Zeitraffer und Zapfenstreich

Es ist und bleibt weiterhin  tagsüber heiß und selbst nachts ist es immer noch viel zu warm…tropische Nächte fangen ja bereits bei 20 Grad an.

Gestern Abend hab ich mich mit meinem Ex-Tanzpartner getroffen…dieses Mal ohne Trainerin…und wir haben gelacht und gequatscht, gut gegessen und mit Apfelschaumwein auf die Zukunft angestoßen…

Wir saßen im Garten der Apfelweinbotschaft in Frankfurt…mir gefällt die Atmosphäre dort so gut…alle Tische waren besetzt und trotzdem wirkte es nicht überfüllt….der Garten ist groß und die Tische stehen weit auseinander… wir saßen sehr lange draußen und es war ein friedlicher und entspannter Abend…und wir haben Beide fest gestellt, das wir trotz der Widrigkeiten in unseren Leben das Leben an sich sehr geniessen.

Bei ihm ist es die immer wieder aufflackernde Sorge um seinen Ehe-Mann…der hatte vor ein paar Jahren durch eine Krankheit extrem abgenommen und war nur knapp dem Tod entronnen… danach sind seine Eltern gestorben und es begann der Erbstreit mit dessen Geschwistern…und jetzt hat  er wohl immer wieder depressive Phasen….mein Ex-Tanzpartner macht sich große Sorgen um ihn…Die Beiden haben sich vor 2 Jahren eine Hündin zu gelegt…so einen kleinen Hund zum knuddeln und lieb-haben…und tatsächlich ist es für die Beiden eine Art Kind-Ersatz.

Ich könnte mit einem Hund nicht knuddeln…lach…aber das liegt an meiner Einstellung zu Haustieren.

Wir haben auf die Zukunft angestoßen…und nicht auf die Vergangenheit…und damit hat er Recht…der Blick geht nach vorne…

Auch ihm war es krankheitsbedingt nicht gelungen den Sport weiter aufrecht zu halten…immer wieder gab es Rückschläge und jedes Mal hat er sich wieder aufgerafft und neu angefangen…Nach den Knien war es jetzt  monatelang die Hand…und jetzt sind es die Gelenke in den Fingern…aber er hat wieder angefangen zu trainieren…ob er jemals wieder Turniere wird tanzen können?

Meine Zukunft liegt jetzt im Norden und sobald dieser heiße Sommer vorbei ist (ich bin ja jetzt viel draußen mit dem Fahrrad oder zu Fuß) werde ich wieder ins Fitnessstudio gehen und dann mal schauen ob ich mir wieder einen Sportverein suche.

Jetzt geht es erst einmal darum meinen beruflichen Countdown  im Rhein-Main-Gebiet runter zu zählen…es geht jetzt tatsächlich Tag für Tag schneller…was ja eigentlich Quatsch ist…ein Tag hat nun mal 24 Stunden…aber es fühlt sich so an, als ob die Zeit jetzt schneller vergeht.

In dieser Woche schaffe ich es tatsächlich mich emotional immer weiter von der Arbeit zu entfernen…ich arbeite, koordiniere, erkläre, ich optimiere, ich hab ein paar „Leichen“ ausgebuddelt und arbeite diese jetzt endlich mal ab…aber eben alles in einer normalen Geschwindigkeit…mehr geht nicht…ich hetze mich nicht mehr ab…und ich finde sogar, das es richtig so ist…ich verantworte es also auch vor mir selber…ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Heute hat sich unser technischer Direktor von mir verabschiedet…und prompt liefen mir ein paar Tränen über das Gesicht…manno…werde ich das denn nie los…dieses nah-am-Wasser-gebaut-sein..

Am  10. September ist mein „Großer-Zapfenstreich“…meine offizielle Verabschiedung…als meine Chefin meinte sie wird dann natürlich auch ein paar Worte sagen, meinte ich das überleb ich nicht ohne Tränen. Sie: da musst du jetzt durch, dann nimm vorher eine Beruhigungstablette….

Ja – das wäre glaube ich eine gute Idee…oder die Allergie-Tabletten die machen mich ja eh müde und träge, da reagiere ich dann eben verzögert…grins…

Anfang nächster Woche verschicke ich die Einladungs-Mail an alle Kollegen auf der Etage und an spezielle Kollegen aus den anderen Etagen …und ich muss mir überlegen was ich eigentlich zum Ausstand auftischen möchte: so viele Kuchen kann ich gar nicht backen… gekaufte Kuchen finde ich langweilig…Finderfood vom Caterer in unserem Haus ist teuer und wirkt  überkandidelt….

Pizza war eigentlich mein Plan: vom Italiener in der Nähe mehrere Familienpizzen bringen lassen, dazu würde ich vorher noch mediterrane Vorspeisen zum selber zusammen stellen besorgen (so mit Oliven, Parma-Schinken und Melone, gefüllte Weinblätter, Fladenbrot und Peperoni-Creme, etwas Käse,) dazu noch selbstgemachten Masccapone-Nachtisch und ein paar alkoholfreie Getränke (Alkohol ist ja bei uns verboten)…. Da sollte dann für jeden etwas dabei sein…

 

 

 

 

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