Grammatik – quasi nebenbei

Seit ein paar Wochen lerne ich wieder intensiver Dänisch…ich komme voran, aber es gibt immer mehr, dieser ganz kurzen schnellen Wörter. Oft viele in einem Satz aneinandergereiht und das macht mir das Lernen nicht leichter.

Aber ich hab ja beschlossen, mich nicht auf die Grammatik zu versteifen, sondern Wörter und Satzteile zu lernen, und das mit der Grammatik kommt damit nebenbei. Quasi: En passant – so ganz beiläufig. Und das funktioniert sogar ganz gut…aber jeder neue Block an Wörtern und Sätzen macht mich erst einmal sprachlos…was ich bisher gelernt hab, klingt ja schon vertrauter…aber wenn viele neue Wörter in einer „Unterhaltung“ im Lernprogramm auftauchen, dann verstehe ich nur Bahnhof und Bratkartoffeln und denke nur: was für eine Sprache – seufz.

Aber ich lerne auch aus dem Kollegen-Chat wie die dänische Sprache im Alltag funktioniert…ich bin vor ein paar Wochen von einer Teamleitung in der Zentrale gefragt worden, ob ich Zugang zu dem Chat möchte, obwohl der nur in Dänisch geführt wird….ja klar – hier werden auf die Schnelle berufliche Infos ausgetauscht…und mit Copy-Paste ins Übersetzungsprogramm geht das auch ganz gut.

Aber neuerdings lese ich die Nachricht erst einmal auf Dänisch und schaue, was ich davon schon so verstehe….naja, bisher nur noch nicht allzu viel – aber einige Wörter, Wortbildungen und Sätze kann ich schon so verstehen…ich begegne hier also auch unkompliziert der Grammatik…das ist schon mal lustig.

Es macht mir jedoch immer noch Spaß und bis zum Sommer möchte ich die A-Grundkurse endlich hinter mir haben. Das ganze letzte Jahr hab ich es eher langsam angehen lassen…das schwierige Zwischen-Stadium mit der Grammatik, die einfach nicht hängen bleiben wollte, hab ich überwunden…jetzt hat mich der Ehrgeiz gepackt.

Und mein Ziel ist nach dem Sommer zusätzlich einen Präsenz-Sprachkurs zu besuchen, um die Sprache auch einzusetzen….mal sehen ob ich tatsächlich bis zum Sommer soweit komme.

Der französische Ausdruck en passant (Abk.: e. p.) lässt sich mit im Vorbeigehen, im Vorübergehen oder auch beiläufig übersetzen und bezeichnet im Schachspiel einen besonderen (Schlag-)Zug eines Bauern. Das Fremdwort wird auch außerhalb des Schachs als Redewendung verwendet, um zum Beispiel eine Tätigkeit zu bezeichnen, die man nebenher, ohne viel Aufwand, erledigen kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/En_passant

Mir ist der Begriff tatsächlich in meiner Jugend begegnet, als ich versucht habe, Schach zu lernen…musste leider feststellen, das ist nichts für mich…eigentlich schade, aber das vorausschauenede Planen meiner Züge und die Züge eines Gegners, um dann die richtige Strategie anzuwenden, würde ich gerne können – kann es aber nicht.

Urlaubs-Multiplikator

Während meiner beiden Urlaubstage, Anfang der Woche, habe ich das Haus fast nur für meine Walkingrunden verlassen….Dabei ist das Wetter so schön draußen, so wie ich es mag: sonnig, klar, trocken und kalt…..allerdings immer noch ziemlich windig. Nachts ist es auch wieder frostig…

Ich hab mich zuhause beschäftigt, neben so spannenden Dingen wie waschen, bügeln, aufräumen und putzen…vor allem mit entspannen, lesen, Krimis schauen und Seele baumeln lassen…was im Angesicht des russischen Kriegs in der Ukraine gar nicht so leicht ist.

Außerdem hab ich es geschafft, den ersten großen Dänisch-Grammatik-Block abzuschließen, inclusive mehrmaligen Wiederholungen…also vorläufig…und widme mich jetzt erst einmal dem Wiederholen und Vertiefen von Vokabeln und natürlich der Aussprache. Vieles geht mir inzwischen flüssig über die Lippen und wirkt nicht mehr fremd….aber so manches verursacht immer noch einen Knoten in der Zunge….und ich bin überrascht, wenn mein Lernprogramm etwas als richtig anerkennt, während ich das Gefühl habe zu lallen….hahaha.

