Liegestuhl auf dem überdachten Balkon überhaupt von der Sonne erreicht, der größte Teil bleibt im Schatten….das bedeutet aber auch, das ich im heißen Sommer vor der direkten Sonneneinstrahlung geschützt bin….da freue ich mich jetzt schon drauf.

Am Sonntag beginnt auch der kalendarische Frühling…und ich hab das Gefühl, das meine Lebensgeister und auch meine Unternehmungslust wieder steigen…und mit den aktuell gerade fallenden Spritpreisen, werde ich mich am Wochenende auch mal wieder für einen Tagesausflug ins Auto setzen…wohin ich fahren werde? Mal sehen…ein paar Ideen hab ich schon…auf jeden Fall möchte ich mal wieder raus….

Die letzten Wochen war ich immer nur in direkter Umgebung unterwegs…immer im Kreis Pinneberg…war sogar mal wieder im Klövensteen letztes Wochenende. Bis vor 1/2 Jahr war ich regelmässig alle paar Tage hier…mag die dichten Wälder, die kleinen Wege, die Ruhe und die Sonnenuntergänge.

Aber jetzt hat sich etwas verändert….ich war geschockt vom Kahlschlag der Kiefern….Himmel haben die dicke Schneisen in den Wald geschlagen…okay, einige Bäume waren vom Sturm entwurzelt…aber so flächendeckend ausgedünnt, sieht es nicht mehr nach Wald aus…..

Ich habe gelesen das tausende Fichten abgestorben sind, durch die Dürren in den letzten beiden Sommern und die Bäume deshalb gefällt werden mussten. Wie ich im Internet lesen konnte, sind durch die Baumfällarbeiten fast 5 Hektar Freiflächen entstanden…aufgeforstet wird jetzt mit Laubbäumen.

Unglaublich das auch hier im hohen Norden, wo es ja echt viel geregnet hat, die Fichten trotzdem wegen des zu niedrigen Grundwasserspiegels abgestorben sind.

Sonntagsausflug: 2.Teil – Brunsbüttel

Der Hunger hat wohl meinen Orientierungssinn getrübt….weil ich dachte um an die Schleuse von Brunsbüttel zu kommen, muss ich noch einmal auf die andere Seite des Nordostseekanal…also hab ich die Fähre bei Ostermoor genommen…dort war gerade Personalwechsel und der Schiffsführer meinte lachend zu mir…also bei dem schlechten Wetter müsste ich schon selber rüber schwimmen…wir haben eine kurze Weile lustig geplaudert, weil ich auch hier der einzige Fahrgast war, hatte er es nicht eilig….aber dann ging es wieder über den Kanal. So eine Überfahrt dauert ja nur wenige Minuten.

Kaum hatte ich mit dem Auto die Fähre verlassen und mein Navi mit der Zieladresse gefüttert, musste ich feststellen das ich vorher schon auf der richtigen Seite gewesen war…nun gut…dann nehme ich jetzt die nächste Brücke…..

Also irgendwann kam ich dann auch in der Innenstadt an…direkt an der Schleuse gibt es das Restaurant „Torhaus“ mit Blick auf die Schleuse…und obwohl es ein touristisches Ausflugsziel ist, war das Essen echt lecker…die Scholle war richtig gut:

Anschließend bin ich noch an der Schleuse entlang gelaufen, hab die Aussichtsplattform besucht, bin quer durch die Stadt gelaufen und im großen Bogen wieder zurück zum Auto…insgesamt waren das heute damit auch mehr als 2 Stunden bei Null-Sonnenschein und zwischendurch leichtem Nieselregen.

Ach ja …insgesamt hab ich heute den NOK 4x überquert….2x per Fähre, 2x über Brücke…dafür bin ich aber auch mit dem Auto ein paar Umwege gefahren…macht aber nichts…dadurch aber festgestellt das der Ort Wilster ein malerischer kleiner Ort ist…hier macht es bestimmt Spaß bei etwas schönerem Wetter einen Ausflug durch die Wilstermarsch zu starten….ich komme also bald mal wieder hier hin.

Für heute war es dann genug….auf nach Hause.

