Wie bereits vorher geschrieben, ist der Mensch ein Herdentier.
Kurz vor Ankunft des Schiffes auf Helgoland, kommt die Ansage: Bitte bleiben Sie auf Ihren Plätzen, bis Sie AUFGEFORDERT werden, zum Ausgang zu gehen.
Und was passiert….Noch bevor das Schiff angelegt hat, geben 2 Passagiere in Richtung Ausgang…und immer mehr Menschen stehen auf und folgen den Beiden.
Wir 5 Personen an unserem Tisch schauen uns nur ungläubig an und schütteln die Köpfe. Der für uns zuständige Steward gebietet dem Herden-Auftrieb ein Ende und komplimentiert die Menschen zurück auf ihre Plätze. Es gibt eine Einbahnstraßen-Regelung….und eine Reihenfolge für die verschiedenen Ebenen….Und keine Angst jeder wird das Schiff verlassen können…und unser Aufenthalt auf der Insel beträgt ja nicht 4 Stunden, wie ich gelesen hatte….sondern 5,5 Stunden…also lange genug.
Ach ja wer schon mal auf Helgoland war, wird sich nun vielleicht fragen und was ist mit den „Börtebooten“? Denn normalerweise fahren die Schiffe eben nicht bis in den Hafen hinein, sondern man wird vorher auf kleinere ca. 50 Personen fassenden Holzschiffe „ausgebootet“, die einen dann an Land bringen. Diese Tradition ist jetzt erst einmal der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen….weil man hier den Menschen beim Umsteigen auf das kleinere Schiff helfen muss…was bedeutet, es kommen sich noch mehr Menschen viel zu nahe.
Wir kamen also direkt vom Fährschiff im Hafen an Land…und von dieser Seite sieht die Insel erst einmal klein aus. Mit einer kleinen Inselbahn auf Rädern konnte man direkt von der Fähre in den Ort fahren….es gibt auch mindestens 1 E-Taxi.
Wir sind aber natürlich zu Fuß gelaufen….es wirkte wie ein kleines Fischerdorf und in den kleinen bunten Häuschen waren kleine Geschäfte und Imbisse.

und so hab ich gar nicht vermutet, das es dahinter hoch zur „Innenstadt“ geht und noch weiter rauf auf die andere Seite der Insel mit, der so oft gepriesenen rauen Felsklippen-Seite. Hier wirkte es erst einmal beschaulich und fast niedlich.
Es war jetzt kurz nach 12 Uhr Mittags….und das Frühstück an Bord bestand aus 2 Brötchen-Hälften mit 1x Käse und 1x Salami, dazu eine Tasse Kaffee….also jetzt kein kulinarisches Highlight, das ich auch nicht aufgegessen habe.
Und hier gab es jetzt jede Menge Fischbrötchen, Krabbenbrötchen und Hummerbrötchen. Helgoland steht kulinarisch für Knieper (Taschenkrebse) und Hummer.
Hummer gehört nicht zu meinem Speiseplan, weil er einfach zu teuer ist (So ein 1/2 Hummer im Restaurant hier kostete als Gericht 39,50 EUR.), aber mal ein Brötchen mit frischem Hummerfleisch war gerade noch „bezahlbar“…..Also haben wir uns Drei, jeder mit einem Hummerbrötchen und dem Hinweis auf die Möwen acht zu geben, am Kai nieder gelassen, man war das lecker und auch frisch.
Was mich auch gereizt hätte, wäre ein Mittagessen mit Taschenkrebsen, die lagen so mit 15-19 EUR im für mich normalen Rahmen…..aber wir haben uns später für den Besuch eines Cafés entschieden…..immerhin gab es für uns noch das vorbestellte Abendessen auf der Fähre.
Da wir uns bereits einig sind, das wir auf jeden Fall noch ein weiteres Mal auf diese Insel kommen, steht der Ablaufplan bereits: Besuch der Bunkeranlagen, Rundfahrt um die Insel herum UND Mittagessen mit Taschenkrebsen, dafür kein Essen an Bord.
Also nach der Stärkung mit dem leckeren Hummerbrötchen sind wir weiter entlang geschlendert, haben den Bereich der Innenstadt erst einmal gemieden und haben auf einer schönen schmalen Strecke ein Viertel der Insel umrundet….dabei ging es immer höher hinauf bis zum Leuchtturm.

Oben angekommen hatte man einen schönen Ausblick über die kleebedeckten Wiesen…und immer noch wirkte es nicht so, als ob es hier eine raue Naturschönheit zu entdecken gibt. die Wege führten durch die Wiesen herum und es gab schöne Fernsicht ….aber grandiose Klippen hätte ich hier immer noch nicht vermutet….