Mich jetzt weiter ausschließlich an der Grammatik fest zu klammern, bringt mich nicht weiter, denn frei Sätze zu bilden, die aus mehr als 3 Worten bestehen, klappt nicht so richtig.

Es sind tatsächlich immer noch diese vielen kurzen Wörter die ich mir nur schwer merken kann, die aus vielen einzelnen Wörtern aber erst einen richtigen Satz machen: Präpositionen (in, auf, neben, über usw.) und die verschiedenen Arten von Pronomen (mein, Dein, sich, dieser, jener, etwas, jemand usw.).

Deshalb hab ich beschlossen, mich jetzt erst einmal einem Kapitel mit den „100 wichtigsten Wörtern der dänischen Sprache“ zu widmen und mein Grammatik-Defizit nebenbei Stück für Stück abzubauen.

Mit diesen 2 sehr ruhigen Urlaubstagen, hab ich damit mein rede-intensives Wochenende wieder ausgeglichen und mich dabei gut erholt.

Als ich mich Mittwoch wieder an den Homeoffice-Schreibtisch setzte, hatte ich das Gefühl eine ganze Woche aufarbeiten zu müssen, dabei waren es nur 2 Arbeitstage.

Es fühlt sich also nach einem wesentlich längeren Urlaub an, als er tatsächlich war…erst das Wellness-Wochenende mit meiner Schwester und anschließend noch die sehr stillen Tage haben wie ein Multiplikator gewirkt.

Diphthong ?

Ich gebe es gerne zu, Deutsche Grammatik war nie so Meines und wer weiß heute noch auf ANHIEB was ein „Diphtong“ ist….Also meine Schulzeit ist seit mehr als 35 Jahren beendet, ich musste es tatsächlich erst einmal nach schauen – ach ja:

Ein Diphthong ist ein Doppellaut aus zwei verschiedenen Vokalen innerhalb einer einzigen Silbe. Gleichbedeutende Bezeichnungen dafür sind auch DoppellautZwielaut oder Zweilau. Die bekanntesten Schreibungen von Diphthongen im Deutschen sind ei, au, äu und eu; selten sind ai, oi und ui. Diphthonge kommen in nahezu allen Sprachen vor

Wikipedia

Und so lerne ich eben nicht nur Dänische Grammatik, sondern reaktivere sogar noch die Grundsätze der Deutschen Grammatik.

So einen Sturm kann man eben auch dazu nutzen, um die Zeit im Haus bestmöglich zu verbringen: jetzt hab ich auch mal wieder mein Dänisch-Lern-Programm gestartet und war überrascht…vieles von dem, was ich bereits gelernt habe, hat sich gefestigt….obwohl ich in den letzten Wochen noch nicht einmal die Vokabeln wiederholt hatte. Ich bin zwar auch nicht voran gekommen, aber immerhin gab es auch keine gravierenden Rückschritte.

Trotzdem stecke ich immer noch in den Grundsätzen der Grammatik und den Ausspracheregeln. Immerhin bin ich aber schon bei „k“ angekommen….bin aber immer noch nicht in der Lage diese schnell genuschelte Sprache, außerhalb des Lernprogramms, überhaupt als verschiedene Worte zu identifizieren….in Filmen und Dokus wo mal hier und da ein paar Sätze in Dänisch vorkommen höre ich nur ein schnelles Gewirr an Lauten.

Es ist, als ob man neben einem, schnell durch einen Bahnhof fahrenden, Zug steht und versucht in ein einzelnes Abteil zu schauen….wuuutsch…und schon ist es vorbei…..so schnell können sich meine Ohren gar nicht auf die Sprache einstellen….hahaha…

Da mir die geschriebene Sprache aber täglich im Job begegnet, fällt mir das Lesen und Verstehen so leichter…hier fallen mir zumindest in der Schreibweise einige der bereits gelernten Grammatikregeln ins Auge….auch wenn ich die Worte oft noch nicht richtig aussprechen kann und die Hilfe des Google-Übersetzers in Anspruch nehmen muss, um die manchmal doch sehr komplexen beruflichen Inhalte auch richtig zu verstehen.

Falsche Schublade geöffnet

Ich hab in dieser Woche die Grammatik-Grundregeln der Dänischen Sprache wiederholt und wiederholt und wiederholt und so langsam kann ich mir das Eine oder Andere tatsächlich schon merken.

