Geschäfts-Reise DK – Teil I

…aber Fahrten in die Firmenzentrale gehören ab jetzt alle 2-4 Monate dazu.

Mein Kollege und ich waren in dieser Woche 3 Tage im Norden von Dänemark. keine große Stadt, eher ein ruhiger kleiner Ort. Dienstag Morgen haben wir die 4-Stunden Fahrt mit dem Auto begonnen….

Bei bestem Sommerwetter, konnte man fast denken wir sind auf dem Weg in den Urlaub und abends am Hafen sitzend, hat sich das auch fast so angefühlt…aber eben nur fast.

Um nach Dänemark einreisen zu dürfen brauchten wir einen Nachweis das wir uns beruflich in Dänemark aufhalten werden. Der junge Grenz-Beamte musterte eingehend die Einladung der Firmenzentrale und die Hotelbestätigung und schien unschlüssig zu sein…aber dann hat er uns freundlich durch gewunken. Alles zusammen hat ca.3-5 Minuten gedauert,  weil auch nur 2 Autos vor uns waren.  Bei der Rückfahrt Donnerstag Abend staute es sich auf der Einreiseseite nach Dänemark…die Ferien haben in Deutschland begonnen.  Unsere Ausreise aus Dänemark hat dagegen niemanden interessiert….weder die dänische, noch die deutsche Seite.

Die Fahrt war tatsächlich angenehm…der Kollege ist gefahren und entgegen den Erfahrungen der letzten Jahre, war ich ein entspannter Beifahrer. Was eindeutig beweisst, es liegt nicht an einem generellen Misstrauen gegenüber anderen Fahrern, sondern einzig an der Fahrweise der Personen mit denen ich bisher mit gefahren bin. Denn normalerweise bin ich mega-unentspannt als Beifahrer. Der Kollege fuhr zügig zwischen 140-160 kmH hat aber weder gedrängelt, noch sonst wie aggressiv oder unsicher agiert…. Auf dem Rückweg bin ich dann einen Teil der Strecke gefahren.

Die Firmenzentrale ist am Rande einer Kleinstadt und das Gebäude ist ein wenig verschachtelt, weil immer wieder angebaut wurde. Alles ist jedoch weit und großzügig gebaut und die Etage der „Controller“ (ich bin kein Controller – Ich bin BUCHHALTER 🤣) hab ich so noch in keiner Firma erlebt.

Eine große Etage, großzügige Weite zwischen den 4er Tischen, jeweils mit halbhohen Schränken vom nächsten 4er Tisch-Ensemble getrennt,  jeder 4er Tisch mit schallschluckenden halbhohen Trennwänden, große riesig breite Gänge….mit Stationen auf denen frisches Obst, Desinfektionsmittel usw. steht…. alles wirkt gedämpft und großzügig. In Deutschland hätte man bestimmt die doppelte Menge an Mitarbeitern dort untergebracht….hinter jedem Stuhl war mindestens 2,5m Platz bis zum Schrank.

Alle Kollegen sind sehr freundlich und alle wirken sehr ruhig und entspannt…es wird wenig gequatscht, weil viel zu tun ist, dafür gehen aber alle auch sehr pünktlich.

Richtig lustig wurde es zum Mittagessen: Eine Kollegin stellt sich ins Treppenhaus mit einer riesigen Handglocke und läutet buchstäblich das Mittagessen ein. Alle zusammen gehen in den Pausenraum. Dort stehen viele frisch zubereitete  Salate und jeden Tag unterschiedliche Dinge: einen Tag waren es Frikadellen, am nächsten warmer Nudelsalat dazu, dann wieder lecker belegtes Smörebröd.  Reste des Vortages werden ebenfalls wieder dazu gestellt. Aktuell wird es angeliefert, da die Dame aus der Küche krank ist.

Die Dänen haben keine Mundschutz-Pflicht in Geschäften oder Restaurants….im Hotel gab es zum Frühstück sogar ein Buffett, in der Firma ist Abstandhalten nicht so gefordert – aber überall kann man sich die Händewaschen und Desinfektionsmittel steht immer und überall in Reichweite..

Aber neben all dem entspannten Miteinander wird tatkräftig und mit so manchen Sorgen gearbeitet…trotzdem ist es eine ruhige Atmosphäre.

Die verschiedenen Meetings waren schon anstrengend für mich…aber unglaublich wissenswert…ich hab viel gelernt und verstehe jetzt die sehr verschachtelten Strukturen…wir konnten einige Unklarheiten ausräumen, bevor sich Missverständnisse verfestigen. So konnte ich in einem persönlichen Gespräch mit der Leiterin die Dringlichkeit eines Anliegens viel besser rüber bringen, als meine E-Mail es vermochte. und obwohl ich es mit fast den gleichen Worten beschrieb, hat sie es erst jetzt so richtig aufgenommen, was mir bei der Datenübernahme als dringend zu klärendes Problem aufgefallen ist…die Jahresabschlüsse einiger Gesellschaften müssen evtl. noch einmal geändert werden und zwar BEVOR jetzt der Konzern seinen eigenen Jahresabschluss Ende diesen Monats erstellt…. es eilt also…aber auf meine Mail hab ich fast 3 Wochen keine Rückmeldung erhalten….sie HATTE die E-Mail zwar gelesen und auch als zu klären markiert…aber das was es dann auch schon. So – aber jetzt hat sie meine Einwände verstanden…jetzt bin ich „raus“…was sie jetzt daraus macht ist  ihr Ding – nicht mehr meines (ja – auch das hab ich im Laufe der letzten Monate gelernt – ich bin nicht mehr für alles verantwortlich).

Soviel Englisch hab ich seit meiner Zeit in Brüssel nicht mehr gesprochen. 2005 war ich für einen Japanischen Konzern tätig, der in Brüssel seine Europa-Zentrale hat. Während der Vorbereitung für einen ERP-Systemwechsel hab ich dort 5 Wochen gearbeitet, damit die gesetzlich notwendigen Besonderheiten für  die Deutsche Tochtergesellschaft ausreichend berücksichtigt werden.

 

 

 

 

 

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s