Also ich kann nicht behaupten, das ich durch Corona weniger rede.
Nur die Gesprächspartner haben sich verändert. Hab ich vor Corona und bis Mitte des Jahres noch sehr viel mit meinen ehemaligen Kollegen und Freunden aus Hessen gesprochen, also mehr Abends in meiner Freizeit und nur wenig mit den Kollegen aus der 1. Firma hier im Norden, sind es nun zum großen Teil die Kollegen aus meinem jetzigen Job mit denen ich mich während der Arbeits-und Pausenzeiten unterhalte…dafür hab ich wesentlich weniger Unterhaltungen am Abend.
Positiv überrascht haben mich zusätzlich in dieser Woche gleich mehrere Kollegen…die sich mit ihren Fragen lieber an mich wenden, obwohl sie wissen, das der Controller dafür zuständig ist….darauf muss ich dann immer wieder hinweisen…
Die junge Kollegin z.B. gab ganz offen zu, das sie ein wenig Angst vor ihm hat. Ich kann sie verstehen, weil er im ersten Moment immer so abweisend am Telefon wirkt…das ist er auch bei mir…meistens löst sich dieses Gefühl aber nach ein paar Sekunden und er reagiert dann wieder normal….Witzigerweise hat man mir früher GENAU das GLEICHE nachgesagt…und es hat mich immer wieder überrascht, das mich die Menschen so wahr genommen haben…danach hab ich jahrelang an mir gearbeitet, um meine Außen-Wahrnehmung freundlicher wirken zu lassen, so das sie mehr im Einklang mit meiner inneren Haltung ist. DAS zumindest ist mir gelungen.
Mit anderen Worten, ich kann also relativ sicher davon ausgehen, das der Controller es gar nicht so meint und er sich seiner oft abweisend erscheinenden Wirkung gar nicht bewusst ist.
Andere Kollegen haben mich überrascht, weil sie auf einmal zu mir ins Büro kommen, um sich zu unterhalten…an Gespräche anknüpfend über Themen, über die wir uns schon vor einiger Zeit mal unterhalten haben…das hat mich gefreut, da es auch sehr junge Kollegen sind und die Unterhalten machen einfach Spaß.
…und zu guter Letzt hat mich noch unsere neue Quasi-Kollegin überrascht, die nun nach anfänglich sehr starker Zurückhaltung, wenigstens einmal am Tag für einen kurzen Plausch mit mir zusammen kommt….ist auch nicht leicht, mitten in Corona neu anzufangen…das kenne ich ja auch…
….und wir haben doch einige Gemeinsamkeiten über die ich immer wieder staune: auch sie ist nach privater und beruflicher Trennung aus einem anderen Bundesland in den Norden gezogen….und witzigerweise hat sie in der westfälischen Kleinstadt gearbeitet, in der ich aufgewachsen bin… und ist in der Stadt in NRW geboren, in der ich 18 Jahre gearbeitet habe…..hahaha….tja….da merkt man wieder einmal: die Welt ist ein Dorf….