Sonntags-Ausflug: Noer an der Ostseeküste

Wie geplant, bin ich bereits Morgens auf die A7 in Richtung Kiel / Eckernförde ….mein Ziel war das „NSG Bewaldete Düne bei Noer“. Die Entfernung von 100km bedeutete ca. eine Stunde Fahrzeit und das war okay….Hab sofort einen Parkplatz gefunden.

Hatte gelesen, das man das Gebiet selbst nicht betreten kann, aber man könnte es durch die Wanderwege drumherum gut von Außen besichtigen…naja….das fand ich jetzt nicht. Es gab keine wirklichen Wege um das Gebiet herum (dafür gab es aber ausgewiesene Wanderwege innerhalb der Umzäunung, die man dann aber doch nicht betreten konnte…es war alles abgesperrt).

Dann hab ich mich eben der Ostseeküste zugewandt …und das hatte fast etwas Magisches….diesen Effekt habe ich sehr oft, wenn ich an Nord- oder Ostsee entlang wandere….vor allem bei schlechtem Wetter, wenn wenig bis keine Menschen am Strand sind.

Die ersten Minuten blicke ich auf das Wasser, spüre eine Weite und Freiheit in mir und wie eine wohlige Ruhe sich auf meine Seele legt…auch wenn ich mich schon vorher entspannt gefühlt habe…quasi der Turbo-Knopf zum Entspannen.

Während der ersten 2-3 Kilometer war ich komplett alleine am Strand, bis auf ein paar Schwäne, Möwen und Enten

Ich lief einfach immer direkt an der Wasserlinie entlang….musste öfter den kleinen Wellen ausweichen, um nicht nass zu werden und das sanfte Rauschen dieser Wellen war lange Zeit das einzige Geräusch…..herrlich.

Ja das Wetter war trübe und mit 3Grad kalt, aber immerhin regnete es nicht mehr und es gab nur wenig Wind. Auf meinem Rückweg kamen dann die Jogger und Spaziergänger….aber es blieben überschaubar wenig Menschen.

In der Hoffnung dann doch noch etwas von der Düne zu sehen, hab ich einen Abstecher gemacht – weg vom Strand. Doch der führte mich nur zu einem Campingplatz, an dessen Rand ich einen kleinen Weg nahm….wie schäbig und verfallen das alles hier wirkte….und das nicht nur wegen der fehlenden Begrünung im Winter….alles wirkte schauderlich trostlos. Die Wohnwagen wirkten schäbig, mit Grünspan und Dreck überzogen, teilweise dabei zu verrotten…auf jeder Parzelle lagen gammelige Dinge herum. Das hatte echt etwas Deprimierendes…vor allem als dann tatsächlich ein einzelnes Auto über das Gelände fuhr.

Also schnell zurück zum Strand…..

Zwischen Strand und Düne gab es an einer Stelle eine kleine, halb-verfallene Parkbank…etwas versteckt gelegen…dort hab ich eine Pause eingelegt….und nach 2,5 Stunden und 9,6km war ich wieder zurück am Auto.

Kurz hatte ich noch überlegt nach Eckernförde zu fahren…oder noch einen Zwischenstopp in Kiel einzulegen. Doch als ich wieder im Auto saß wurde mir ziemlich kalt…..und dann fing es auch schon an zu regnen…okay – also ab nach Hause….dort warten eine heiße Dusche und danach frische Klamotten auf mich…

Ausflugs-Planung fürs Wochenende

Zum ersten Mal seit Wochen hab ich wirklich die innere Ruhe, genügend Energie und Lust auf einen Tagesausflug der mich mal wieder an einen neuen Ort führen wird.

Das Ziel: Noer an der Ostseeküste (im Kreis Rendsburg-Eckernförde)….dort gibt es ein Naturschutzgebiet das nennt sich „Bewaldete Düne bei Noer“

Das Naturschutzgebiet steht unter Schutz, da sich hier auf engstem Raum sämtliche Stadien der Dünenentwicklung von der Spülsaumzone bis zum Wald finden lassen. Das Gebiet ist Bestandteil des Europäischen ökologischen Netzes Natura 2000

Wikipedia

Allerdings werde ich erst Morgen früh fahren….für heute hab ich noch keine besonderen Pläne ….mal sehen was der heutige Tag so bringt.