Das mir die Grammatik keinen Spaß bereitet, hab ich ja schon geschrieben….eine letzte Lektion liegt noch vor mir: Die reflexiven Possessivpronomen…danach ist dieser Grammatik-Block erst einmal überstanden, hoffe das es anschließend mehrere Lektionen gibt, um all das Gelernte zu vertiefen.

Ich arbeite beim Lernen auch heute noch nach den gleichen bewährten Regeln, wie früher schon in der Schule…Alles was ich mir merken möchte, schreibe ich ganz altmodisch per Hand auf. Es ist inzwischen erwiesen, das diese Form der handschriftlichen Wiederholung besser für das Erinnern ist, als wenn man es nur über eine Tastatur einstippt.

Dabei ist die langfristige Speicherung von Informationen in unserem Gehirn schon eine echte Meisterleistung. Das Erlernte wird wahrgenommen, interpretiert und konsolidiert, landet dann im Kurzzeitgedächtnis und wird erst nach mehrmaligem Wiederholen ins Langzeitgedächtnis verschoben. Um das so Gelernte wieder abrufen zu können, muss man es dann später nur wieder finden.

Es ist quasi wie, wenn ich meinen Schrank öffne und anfange zu suchen…ich öffne Schublade, um Schublade…und manchmal finde ich dann Sachen, an die ich mich schon lange nicht mehr erinnern konnte….bevor ich dann das hoffentlich Gesuchte wieder finde.

Bei den Abend-Walkingrunden der letzten Tage, rekapituliere ich immer wieder ein paar der dänischen Regeln, die mir dann ganz spontan einfallen….und wiederhole sie halblaut.

und auf einmal höre ich mich sagen: das ist ein = „Esta es un…“

MOMENT-EINMAL….das ist NICHT Dänisch…das ist Spanisch.

Da hat sich meine Erinnerung wohl in der Schublade vertan….und auch wenn ich diese nun wieder versuche zu schließen, kommen mir unvermittelt immer wieder spanische Wörter in die Quere….dabei habe ich Spanisch nie wirklich benutzt und auch nur 2 Jahre Wirtschafts-Spanisch gelernt, auf der Höheren Handelsschule vor 35 Jahren.

Wieso mir ausgerechnet JETZT diese Worte wieder einfallen, ist mir ein leichtes Rätsel….das kann ja heiter werden, wenn ich jetzt die verschiedenen Sprachen auch noch anfange zu mixen….als ob es nicht schon so genug wäre…

Syntax-Error im Kopf

Seit Tagen quäle ich mich durch die Grundformen der dänischen Grammatik: Nomen, Pronomen und Adjektive in all ihren verschiedenen Formen: Personalpronomen, Possessivpronomen, reflexive Possessivpronomen, Objektpronomen, Demonstrativpronomen, dazu die Adjektive in der Einzahl und Mehrzahl, in der bestimmten und unbestimmten Form.

Ich hab im Laufe meine Lebens tatsächlich vergessen, wie ich das Alles im Deutschen mal systematisch gelernt habe. Grammatik zu benennen war nie mein Lieblingsthema…ich spreche eben die Grammatik so, wie ich sie mal irgendwann gelernt habe, ohne mir Gedanken darüber zumachen, also intuitiv richtig….wäre ja auch mit über 50 Jahren komisch, wenn ich mir bei jedem Satz erst Gedanken darüber machen müsste, nach welchen Regeln die Worte gebildet werden müssen.

Aber das Ganze jetzt geballt im Dänischen zu lernen, lässt mich ungläubig verstummen…Seit Tagen folgt eine Grammatik-Regel nach der Anderen….hört das denn gar nicht mehr auf?

Ich bin also genau am wichtigsten und gleichzeitig schwierigsten Punkt im Dänischen angekommen und nun heißt es: Durchhalten…..aber schon mehrfach hab ich einfach mittendrin das Notebook zugeklappt….Syntax Error.

Ich kann mir Wörter mit vielen Buchstaben wesentlich besser merken, als diese Fülle an kurzen einsilbigen Worten. Ich würde gerne dieses Kapitel kurzfristig überspringen…aber Babbel lässt mir da keine Wahl: es sind 10 Lektionen als Grundlage der dänischen Grammatik, von denen ich jetzt 6 mindestens 2x durch habe…und trotzdem werde ich Morgen noch einmal von Vorne anfangen…

Das Lustige ist, ich lerne in diesen Grammatik-Lektionen auch Alltags-Vokabeln und die bleiben hängen….der Rest vermischt sich zu einem Brei, also das was ich eigentlich in diesen Lektionen lernen soll: Grammatik-Regeln.